Kina stand in der Küche und blickte abwesend aus dem Küchenfenster, als sie sah wie Elis zu ihrem Haus marschierte. Sie öffnete das Fenster und schrie: „Ich will dich nicht sehen, hau ab, du Verräter!". Genervt blieb Elis stehen und warf seine Hände in die Luft. „Ich brauche dich aber, Kina, jetzt!", antwortete er.
Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, doch wurde durch das ziehende, brennende Gefühl des Verrats wieder gedämpft.
Sie sah in seine grünen, funkelnden Augen. „Das hättest du dir früher überlegen müssen.", damit schloss sie das Fenster wieder und seufzte.
Kina griff zu ihrem Handy, um Adam anzurufen.
„Was gibt's?", murrte Adam nach dem fünften Freiton. „Ich wollte freundlich fragen wie es dir im Norden geht.", meinte Kina überfreundlich.
„Oh, wie es mir im Norden geht?", Adam lachte wütend. „Warts ab, ich bin in einigen Tagen bei euch! Und bis dahin soll Alpha Elis seinen Arsch nicht aus dem Rudel raus bewegen!", schrie Adam und beendete das Telefonat. Kina sah ihr Handy verwirrt an.
Was war passiert?
Sie wählte die Telefonnummer von Marisa. „Kindchen, wie geht es dir?", fragte sie fröhlich. „Könntest du mir das nicht eingentlich besser sagen?", fragte Kina frech, erfreut Marisas freundliche Stimme zu hören. „Nun gut, mein letzter Traum von dir war düster. Entweder etwas schreckliches ist passiert oder wird passieren.", meinte Marisa mysthisch. „Was trifft am Besten zu?" „Beides.", meinte Kina trocken. Nichts Neues also.
„Ach Kindchen, irgendwann wird sich die dunkle Wolke über euren Leben lichten und ihr werdet zueinander finden. Glaub mir."
„Ja, danke Marisa.", seufzte Kina entmuntert. „Weisst du was mit Adam ist?", fragte sie, um das Thema zu wechseln.
„Ach Kindchen, das ist eine Tragödie!", rief Marisa theatralisch aus. „Er hat das verloren, was er hätte finden sollen."
Marisa sprach in Rätseln und Kina verstand sie nicht. „Und was hat Elis, ich meine Alpha Elis damit zu tun?" „Die grauen Wolken, schwarzen Wolken! Sie hängen über euren Leben!" schwafelte Marisa weiter.
Kina stützte sich auf ihrem Unterarm ab und hielt sich die Hand an ihre Stirn. „Eine Katastrophe muss passieren, damit sich alles zum Guten wenden kann.", sagte Marisa bedrohlich. Kina hate schon aufgehört zuzuhören und rieb sich die Augen.
Rätsel.
Am nächsten Morgen tauchte Elis wieder vor ihrem Haus auf. Ihr Versuch ihn abzuwimmeln war gescheitert, als er mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Küche sass.
„Konntest du dich beruhigen, Liebes?", fragte er nach seinem ersten Schluck.
„Ehrliche Antwort. Nein", meinte Kina giftig.
„Na gut, wie du willst.", sagte Elis und schlürfte weiter an seinem Kaffee. Er stellte keine Fragen mehr und sass auch noch eine Stunde später am gleichen Platz, während Kina die Küche unter ständiger Beobachtung geputzt hatte.
„Was willst du, Elis?", fragte Kian genervt. Elis lächelte triumphal. „Mit meiner Mate Zeit verbringen?", fragte er liebevoll. Kina lachte. „Das meinst du hoffentlich nicht ernst! Deine Mate? Wirklich?", fragte sie ihn wütend. „Doch natürlich meine ich das Ernst, Liebes!", sagte Elis nachdrücklich.
„Komm, hau ab.", sagte Kina gelangweilt und ging mit einem Lappen nach oben, um das Badezimmer zu putzen. Als sie zurück nach unten kam, dass Elis noch immer in der Küche.
„Elis, ich sags noch mal deutlich damit es deine tauben Wolfsohren auch verstehen. HAU AB!", brüllte Kina.
Elis stützte sich auf seinem Arm ab und kratzte sich am Kinn. „Nö.", antwortete er frech. Kina atmete aus und versuchte sich auf ihre Atmung zu konzentrieren.
Einatmen.
Ausatmen.Sie ging auf Elis zu, packte ihn mit ihren Krallen am Nacken wie einen Welpen und zog ihn in Richtung der Türe. Elis jaulte vor Schmerzen auf und knurrte wütend. Doch das Geknurre hatte auf Kina keine Wirkung. Elis versuchte sich zu wehren, offensichtlich darauf bedacht, Kina nicht ernsthaft zu verletzen. Mit der freien Hand öffnete sie die Türe und schubste ihn nach draussen. Sie wusste, er hatte sie gewehren lassen, unter normalen Umständen, hätte sie keinen ausgewachsenen Alphawolf so einfach aus ihrem Haus werfen können.
„Auf Nimmer-Wiedersehen Elis.", sagt sie wütend, als sie die Türe geschlossen hatte. Elis würde sie hören.
Auch am Tag darauf kauerte Elis schon früh am Morgen in Kinas Küche und schlürfte gemütlich an seinem Kaffee. Kina erschrak, als sie die Treppe zur Küche hinunterkam und Elis sah. „Wie bist du hier reingekommen?", fragte sie ihn wütend.
Er reichte ihr als Antwort eine Tasse Kaffee, welche sie mit einem bösen Blick annahm. „Was willst du hier Elis?", fragte sie genervt.
„Zeit mit dir verbringen, dich kennenlernen.", meinte Elis fröhlich. Kinas Herz hüpfte kurz, ihr Mate wollte mit ihr Zeit verbringen. Doch im nächsten Moment brannte es wieder, bei dem Gedanken an das Chaos, das momentan herrschte. „Such dir doch jemand, zum Beispiel Alpha Nero. Mit dem könntest du doch ein Wettrennen machen, wer zuerst an der Nordküste ist. Und dann bist du auch ganz weit weg von hier und belästigst mich nicht mehr."
„Pass auf, was du dir wünschst, Liebes.", meinte Elis gefährlich.
Der Mann war ein Rätsel.
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Alphablut - Legends of Alikante
Loup-garouElis hat nach der erfolgslosen Suche nach seiner Mate eine andere Frau markiert. Mitten in einem sich anbahnenden Krieg tritt plötzliche Kina, seine vorbestimmte Mate, in sein Leben und alles steht Kopf. Ist die Verbindung zwischen Kina und Elis sta...