•Alikante•

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Elis lehnte mit verschränkten Armen vor der Haustüre, als Kina aus dem Wald trat. Ihre Augen brannten noch immer, von all den Tränen, die geflossen waren, seit dem Finn sie an der Klippe alleine zurück gelassen hatte.
„Wo warst du?", fragte Elis verärgert.
Kina hatte keine Kraft zu ihm zu sehen, als sie ihn beiseite schob um die Türe zu öffnen.
Ihr fehlte sogar sie Kraft, um das Kribbeln auf ihrer Haut zu spüren, dass die flüchtige Berührung mit Elis Unterarm ausgelöst hatte.
„Heute nicht, Elis.", sagte sie schwer. Sie trat ein und wollte die Türe schliessen, doch Elis packte sie an der Hand und zog sie zu sich zurück. Dabei knallte sie mit ihrer Schultee gegen die Haustüre, was ihr ein schmerzerfülltes Keuchen entlockte.
„Doch heute!", sagte Elis bestimmt und Kinas Schmerzen ignorieren.
„Dein Verhaltwn ist inakzeptabel! Als meine Luna hast du an meiner Seite zu sein!", fuhr Elis fort.
Kina schaffte es, sich aus Elis Griff zu lösen und funkelte ihn wütend an.
„Was hast du gesagt?", fragte sie ihn ungläubig.
„Du hast genau gehört, was ich gesagt habe!", antwortete Elis giftig und lehnte sich gegen die Haustüre, so dass Kina diese nicht mehr schliessen konnte.

„Warum kannst du dich nicht ein mal entschuldigen? Bist du wirklich zu stolz für das?", fragte Kina vorwurfsvoll.
„Ich weiss wirklich nicht, was du von mir hören möchtest.", antwortete Elis schulterzuckend.
Kina sah ihn verzweifelt an. Seine grünen Augen suchten ihren Körper fragend ab.
„Ich will doch nur, dass du verstehst und dich entschuldigst.", meinte Kina resigniert und liess sich auf einem Stuhl fallen.
„Wofür entschuldigen?", fragte Elis deutlich verwirrt.
Kinas Augen blitzen zu ihm und sah ihn genauso verwirrt an.
„Elis du bist egoistisch und zerstörerisch! Du hast mich sehr verletzt mit deinem Verhalten. Mich und meine Familie!"
Er sah sie fragend an.
„Es macht doch kein Sinn mehr darüber zu reden. Du bist einfach nur unglaublich grausam und es interessiert dich nicht, was du mir antust und ich masse zu, dass du mich verletzt. Elis, bitte geh, ich ertrage deine Anwesenheit nicht mehr.", sagte Kina ehrlich.
Sie hatte keine Kraft mehr, um sich mit der Personen zu streiten, die ihre grösste Unterstützung sein sollte.
Wortlos drehte sie sich um und ging die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Elis stand einige Zeit verwirrt in der Haustüre, trat dann aber doch hinein und verschloss die Türe hinter sich.

Kina hatte sich in ihr Bett gelegt und war augenblicklich eingeschlafen, zu erschöpfend waren die Ereignisse der letzen Tage und die Emotionen, welche sie überrollten.
Elis stand in ihrem Zimmer und war erstaunt, dass sie schlief.
Vorsichtig trat er an ihr Bett heran und beobachtete, wie sich ihr Brustkorb regelmässig auf und ab bewegte. Er musste schmunzeln, in diesem Moment war sie klein, verletzlich, aber auch friedlich.

Er setzte ich neben sie auf das Bett und wartete ihre Reaktion ab. Als er schon dachte, dass keine mehr folgen würde, griff sie verschlafen mit ihrer Hand nach ihm. Er ergriff ihre Hand und streichelte sie behutsam.
Elis legte sich neben Kina und zog sie in seine Umarmung. Sie kuschelte sich in seine Wärme und schnurrte kurz, ehe sie einige Zeit später in einen unruhigen Schlaf verfiel.

Kina rannte durch Schnee, ihr folgte ein schwarzer Wilf mit grünen Augen. Schwer atmend kam sie auf einer Anhöhe an und sah hinter sich, der schwarze Wolf kam mit grossen Schritten auf sie zu, als sie sich wieder umdrehte, um die Tragödie unter sich zu sehen. Der Geruch von brennenden Holz stieg in ihre Nase, sie spürte die Wärme auf ihrem Fell. Graue Flocken bedeckten ihr Fell. Vor ihr breitete sich ein brennendes Höllenfeuer aus. Eine Stadt mit vielen, weissen, hohen Türmen stand im Feuer. Kina spürte, wie die Angst in ihr aufstieg und der schwarze Wolf sie eindringlich von der Seite beobachtete. Zufrieden blickte er dann auf das Feuer und heulte stolz in die Nacht hinein.

Schweissgebadet wachte sie auf und spürte, wie Elis sie in ihrem Armen hielt. Müde rieb sie sich die Augen und liess sich ihren Traum durch den Kopf gehen.
Elis und sie standen auf einer Anhöhe, unter ihnen brannte ein gefährliches Feuer eine Staddt nieder. Die Türme der Stadt brannten wie kleine Geburtstagskerzen auf einer Torte und die weissen Hauswände färbten sich pechschwarz.

Angewidert von Elis Nähe erhob sich Kina und ging hinunter. Sie setzte sich in die Dunkelheit.
Lange überlegte Kina, was dieser Traum, der sie nun zum zweiten Mal in ihrem Schlaf überwältigte, zu bedeuten hatte. Dieses Mal wae der Traum klarer und deutlicher, was passiert war. Es fühlte sich so nah und so wahr an, als wäre Kina dabei gewesen. Sie spürte die Wärme des Feuers an ihrer Haut und die kalte Nachtluft. Sie spürte Elis Anwesenheit.

Eines war klar, Alikante brannte.

Alphablut - Legends of AlikanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt