Am Nachmittag kamen Magnus und Adrian für eine Besprechung vorbei. Kina war enttäuscht, als sie sah, dass Finn nicht dabei war.
„Wo ist Finn?", fragte sie Adrian, der als Antwort auf ihre Frage nur betreten auf den Boden sah. Verstehend nickte Kina den Kopf.
Magnus setzte sich an den Tisch und begann: „Es wird Zeit, dass wir Alikante über unsere Situation mit Alpha Elis unterrichten."
„Welche Situation meinst du genau. Elis und ich oder Elis und das Schwarzkrallenrudel oder Elis und der Krieg oder Elis und das Vollmondrudel?", fragte Kina provokativ. „All das.", meinte Magnus.
Kina fasste sich mit ihren Fingern an den Nasenrücken. „Wenn wir nicht schon das Blutmondrudel unter uns hätten, würde ich sagen es kann noch schlimmer kommen. Also gut, informieren wir Alikante. Vielleicht sind sie sogar so gütig und senden Hilfe. Was von uns danach übrig ist, wer weiss.", meinte Kina schulterzuckend.
„Wir werden die Hilfe aus Alikante eher früher als später benötigen.", meinte Magnus. „Jetzt wo Alpha Elis und ein Grossteil der Krieger gegangen ist, sicherlich.", bestätigte Adrian.
„Elis ist weg?", fragte Kian verwirrt. Magnus und Adrian nickten. „Ja sie sind heute Vormittag aufgebrochen."
„Ohne mich.", sagte Kina schockiert. Elis hatte sie tatsächlich zurückgelassen. Zwar war es das, was sie sich von ihm gewünscht hatte, aber es tat trotzdem weh, dass er ohne sie gehen konnte. Und ohne sich wirklich zu verabschieden.
„Ist das nicht mit dir abgesprochen?", fragte Magnus seine Tochter besorgt. „Doch natürlich, ich hab ihn ja weg geschickt.", meinte Kina.Ihr Herz zog sich schmerzerfüllt zusammen, ihr Mate hatte sie alleine gelassen. „Er hat sich nicht einmal richtig verabschiedet.", meinte Kina traurig. Ihre Schulter sackten zusammen. „Naja, das passt wohl zu ihm." Kina vermisste Elis auf eine merkwürdige Art und Weise, er würde morgen früh nicht in der Küche stehen und mit ihr Kaffeetrinken.
„Wir müssen auch über die Alphablut-Angelegenheit reden.", meinte Adrian und erlöste Kina so von ihren Schmerzen. „Alphablut-Angelegenheit?", hakte Kina nach. „Nun ja, da Finn ja nicht der geborene, rechtmässige Alpha ist."
„Finn ist der Alpha!", sagten Kina und ihr Vater synchron.
Adrian seufzte. „Ich sehe das ja genauso wie ihr. Finn ist der Alpha. Aber", Kina unterbrach ihn. „Es gibt ein Aber." „Doch das gibt es. Finn ist von den Gesetzen her durch einen Hinterhalt Alpha geworden. Somit ist er eigentlich kein Alpha, auch wenn er der Alpha ist. Und man wird nur auf zwei Wege rechtmässiger Alpha." Kina führte erschrocken ihre Hand zu ihrem Mund.„Alpha durch Geburt und man erbt den Titel oder Alpha durch Kampf, indem man den bestehenden Alpha tötet.", meinte Magnus."
„Da du, Magnus, den Titel als Alpha offiziell abgegeben hast, zwar an Finn, ist Kina die offizielle Alpha des Rudels, als die Erbin des Alphabluts. Finn ist nicht der Alpha des Rudels." Kina sah Adrian schockiert an. Offizielle Alpha des Vollmondrudels?
„Damit das klar ist, Finn darf das nicht erfahren!", sagte Magnus schockiert. „Dad, das ist nicht dein Ernst, noch mehr Geheimnisse?", fragte Kina ihn wütend. „Wenn es dazu dient, dich und dein Leben zu schützen, dann ja!"
„Genau das war doch der Grund, warum du Finn diese Lügen erzählt hast und schau wo wir sind!", Kina zeigte fuchtelnd um sich.
„Keine Geheimnisse mehr!", bestimmte Kina. „Und weisst du was, ich könnte das sogar als Alpha von euch verlangen! Aber ich habe noch ein bisschen Anstand von Respekt, das nicht zu machen!" Kina verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich bin nicht die Alpha des Vollmondrudels! Finn ist der Alpha!", sagte sie nochmals nachdrücklich und verliess schnell den Raum. Sie brauchte Luft und Freiheit.
Ihr Kopf drehte sich immer schneller, so dass sie sich in das Gras setzen musste, um Luft schnappen zu können. Sie konnte nicht die Alpha des Vollmondrudels sein.
Sie griff zu ihrem Telefon und rief die einzige Person an, die ihre Situation verstehen könnte.
„Kina, was gibts?", fragte Adam besorgt.
„Du hast mich noch gar nicht gefragt, wegen dem Alphablut.", sagte Kina schluchzend.
„Das brauchte ich nicht, Kina. Ich wusste, du würdest zu mir kommen, wenn du darüber reden möchtest."
„Danke, Adam.", antwortete sie. „Wie geht es dir?", fragte sie ihn, sich slebst versichernd, dass er in der Lage war, ein solches Gespräch zu führen.
„Kina, alles gut. Heute morgen warst du für mich da, jetzt bin ich für dich da.", antwortete Adam, als hätte er ihre Gedanken lesen können.„Adam, ich könnte wohl die Alpha des Vollmondrudels sein.", schluchzte Kina.
„Oder die Luna des Blutmondrudels.", antwortete Adam trocken und Kina konnte hören, dass er ein Knurren unterdrückte.
„Könnte ja, aber wollen nein.", stellte Kina klar.„Kina.", seufzte Adam aus.
„Wie ist es, Alpha zu sein?", fragte Kina.
„Schwer.", antwortete Adam nach einiger Zeit des Überlegens.
„Das schwerste der Welt. Das Rudel steht über allem, sogar über deinem eigenen Glück. Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich alles, ausser Alpha.", meinte Adam.
Kina wäre auch alles, ausser Alpha. Finn war der Alpha. Das konnte und wollte sie ihm nicht nehmen.
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Alphablut - Legends of Alikante
WerewolfElis hat nach der erfolgslosen Suche nach seiner Mate eine andere Frau markiert. Mitten in einem sich anbahnenden Krieg tritt plötzliche Kina, seine vorbestimmte Mate, in sein Leben und alles steht Kopf. Ist die Verbindung zwischen Kina und Elis sta...