What happened? Please tell me ~ Forever & Always (Taylor Swift)
Wir waren vor einer dunklen Holztür stehen geblieben und Marie drückte sie auf. Mir wehte der Geruch von alten Büchern entgegen und ich schloss für einen Moment die Augen um meinen Lieblingsduft einzuatmen. Als ich sie wieder öffnete, erblickte ich einen Raum voller Bücher. Ich staunte nicht schlecht, als ich nach oben sah und erkannte, dass der Raum doppelt so hoch war, wie ich angenommen hatte. Er erstreckte sich über zwei Stockwerke und zwischen ihnen war eine Empore angebracht.
Es sah wunderschön aus, doch Marie lief unbeeindruckt zu einer Theke, die rechts von uns stand. Dahinter saß ein älterer Mann mit grauen Haaren und Harry Potter Brille. Er war stattlich gebaut und aß gerade ein Sandwich. Als er uns entdeckte lächelte er und ich sah die Lachfältchen um seine eisblauen Augen. „Wer kommt denn da? Marie, dich habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen! Wo ist denn die liebe Sophia?", sagte er mit angenehm tiefer Stimme.
Marie antwortete: „Sie muss noch arbeiten, aber ich habe jemand anderes dabei. Darf ich vorstellen? Emilia, das ist Josef. Josef, das ist Emilia." Wir lächelten uns an und ich war froh, als Marie weitersprach. „Kannst du uns eine Kreiskarte geben? Wir müssen was nachschauen."
„Sicher, dafür bin ich ja hier." Josef lief einmal durch den Raum und kam kurze Zeit später mit einer Papierrolle wieder zurück. Er reichte sie Marie mit einem „Bitteschön" und setzte sich wieder auf seinen Platz hinter der Theke.Marie lief los und ich folgte ihr. Sie ging durch den Raum und dann die Treppe zum oberen Bereich hoch. Überall waren Bücher. Sie lief die Empore bis zur Mitte entlang und setzte sich auf grüne Kissen, sie dort auf dem Boden lagen. Sie deutete mir, mich neben sie zu setzen und als ich das getan hatte, rollte sie das Papier auf. Ich warf einen
Blick darauf und runzelte die Stirn. Das war nicht die Erde.Es gab kein Amerika, kein Europa, kein Australien und auch sonst keine Kontinente, geschweige denn das Meer. Stattdessen waren sechs Kreise zu sehen. Alles war weiß und nur in jedem Kreis war so etwas wie eine Stadt zu sehen. Doch das war nur eine Hälfte der Karte. Als Marie sie weiter ausrollte, sah ich, dass exakt in der Mitte eine Trennungslinie war. Auf der anderen Seite der Karte war jedoch alles grau. Auch dort waren sechs große Kreise zu sehen, die sich nur ganz leicht berührten.
„Was ist das denn?", fragte ich sie verwirrt. „Fragst du mich das gerade wirklich?", entgegnete Marie. Ich nickte. „Na, eine Kreiskarte. Was denn sonst?", antwortete sie verwirrt „Also", fuhr sie fort, „wir sind hier." Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf den größten der weißen Kreise. „Und wo ist dein Deutschland?"
Ich zuckte ratlos mit den Schultern. "Ähm. Ich glaube, das weiß ich nicht.", gab ich zu. "Wie, das weißt du nicht? Du musst doch wissen, wo in Salabon dein Zuhause ist." Was war dieses
Salabon? Ich hörte diesen Namen jetzt schon zum zweiten Mal. „Marie?", fragte ich sie vorsichtig. Sie schaute mich an. „Ja?"
„Was ist Salabon?"Marie starrte mich ungläubig an, dann
sagte sie mit gerunzelter Stirn: „Salabon ist die gute Seite von Konzulesian, dem Reich der Aniral." Stopp. Was waren das bitte für Fremdwörter? Ich kannte keine Aniral und schon gar kein Konzulesian. „Was sind Aniral?", fragte ich weiter. Jetzt schaute mich Marie ungläubig und nicht mehr nur verwirrt an.„Du bist eine Aniral und weißt nicht, was das ist?"
„Ich bin doch keine Ani-Dingsbums, weil ich noch nicht einmal weiß, was das ist. Ich bin ein ganz normales
Mädchen aus Deutschland!“, protestierte ich.
„Komm mit." Marie sprang auf und lief die Empore entlang. Ich folgte ihr und eilte hinter ihr die Treppe runter. Vor der Theke von Josef blieb sie stehen. „Josef", fragte sie, „wo in Konzulesian liegt Deutschland?"Josef sah auf und antwortete mit einem Lächeln: „Deutschland liegt nicht in Konzulesian. Das Land ist in der
Menschenwelt." Ich schaute ihn verwirrt an, weil ich mich über den Begriff "Menschenwelt" wunderte. Wo war ich hier gelandet?
„Wie kommt es dann, dass Emilia behauptet von dort zu kommen?", erkundigte sich Marie. „Ich behauptet es nicht nur, ich wohne wirklich dort. Warum schaut ihr so komisch?", warf ich ein.Der Blick, den mir beide nun zuwarfen, war eine Mischung aus Verwirrung und Ungläubigkeit. „Das ist unmöglich. Ein Mensch kann nicht nach
Konzulesian. Das verhindern die Scheine.", sagte Josef mehr zu sich selbst.
„Was für Scheine?", fragte ich ungeduldig. Josef schien zu überlegen, doch kurz darauf antwortete er: „Hol dir den Stuhl von da hinten und setz dich zu mir. Ich werde es dir erklären."Zögernd holte ich den Stuhl. Ich war mir nicht sicher, ob ich hören wollte, was er mir erzählte. Dann schob ich alle Zweifel zur Seite und setzte mich vor ihn. Ich wollte Antworten. Deshalb nickte ihm zu und er begann zu erzählen.
„Vor langer Zeit lebten nur Menschen auf der Welt. Doch irgendwann erkannte man, dass ein paar Menschen Kräfte hatten, die eben nicht menschlich waren. Sie lebten länger als andere. Ein paar wurden bis zu 250 Jahre alt. Der älteste sogar 290. Diese Leute haben sich getroffen und nach
einer Antwort für ihre Kräfte gesucht. Sie haben zwar keine Antwort, aber einen Namen für sich gefunden. Aniral.Sie fühlten sich sehr mit der Natur verbunden und setzten sich den Namen aus den lateinischen Wörtern Aqua, Ignis, Terra und Caelus zusammen. Wasser, Feuer, Erde und Luft. Jetzt blieb das Problem, dass sie von den Menschen nicht respektiert und ausgestoßen wurden. Sie suchten und fanden schließlich einen Ort, den nur Aniral betreten und sehen konnten. Von der Menschenwelt konnte man nur durch hohle Baumstämme hineingelangen und der Eingang war für Menschen unsichtbar.
Aniral hingegen sahen einen Schein. Also ein Licht, das in ihrer Augenfarbe leuchtete. Als sie durch den Schein traten, waren sie in einer wunderschönen Welt, die wie für sie beschaffen war. Doch es hatte einen Haken. Das Gute war nicht die einzige Seite, die dortbleiben wollte. Das Böse
verlangte auch einen Platz. Und so einigte man sich auf ein Gleichgewicht und eine Trennung des Reiches, das sie Konzulesian nannten.Die Trennungslinie war, als sie das beschlossen, auf dem Boden erschienen. Die gute Seite - Salabon - und die böse Seite - Talifia - erkannten, dass auf beiden Seiten von der Natur sechs Kreise auf den Boden gezeichnet worden waren. Und so wurde jeder
Kreis ein Kreis. Das Gleichgewicht blieb bis heute erhalten und bis jetzt ist nie ist ein Mensch zu uns gekommen."
![](https://img.wattpad.com/cover/337197417-288-k115720.jpg)
DU LIEST GERADE
Die Kraft der Elemente - Alles liegt in deiner Hand
FantasíaEmilia war noch nie normal. Dadurch, dass sie Erde und Luft beherrschen kann, muss sie aufpassen, was sie tut. Als sie eines Tages an ihrem Geburtstag in eine magische Welt gezogen wird, findet sie heraus, dass sie Teil einer uralten Prophezeiung is...