•Atemlos•

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„Wann hörst du endlich auf, so zickig zu sein?", fragte Elis genervt, während er sich im Wohnzimmer eine Komödie ansah.
Kina blickte ihn teilnahmslos an, doch blieb ihm eine Antwort schuldig. Als Elis am Morgen wieder bei ihr aufegtaucht war und sich nicht abwimmeln liess, hatte Kina entschlossen, ihn mit Schweigen zu strafen.

Sie setzte sich an den Tisch und beobachtete Elis. Es war noch immer der schönste Anblick, den sie in ihrem Leben je gesehen hatte. Er nahm ihr den Atem. Ws fühlte sich an, als würde sie ersticken. Seine Berührungen waren ihre Erlösung. Sie sehnte sich nach ihm, wie nach der Luft zum Atmen. Doch in jeden Moment, in dem er seine Grausamkeit offenbarte, war er wie ein Gift, dass sie einatmen musste und sie schlussendlich töten würde. Er beruhigte sie und machte sie rasend vor Wut gleichzeitig.

„Elis, hau einfach ab, dann muss ich auch nicht genervt von deiner Existenz sein.", sagte sie nach einiger Zeit. Sie ertrug seine Anwesenheit nicht länger.
Immer noch den Bildschirm fixierend griff Elis in eien Chipstüte und meinte trocken: „Was sich liebt, das neckt sich, Liebes."

Kina lachte. „Darum hast du also Josephien getötet? Ja dann will ich wirklich nichts mit dir zu tun haben." Kina sah, wie sich Elis ganzer Körper bei der Erwähnung von Josephines Namen anspannte. Er schaltete den Fernseher aus und drehte sich mit einem bedrohlichen Blick zu Kina. Für einen kurzen Moment verfluchte Kina sich, Elis so provoziert zu haben. Allerdings verflog dieses Gefühl, als sie an seine Grausamkeit dachte.

„Ich hab das für dich gemacht! Weil ich dich will!", zischte er bösartig. Kina meinte, einen roten Stich in seinen Augen zu sehem. Unwürdig.

„Du willst vielleicht mich, aber du liebst sie!", provozierte Kina ihn weiter. Noch immer fixierte er sie mit seinen Augen. Seine Blicke waren wie giftige Pfeilspitzen und bohrten sich gefährlich in ihr Herz.

„Siehst du nicht ein mal, wie erbärmlich das ganze ist? Du bringst Josephine um. Die, die du angeblich liebst! Und für was? Damit du mit mir zusammen sein kannst? Damit du mich haben kannst? Mein Alphablut? Darum geht es dir doch wirklich! Dir geht es nicht um mich. Dir ging es nicht um Josephine. Du hast dir bloss eingeredet, dass du sie liebst. Würdest du sie lieben, hättest du das nicht getan."

„Du nennst mich erbärmlich? Du bist erbärmlich, wie du dich hinter deinem Bruder versteckst. Du hast nicht mal das Zeug dazu, Alpha zu sein. Alphablut hin oder her. Aber du bist schwach und armselig! Nichts mehr als das!", zischte Elis. Sein Brustkorb hob und sank sich unregelmässig.

„Aber dann immerhin genauso armselig wie du, du Arsch." keifte Kina zurück.
Fragend zog er eine Augenbraue hoch. „Du bist ein schwacher Alpha, der nur Alpha bleiben kann, indem er mit Angst und Schrecken herrscht. Du bist der Untergang für dich und dein Rudel und jedes andere, arme, Rudel, das unschuldig in deinen grössenwahnsinnigen Plan rein passt!", schrie Kina wütend. Die Nägel bohrten sich in ihre Handinnenflächen.

Elis sprang auf und rannte schwer schnaubend auf Kina zu.
Er umfasste mit seine rechten Hand grob ihren Hals und sah sie zähneknirchend wütend an. Langsam drückte er sie gegen die Wand und nahm ihr so die Luft zum Atmen.
Seine Nasenflügel zitterten gefährlich.
„Du wagst es, so über mich zu sprechen?", flüsterte er leise. Seine Lippen streiften ihr Ohr und hinterliessen eine Gänsehaut. „Du wagst es, so mit mir zu reden? Als hättest du eine Ahnung!", brüllte er plötzlich so laut, das Kina Angst hatte, ihre Trommelfelle würden zerplatzen. Er fasst Kina an den Schultern und zog sie ein wenig nach vorne. Kina dachte, er würde sie entschuldigend in den Arm nehmen. Plötzlich donnerte ihr ihren Körper wie eine Puppe gegen die Wand donnerte.

Ihr Kopf knallte laut gegen die Wand und augenblicklich setzte ein sich immer schneller drehender Schwindel und dröhnende Kopfschmerzen ein. Kina keuchte laut unter den Schmerzen und sackte auf sen Boden. Sie zog ihre Beine an die Brust und lies ihren Tränen freien Lauf. Elis stand über ihr und sah sie teilnahmslos aus.
Er machte einige Schritte rückwärts und hielt kurz inne, als er den roten Fleck an der Wand sah. Ehe der Ekel ihn überkommen konnte, drehte er sich um und setzte eine emotionslose Maske auf.
Kina blickte auf, als sie hörte wie Elis Schritte sich von ihr entfernten.
„Egal, was das hier ist, das will ich nicht mehr.", spuckte Kina.
Elis lachte als er aus den Raum ging. „Als hättest du das noch zu entscheide .", amüsierte sich Elis, als er laut die Türe zu knallte.

Kina spürte, wie sie wieder Luft zum atmen hatte. Es war, als hätte Elis Präsenz den Sauerstoff aus dem Raum vertrieben und durch sein Gift ersetzt. Jede ihrer Adern brannte und japste mach Luft. Sie kroch zum Fenster und liess die warme Luft in den Raum hinein.

Sie musste atmen.
Einatmen.
Ausamten.

Alphablut - Legends of AlikanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt