Zwei Wochen waren vergangen. Elis hatte keine weiteren Krieger mehr in das Vollmondrudel bestellt, ging aber Kina, bei Fragen nach den verbleibenden Kriegern, aus dem Weg.
Kina und Elis waren dabei, sich kennen zu lernen und vorsichtig eine Beziehung aufzubauen, damit auch Elis die Zuwendung und das Vertrauen zu Kina verspüren konnte, welches Kina für ihn hatte.
Die Stimmung im Vollmondrudel war noch immer angespannt. Finn und Adrian warteten auf den nächsten Zug vom Blutmondrudel, welcher nicht kam und sie umso nervöser machte. Kina hatte sich von den täglichen Besprechungen, an denen sie sich zurückhalten musste, zurückgezogen und verbrachte so viel Zeit wie möglich fern ab vom Rudelhaus und auch von ihrem Zuhause, wo Lilac, noch immer wütend, war.
Die letzten Wochen waren wie eine Gratwanderung gewesen, insbesondere nachdem Elis und sie sich darauf geeinigt hatten, dass noch nicht der richtige Moment gekommen war, ihre Verbindung öffentlich zu machen. Elis wollte dies erst tun, wenn sich Kina von ihm markieren liess und Kina würde öffentlich zu ihrer Beziehung stehen, wenn Elis die Mateverbindung spüren konnte.
Mit der Zeit zweifelte Kina an der Richtigkeit dieser Entscheidung, hatte sie noch ein weiteres Geheimnis, welches sie wahren musste. Allerdings war sie froh, die Beziehung zu Elis abseits der bohrenden Blicke des Rudels aufbauen zu können.Hand in Hand schlenderte Kina mit Elis durch den Wald an einem kleinen Bach entlang. Sie lachte, als er ihr Geschichten aus seiner Kindheit erzählte. Er stoppte und zog sie mit beiden Händen an seine Brust. Er sah sie mit einem strahlenden Lächeln an, welches sie nur erwidern konnte. Er legte eine Hand auf ihren Hinterkopf und kraulte ihren Kopf, welches ein kleines Schnurren hervorbrachte.
„Ich liebe es, wenn du so schnurrst.", nuschelte Elis, als er sich zu ihren Lippen hinunter bückte. Seine Lippen berührten ihre zärtlich und lösten das Kribbeln in ihrem gesamten Körper aus. Plötzlich spürte sie seien Hand an der Taille, wie er begann sie zu kitzeln. Kina musste gegen seine Lippen lachen, die noch immer an ihren saugten.
„Elis, bitte!" schrie sie lachend. „Was ist denn, Liebes?", fragte er sie unschuldig. Kina schnappte nach Luft. „Ich kann nicht atmen.", schmollte Kina.
Elis griff nach ihrer Hand, die gegen seine Brust getrommelt hatten, und zog sie weiter durch den Wald. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte sich durch den Wald, das trockene Laub knirschte unter ihren Schuhen.
„Elis, was passiert als nächstes?", fragte Kina ihn irgendwann.
„Was meinst du?"
„Naja, wir hatten uns darauf geeinigt, dass du aus dem Vollmondrudel verschwinden wirst, damit mein Bruder hier sicher ist.", erklärte Kina. Elis knurrte bedrohlich und sah sie mit funkelnden Augen an. Genervt atmete Kina aus. „Du weisst, was ich meine, also verhalte dich nicht so." Sie verdrehte die Augen und richtete ihren Blick dann wieder auf den Weg.
„Ich erarbeite noch einen Plan.", meinte Elis.
„Und würdest du mir von deinem Plan erzählen?", fragte Kina hoffnungsvoll.
„Ich möchte dich nicht mit Rudelangelegenheiten belasten.", antwortete Elis.
„Wirklich?", fragte Kina provokativ und blieb stehen, was dazu führte, dass ihre Hand aus Elis Hand rutschte.
„Ach Kina, komm schon. Du weisst, wie ich das meine. So lange du kein offizielles Mitglied von Blutmond bist, kann ich dir eben nicht alles erzählen."
„Ich erwarte ja auch nicht, dass du mir ALLES erzählst, aber irgendwas wäre schon Mal ein Anfang!"
Elis atmete tief ein und überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. „Nein.", sagte er bestimmt.
„Wenn du wissen möchtest, was meine Pläne sind, lass dich endlich von mir markieren.", meinte Elis bestimmt.
Kina stockte der Atem und sie sah ihn schockiert an.
„Du weisst, warum ich das noch nicht möchte! Und das jetzt so von mir zu fordern, ist Erpressung!", sagte sie wütend.
„Liebes, du musst dich doch nicht aufregen. Ich mache das, nur zu deinem Schutz, dann musst du dich nicht schlecht gegenüber deinem Bruder fühlen.", sagte Elis verteidigend und sah Kina unschuldig an.
„Warum sollte ich mich gegenüber Finn schlecht fühlen. Göttin, Elis, was planst du?", fragte Kina ihn schockiert. Die Erkenntnis traf sie. „Du weisst, das wir eine Abmachung haben. Du gehst aus dem Vollmondrudel und lässt meinen Bruder in Ruhe."
„Ich schon.", meinte Elis, wieder mit einem gefährlichen Unterton. „Aber andere werden kommen.", drohte er und ging weiter.
Kina stand regungslos da, ehe sie mit schnellen Schritten zu Elis aufholte und ihn an seinem Arm zu sich riss. „Wie meinst du das?", brüllte sie ihn an. Elis sah sie lächelnd an, zuckte mit den Schultern.
„Vertraust du mir?", fragte Kina ungläubig. Elis schüttelte traurig den Kopf. „Ich kann nicht, auch wenn ich es möchte."
Kinas Blick frohr ein, ihr Gesicht zeigte eine emotionslose Maske. „Lass uns zurück gehen, ich ertrage das hier gerade nicht mehr.", sie drehte sich um und machte sich auf den Heimweg. Elis trottete hinter ihr her, vor der Türe drehte sich Kina zu ihm um: „Kennt Jospehine den Plan?", fragte Kina. Elis nickte.
„Das ist deine Schuld! Du hast Josephine markiert und vertraust ihr jetzt mehr als deiner Mate!", sagte sie wütend.
„Ich öffne mich dir und erzähle dir mein grösstes Geheimnis und du bist einfach nur scheisse und abweisend!", sie spuckte ihm seine Wut entgegen. Regungslos stand Elis da, es schien, als würde die Wut an ihm abprallen.
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Alphablut - Legends of Alikante
Lupi mannariElis hat nach der erfolgslosen Suche nach seiner Mate eine andere Frau markiert. Mitten in einem sich anbahnenden Krieg tritt plötzliche Kina, seine vorbestimmte Mate, in sein Leben und alles steht Kopf. Ist die Verbindung zwischen Kina und Elis sta...