•Ebenbürtig•

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Wütend und durchnässt kam Kina zu Hause an. Als sie die Türe zu ihrem Haus öffnete, schlug ihr der Geruch von Elis entgegen. Sie horchte. Elis sass im Wohnzimmer und hatte den Fernseher angeschaltet.

Der Rest des Hauses war still, weder Jacob noch Lilac, die ihr noch immer aus dem Weg ging, waren zu Hause.

Wütend verschränkte Kina die Arme vor der Brust als sie in das Wohnzimmer kann und ihre Füsse nasse Flecken auf dem Boden hinterliessen.

«Was willst du hier, Elis?», fragte sie genervt.

Elis blickte weiterhin auf den Fernseher und verfolgte amüsiert die lustige Szene, die gezeigt wurde. Kina stampfte wütend auf den Boden und knurrte kurz, doch konnte Elis Aufmerksamkeit nicht wecken.

Kina schnaubte und ging zum Fernseher, um ihn auszuschalten. Elis atmete laut aus, lehnte sich auf der Couch zurück und legte die Arme in den Nacken. «Was gibt es denn, Liebes?», fragte er gekünstelt freundlich.

Kina baute sich vor ihm auf. «Ich möchte, dass du gehst.», forderte Kina.

«Nö.», antworte Elis und schüttelte den Kopf.

«Elis!», mahnte Kina.

«Ja, Liebes?», antwortete Elis mit einem Lächeln.

«Du gehst, JETZT!», Kina betonte das letzte Wort. Sie packte Elis am Handgelenk, ignorierte das Kribbeln, dass sich in ihrer Hand ausbreitete, und zog ihn zur Türe. Elis liess sie gewähren, bis sie an der Türe angekommen waren.

Plötzlich riss sich Elis aus dem Griff von Kina und packte im Gegenzug ihre Handgelenke und riss die Arme über ihren Kopf und fixierte sie gegen eine Wand.

Kina schluckte, als sich Elis zu ihrem hinunter beugte, sein glänzender Blick lag auf ihren Lippen. Er biss sich unbewusst auf seine Unterlippe und blickte ihr wieder in die Augen.

«Was soll den das Spielchen, Liebes?», fragte Elis sie mit einer heiseren Stimme. Sie spürte seinen heissen Atem an ihrem Wangen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und lehnte den Kopf in den Nacken.

Zufrieden legte Elis seine Stirn an die Wand neben ihrem Kopf. Ihr Atem synchronisierte sich, sie atmeten gemeinsam aus und gemeinsam ein. Kina lauschte auf seinen Herzschlag, der im gleichen Takt wie ihr eigenes Herz schlug.

Genervt öffnete sie die Augen wieder und blickte vorsichtig zu Seite. Elis hatte die Augen geschlossen und atmete schwer, der Griff um ihre Handgelenke hatte sich gelockert. Kina nutzte Elis Unaufmerksamkeit und schubste ihn kraftvoll gegen die gegenüberliegende Wand.

Kurz konnte Kina sehen, wie in seinen Augen Sorge und Angst aufblitzte, ehe er seine Emotionen wieder hinter der Maske aus Wut und Belustigung versteckte.

«Was sollte das?», fragte Kina nachdrücklich. Wutfalten hatten sich auf ihrer Stirn gebildet.

Elis sah sie ohne Emotionen an, doch Kina wusste, dass er sie in sich trug.

Er zuckte mit der Achsel, wieder einmal.

«Entweder du gibst mir eine Antwort oder ich schmeisse dich wirklich raus! Und glaub nicht, dass du dieses Haus dann je wieder betreten darfst!», meinte Kina wütend.

«Ach Liebes, als könntest du mich davon abhalten, mir zu dir Zugang zu verschaffen.», schmunzelte Elis. Kina ging auf die Türe zu und warf Elis noch einen bösen Blick zu.

Als sie die Hand auf der Türklinke hatte, knickte Elis ein.

«Also gut. Aber können wir bitte wieder ins Wohnzimmer gehen?», meinte Elis.

«Nein. Hier und jetzt!», forderte Kina.

«Okay, wie du willst.»

Elis und Kina standen sich gegenüber im Gang und funkelten sich an. Auffordernd hob Kina die Augenbrauen, Elis lehnte den Kopf zurück und atmete tief ein.

«Ich wollte dein Alphablut sehen.», meinte Elis trocken.

Kina hielt die Luft an und sah ihn verwirrt an. «Wieso?», fragte sie.

«Ich meine, du bist ein Alpha. Klar, du hast die Ausstrahlung, aber nicht die Wirkung. Ich wollte wissen, ob du es in dir hast.»

Kina sah ihn sprachlos an. «Warum?»

«Stell dir doch vor, wir, das Alphapaar!», sagte Elis begeistert.

Kina war noch immer verwirrt. «Du hast mich provoziert, um mich zu testen?», fragte sie Elis erneut. Schnell nickte Elis bejahend.

«Merkst du eigentlich, wie krank das ist? Ich bin deine Mate! Du hast mich verletzt, absichtlich!»

«Du hättest dich ja wehren können!», sagte Elis verständnislos.

«Mich wehren? Hörst du mir zu? Du bist mein Mate, ich kann dich nicht verletzen! Und weisst du warum, weil ich ws eigentlich nicht nicht will, auch wenn du es verdient hättest!", versuchte Kina Elis zu erklären, doch er schien nicht zu verstehen.

Plötzlich hörte sie in Geräusch an der Türe, das grelle Licht blendete Kina, als die Türe geöffnet wurde. Kina erkannte, dass es Lilac und Jacob waren.

Lilac versteckte sich hinter Jacobs Körper, der Lilac von Elis abschirmte.

«Hallo zusammen!», sagte Elis mit einem provokativen Lächeln.

«Lilac, immer noch nicht markiert?», fragte er kopfschüttelnd.

Lilac wimmerte, als Jacob einen bedrohlich grossen Schritt auf Elis zuging. Sofort raffte Elis sich auf und knurrte kurz bedrohlich. Kina schob sich schützend vor Jacob, was Elis erneut knurren liess. Kina funkelte Elis wütend an.

«Lass sie in Ruhe!», ermahnte Kina Elis. Schulterzuckend lehnte er wieder gegen die Wand. «War nur eine Feststellung.», meinte Elis als er die Arme wieder vor der Brust verschränkte. Kina machte mit dem Kopf die Andeutung für Lilac und Jacob, nach oben zu gehen. Kina hörte wie Lilac weinte, als sie sich, immer noch hinter Jacob versteckt, an der Wand entlang nach oben presste. Sie konnte die Angst von Lilac spüren.

«Elis, wenn wir beide Alphablut in uns haben, sind wir dann ebenbürtig? Oder wirst du wieder versuchen mich zu unterwerfen?», fragte Kina leise, als Elis in der Haustür stand.

«Ich weiss es nicht, Kina. Es ist schwierig, es gibt keine zwei Alphas. Das ist unnatürlich.», antwortete Elis und ging. Er liess Kina alleine, schon wieder.

Kina liess die Schultern nach unten sacken, als die Tür geschlossen war. Sie hörte, wie Jacob am Ende des Flurs stand und Kina traurig anlächelte. «Es tut mir leid Kina, ich wünschte es wäre einfacher für dich.», sagte er und drehte sich um.

Alphablut - Legends of AlikanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt