Network Of Lies
Mexiko
27. Oktober 2019
„Du hast mich warten lassen", empfing er seinen Freund mit zornigen Worten, als er ihm die Tür öffnete und dieser ihn auch noch dermaßen gelassen ansah, dass er schon wieder aus der Haut fahren könnte.
Er war wütend auf den Älteren. Nicht nur, weil er immer häufiger nicht zur vereinbarten Zeit, sondern wesentlich später bei ihm aufkreuzte. Nein... Er hatte auch das ein oder andere Detail über den Dänen erfahren und konnte es schlicht und ergreifend nicht leiden, dass dieser augenscheinlich nicht so mitspielte, wie er das gerne hätte. Das wurmte ihn richtig und er war nicht dazu bereit, sich das noch länger gefallen zu lassen.
„Na und? Jetzt bin ich ja da", zuckte Kevin bloß mit den Schultern, wie es seine übliche Art war und schob ihn beiseite. Es widerstrebte ihm eigentlich, ihm an dieser Stelle schon wieder nachzugeben, aber ihm war bewusst, dass sie das besser nicht auf dem Hotelflur klärten.
„Wo warst du?", wollte er also direkt wissen, als er die Tür hinter Kevin und sich selbst geschlossen hatte und sich mit verschränkten Armen an selbige lehnte. Sie waren jetzt seit einem Jahr heimlich zusammen, da durfte man doch wohl auch mal die ein oder andere Frage stellen, aber wie nicht anders zu erwarten war, schien Kevin sich auch direkt wieder darüber lustig zu machen.
„Sind wir verheiratet?", stellte der Däne ihm prompt eine Gegenfrage und das brachte ihn dazu, ungeduldig die Augen zu verdrehen. Sein ganzes Rennwochenende war dermaßen beschissen gewesen, da hatte er überhaupt keinen Bock, sich von Kevin auch noch einen Blödsinn anzuhören.
Hamilton konnte mal wieder machen was er wollte, die FIA stellte sich an, weil er angeblich ein Sicherheitsrisiko darstellte... Weshalb übertrieben sie bloß immer alle so? Er war kilometerweit von Bottas Wagen entfernt gewesen. Da hätte überhaupt nichts passieren können und war es ja auch nicht. Aber Hauptsache, die ganze Formel-1-Welt schoss sich mal wieder auf ihn ein.
Aber das war ja nichts Neues. Er war schon immer der Sündenbock gewesen. Er war immer zu jung und zu unerfahren, zu aggressiv und zu rücksichtslos, zu ignorant und zu übermütig... Blablabla... Das war alles nichts, was er nicht schon tausendmal gehört hatte und es war ihm so scheißegal, wie beim ersten Mal. Dummerweise fing es langsam aber sicher an, ihn so richtig aufzuregen. Besonders, weil Kevin nicht mehr so mitspielte, wie er das gerne hätte.
„Quatsch, nein", antwortete er ihm also. Das war eine vollkommen absurde Vorstellung. Er war nicht der Typ für Kitsch und für Hochzeiten und mit Kevin? Das rief ihm eher schräge Bilder in den Kopf, als dass er wirklich ernsthaft darüber nachdenken könnte. Das war absurd. So absurd, wie die Tatsache, dass hier gewisse Rennfahrer immerzu bevorzugt wurden.
Eigentlich hatte er zu diesem Zeitpunkt selbst Weltmeister mit Red Bull sein wollen, aber diese Vollidioten bekamen es einfach nicht hin, ihm mal ein vernünftiges Auto hinzustellen. Was für Trottel? Wofür wurden die eigentlich bezahlt? Wenn er einen so schlechten Job abliefern würde, dann könnte er sich mit Kubica und Russell um die goldene Ananas streiten. Er wünschte, er könnte in einem Auto sitzen, wie Lewis es hatte, aber ihm hatten sie ja diesen verblödeten Finnen an die Seite stellen müssen, der nur zum Wasserträger taugte.
„Dann musst du sowas nicht wissen", riss Kevin ihn plötzlich aus seinen düsteren und bösen Gedanken. Offenbar beschäftigte ihn der ganze Mist wieder viel zu intensiv, denn er sollte sich lieber darauf konzentrieren, Kevin die Stirn zu bieten. Der Sex mit ihm mochte geil sein, aber jede Unterhaltung mit ihm, war so manches Mal der reinste Kampf.
„Sicher? Ich meine, offenbar treibst du dich ja ganz schön herum", konfrontierte er ihn nun also mit Tatsachen, über die er längst Bescheid wusste, aus strategischen Gründen aber vorerst nur Andeutungen machte. Eigentlich würde er Kevin ja viel lieber dazu bekommen, selbst zuzugeben, was er angestellt hatte, aber wenn er seinen Freund richtig einschätzte, dann würde er sich davon nicht beeindrucken lassen. Zu schade...
„Pfff... Was willst du mir denn damit sagen, hä?", wollte der Ältere von ihm wissen, als würde das nicht schon längst auf der Hand liegen. Aber er wusste, dass der Haas-Pilot sich nur zu gerne dummstellte. Damit würde er ihn aber nicht durchkommen lassen. Er hatte die Schnauze gestrichen voll davon.
Immerhin wäre sein Rennwochenende möglicherweise nicht so ein Desaster gewesen, wenn er nicht dauernd darüber gegrübelt hätte. Nicht, dass er das gewollt hatte, aber manche Gedanken ließen sich einfach nicht aus dem Kopf bekommen, so sehr man es auch versuchte. Das war eine Schwäche, gegen die er dringend etwas tun musste, bevor sein Vater ihn noch einen Kopf kürzer machte. Dem fiel seine absinkende Leistungskurve schließlich auch auf.
Er rang einen Moment mit sich. Er wollte nicht derjenige sein, der das zur Sprache brachte, aber er war auch nicht so gut darin, andere so zu beeinflussen, dass sie es unmerklich von selbst taten. Er wünschte manchmal, dass er dahingehend gerissener und weniger wie ein kleiner Junge sein könnte, aber irgendwie wollte das nicht so recht klappen.
„Dass man dich dauernd aus anderen Zimmern kommen sieht", warf er seinem Freund also vor. Er wusste schließlich, was er gesehen hatte und langsam wurde das ein bisschen zu eindeutig. Immerhin war Kevin niemand, der hier viele Freunde hatte, da war es doch unwahrscheinlich, dass er diese Menschen einfach nur so besuchte. Er konnte sich vieles bei dem Dänen vorstellen, aber das unter keinen Umständen.
Dieser konnte aber selbstverständlich nicht einsehen, wo nun das Problem war. Was erwartete er von diesem Proleten auch? Der konnte ja nie einsehen, wenn er selbst mal einen Fehler machte, sich blöd verhielt oder sonst was. Kevin gehörte zu den Menschen, die glaubten, dass sie immer recht hatten, ganz egal, was sie auch taten.
„Ist das etwa verboten?", hakte der Ältere unschuldig, aber mit diesem dreckigen Grinsen im Gesicht nach, sodass er ganz unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte und den Wunsch unterdrücken musste, ihm einfach mal gehörig eine reinzuhauen. Wieso konnte er nicht einfach zugeben, was für ein riesiges Arschloch er war? Dann könnten sie sich den Rest dieses Gesprächs nämlich sparen.
Schließlich besann er sich darauf, einfach die Augen kräftig zu verdrehen. Er wollte es einfach nicht verstehen, aber er musste das jetzt ein für alle Mal mit ihm klären, sonst würde das noch ewig an ihm leiden. Die Beziehung zu Kevin sollte ihm Vorteile versprechen und ihn nicht dauernd vom Fahren ablenken!
„Nein, aber verdächtig", behauptete er also. Der Däne würde schließlich nichts abstreiten können, was definitiv Fakt war. Obwohl er sich wohl hätte denken können, dass er es zumindest versuchen würde. Der war sich auch für nichts zu schade. Das waren die Momente, in denen ihm der Ältere gehörig auf die Nerven ging und er sich schon mal fragte, weshalb er sich dieses Theater noch länger antat...
„Wer erzählt dir nur solche Sachen?", fragte Kevin und gab sich tatsächlich unschuldig. Das war kaum zu glauben. Jeder normale Mensch wusste doch, wann er keine Ausflüchte mehr fand, nur der Ältere musste es immer wieder bis auf die Spitze treiben. Wieder bemerkte er, wie es in seinen Fäusten verdächtig zu zucken begann, aber er hielt sich zurück.
Wenn er daran dachte, wie seine Attacke gegen Ocon ausgegangen war... Klar, es standen genug Leute hinter ihm, um nicht das Gesicht zu verlieren, aber er bekam immer wieder Gegenwind, wenn sein Temperament mit ihm durchging und dass bei Ocon kaum einer etwas sagte, lag wohl auch daran, dass er sich einfach unbeliebt gemacht hatte.
Kevin war ein ganz anderes Kaliber, obwohl inzwischen wohl auch viele begriffen hatten, dass er auch nicht immer ein Kind von Traurigkeit war und vieles, was ihm entgegenschlug auch selbst verschuldet hatte, aber es brachte ihn aktuell nicht weiter, wenn er sich um solche Dinge den Kopf zerbrach. Er wollte, dass Kevin es einfach zugab!
„Kevin, ich bin nicht blind!", herrschte er ihn also an. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte gesehen, was er gesehen hatte. Daran gab es nichts zu deuteln und er wollte, dass der Ältere das kapierte, sich vielleicht auch mal erklärte und für sein dämliches Verhalten bei ihm entschuldigte. Wenigstens in Ansätzen! So ging man mit ihm einfach nicht um...
„Aber vielleicht ein bisschen blöd, kann das sein?", hakte der Haas-Pilot tatsächlich auch noch belustigt nach und brachte damit alleine das Fass schon bald zum Überlaufen. Es machte ihn so wütend, dass es mit Worten gar nicht zu beschreiben war. Fast wäre seine Faust tatsächlich in Kevins Visage gelandet, aber statt Schlagkraft, sprudelten dann doch nur harsche Worte aus ihm heraus.
„Arschloch!", warf er seinem Freund sogleich an den Kopf. „Ich hab dich gesehen, wie du aus Giovinazzis Zimmer gekommen bist und dass du hinter eurem Truck mit Grosjean rumgemacht hast!" Eindeutiger war es schon gar nicht mehr gegangen. Kevin hatte ihn eiskalt betrogen und er wollte, dass er auch dazu stand, wenn er sowas schon tun musste.
Doch der Däne schnaubte nur. „Machst du mir jetzt eine Szene oder was?", spielte er das Ganze einmal mehr runter und lachte ihn dann auch noch dafür aus. Nicht gerade das, was er von ihm wollte und so langsam verlor er auch mehr und mehr an Geduld und Nerven.
„Nein, aber ich will wissen, was da läuft, du kleiner Lügner!", brüllte er ihn also an. Er sollte reden und sich nicht amüsieren. Er sollte das erklären, die Karten offen auf den Tisch legen. Doch diese Rechnung hatte er offenbar ohne den Älteren gemacht, der sich nun doch ziemlich bedrohlich vor ihm aufbaute. Sein Amüsement war vollständig aus seinem Gesicht verschwunden und einer ziemlich düsteren Miene gewichen.
Er hätte nie gedacht, dass Kevin dazu in der Lage war, jemanden so anzusehen. Instinktiv wich er einen Schritt zurück und das hätte er natürlich nicht machen dürfen, denn damit zeigte er seinem Gegenüber nur, wie leicht er sich einschüchtern ließ. Das war gar nicht gut.
„Lügner?! Du nennst mich Lügner? Ganz dünnes Eis, Max. Mal dran gedacht, was ich über dich weiß?", spie der Däne ihm nun entgegen und für einen Moment war ihm so, als würde ihm das Herz stehenbleiben. Er hoffte, dass der Ältere nur bluffte. Er wäre in einer denkbar schlechten Position, wenn Kevin irgendwas rausbekommen hätte und ohne groß darüber nachzudenken, begab er sich nun in dieselbe Rolle, wie Kevin zuvor.
„Hmpf, was willst du da wissen?", gab er sich ganz unschuldig und als könnte er kein Wässerchen trüben, doch er befürchtete, dass Kevin tatsächlich mehr über ihn wusste, als ihm lieb war. Wenn seine eigenen Lügen nun tatsächlich aufflogen, hatte er ein riesiges Problem, denn dann hatte Kevin ziemlich viel gegen ihn in der Hand. Das durfte er nicht zulassen, aber was konnte man gegen das Wissen anderer Menschen schon unternehmen?
„Willst du abstreiten, dass du was mit Kvyat hattest und er deswegen wieder bei Toro Rosso fährt?" Kevin grinste ihn bei diesen Worten so überlegen an, dass er selbst Zweifel an sich bekommen hätte, wenn dem nicht so gewesen wäre. Ja, er hatte den Russen damals ziemlich ausgenutzt und als er ihm Probleme machte, hatte er seinem Vater eine wilde Story aufgetischt, indessen Folge Daniil damals Red Bull verlassen musste.
Unbewusst biss er sich auf die Lippe, denn das wurde hier reichlich unangenehm für ihn. Er ahnte ja nicht, dass Kevin an dieser Stelle noch nicht fertig war, während er selbst immer noch darüber grübelte, woher er das wissen könnte. Hatte er etwa mit dem Russen geredet? Oder gleich selbst mit ihm geschlafen? Offensichtlich war dem Haas-Piloten ja auch alles zuzutrauen. Das hinterließ jetzt schon einen bitteren Beigeschmack, doch bei den nächsten Worten bekam er dieses warnende Kribbeln im Nacken.
„Ah, aber eigentlich ist das ja noch nichts. Du bist dir ja für nichts zu schade", behauptete Kevin und schien das nun so langsam doch wieder ziemlich witzig zu finden. Zumindest schlich sich eine Art diabolisches Grinsen auf seine Züge und verzerrte sein Gesicht in einer Art, wie er es bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte.
„Was willst du damit sagen?", hakte er nach und hasste es, dass seine Stimme in diesem Moment nicht ein bisschen fester klingen konnte. Er wollte es unbedingt vermeiden, vor seinem Freund Schwäche zu zeigen und nun stand er buchstäblich mit dem Rücken zur Wand und wusste weder vor noch zurück. Das war keine Situation, in der er sich gerne wiederfand. Nicht einmal eine, die er gewohnt war. Er musste da ganz schnell etwas gegen unternehmen!
„Du schläfst mit deinem Boss, damit er dich bevorzugt", knallte Kevin ihm nun mit einer Ruhe an den Kopf, die ihn gleich noch unheimlicher wirken ließ. Das konnte und durfte doch nicht wahr sein! Wie um alles in der Welt...
„Das ist ja lächerlich!", platzte es sofort aus ihm heraus. Es war eine Art Reflex, dass er das direkt abstreiten wollte, eine naive Hoffnung, dass Kevin von diesen Vorwürfen wieder abrücken und sich überzeugen lassen würde, aber im Grunde war ihm bewusst, dass das nicht geschehen würde, egal, ob er das nun gerne so hätte oder nicht...
„Tja, aber ich hab es halt gesehen. So wie du mich mit Antonio und Romain gesehen hast", entgegnete sein Freund ihm und zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, ob er jetzt Kevin oder sich selbst überzeugen wollte, mit seinen lächerlichen Versuchen, sich da irgendwie wieder rauszureden.
„Das ist nicht wahr!" So simpel und so dumm, dass jeder wusste, dass das einfach nur schwach und dämlich von ihm war. Vielleicht, weil er sich diesbezüglich einfach für sich schämte und das, was er war, aber das wollte er ums Verrecken nicht wahrhaben!
Trotzdem geriet er jetzt in Panik. Kevin beobachtete ganz genau, was in ihm vor sich ging. Er hatte das dumme Gefühl, vollkommen wehrlos vor ihm zu stehen und das musste er dringend ändern. Er durfte so eine Schwäche nicht zeigen. Nicht vor Kevin! Wenn sein Lügengerüst schon zusammenbrach, dann wollte er wenigstens als der Stärkere hervorgehen, doch der Ältere machte ihm dieses Vorhaben alles andere als leicht, als er ihn auch noch zu provozieren begann.
„Ist es. Du erbärmlicher Wichser schläfst mit alten Männern!", warf er ihm vor, gab sich vollkommen angewidert von ihm und lachte schließlich doch wieder nur über ihn, verhöhnte ihn und heizte damit die aufbrodelnde Wut in ihm nur noch mehr an.
„Halt die Schnauze! Du bist doch auch nicht besser!", schrie er Kevin also an, bemerkte aber, dass auch diese Worte nicht die Wirkung entfalten konnten, die er sich von ihnen erhofft hatte. Er war wirklich erbärmlich und es traf ihn schwer, diese Erkenntnis zu gewinnen. Er verlor seine Würde, sein Gesicht und das alles ausgerechnet vor dem Dänen. Das durfte doch nicht wahr sein! Wie stand er denn jetzt da? Wie ein kleiner, dummer Schuljunge, der naiv und blöd war...
„Fühlst du dich betrogen?", legte Kevin auch weiterhin den Finger in die Wunde. Das war nicht zu ertragen. Er musste so mit sich selbst kämpfen, doch er wusste, wenn der Haas-Pilot so weitermachte, dann würde er jeden Augenblick vollkommen die Fassung verlieren.
„Sei still!", brüllte er also zurück, aber der Eindruck eines trotzigen Kindes haftete ihm weiter an, ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Es war fürchterlich! Kevin hatte ihn vollkommen in der Hand, obwohl er genauso pikante Details über ihn hatte. Wie konnte ihm das nur passieren?
„Hast du nicht gewusst, worauf du dich einlässt?", ließ Kevin nichts unversucht, um ihn auch weiterhin zu provozieren und langsam war er nicht mehr bereit, sich das gefallen zu lassen. Er hatte gehofft, hier irgendwie unbeschadet aus der Nummer rauszukommen, aber das würde sowieso nicht mehr passieren.
Seine Emotionen begannen langsam aber sicher die Kontrolle über ihn zu gewinnen. Er konnte nichts dagegen machen. Kevin wollte sich mit ihm anlegen, dann sollte er auch sehen, was er davon haben würde...
„Es reicht!", stieß er warnend aus, doch Kevin wollte einfach nicht aufhören, machte sich weiterhin über ihn und sein fragwürdiges Verhältnis lustig. Er knirschte warnend mit den Zähnen, doch das konnte den Älteren genauso wenig beeindrucken und schließlich überwand er die Distanz zwischen ihnen, packte Kevin bei den Schultern und stieß ihn weit zurück bis an die nächste Wand, während er seine Worte noch einmal wiederholte. „Es reicht!"
Deutlich lauter und mit viel mehr Nachdruck, als zuvor. Als Kevin aber wieder nur ein blödes Grinsen für ihn übrighatte, packte er ihn sich erneut, nutzte den Überraschungseffekt voll und ganz für sich aus, um den Dänen mit einem weiteren, kräftigen Stoß in Richtung seines Bettes zu befördern. Zumindest hatte er ihn damit ausreichend überrascht, dass er im ersten Moment nur perplex liegen bleiben konnte und als er sich aufrichten wollte, wurde er direkt von ihm daran gehindert.
„Was wird das?", wollte Kevin nun verwundert und verärgert zugleich wissen, als er sein ganzes Gewicht dafür nutzte, Kevin unter sich zu halten. Er bohrte dem Dänen regelrecht seinen Ellenbogen in den Rücken und ließ ihm keine Chance, wieder zu entkommen, egal wie sehr er unter ihm auch anfangen würde zu zappeln. Das würde ihm diesmal nichts nützen. Er hatte sich nun wirklich lange genug über ihn lustig gemacht.
„Wirst du schon noch sehen", prophezeite er, während er nun anfing, sich an Kevins Kleidung zu schaffen zu machen. Das sollte dem Älteren eigentlich Antwort genug sein. Wenn Kevin nicht so ein riesiger Arsch wäre, hätte dieser Abend wohl ganz anders ausgesehen, aber ab jetzt würde er den Spieß umdrehen und wenn Kevin das nicht gefiel, würde er gegen ihn wohl härtere Geschütze auffahren müssen, als ein paar provokante Worte.
„Das wagst du nicht!", rief Kevin aus, als er wohl bemerkte, worauf das Ganze hinauslief, schien allerdings noch ungläubig darüber lachen zu können. Dann war er wohl noch nicht deutlich genug, presste also als Antwort sein Becken von hinten unmissverständlich gegen Kevin, sodass ihm gar nicht mehr verborgen bleiben konnte, was gleich passieren würde.
„Willst du wetten?", fragte er ihn also herausfordernd und amüsierte sich nun im Stillen bei dem Gedanken, dass es nun der Däne war, der ihm hier eine Szene machte. Wie oft war der denn in seiner Geilheit hemmungslos über ihn hergefallen. Er sah nicht ein, weshalb er sich nun seinerseits großartig zurückhalten sollte. Kevin hatte diese Situation doch provoziert, dann musste er nun auch irgendwie damit klarkommen.
„Lass mich los, du Spinner!", blaffte Kevin ihn an, als ihm wohl bewusstwurde, dass er hier nicht mit ihm scherzte, sondern das, was er da vorhatte, auch tatsächlich durchziehen würde. Es gelang ihm, mit ein paar umständlichen Handgriffen, Kevin von seinem Shirt und seiner Hose zu befreien. Er ließ ihn nicht entkommen und genoss dieses Gefühl der Überlegenheit.
„Vergiss es, jetzt spielen wir nach meinen Spielregeln, du manipulativer Arsch!", machte er ihm also klar. Immerhin hatte er mit Kevin in den vergangenen zwölf Monaten doch einen ziemlich guten Lehrer auf diesem Gebiet gehabt. Wurde es nicht höchste Zeit, ihm mal zu zeigen, was er ihm da so alles beigebracht hatte?
„Ach, denkst du, du hast die nötigen Eier dafür?", schlug Kevin verbal um sich, doch damit konnte er ihn an dieser Stelle nicht mehr treffen. Jetzt war er ihm überlegen und musste sich von seinen Worten nicht mehr großartig beeindrucken lassen. Wollte er doch mal sehen, ob Kevin seine Fresse gleich immer noch so aufreißen würde.
„Halt doch einfach deine Klappe!", versetzte er, während er sich selbst ein bisschen Vorbereitung gönnte, die er Kevin aber ganz bewusst verweigerte. Es war immerhin auch schon anstrengend genug, den ewig herumzappelnden Dänen so konsequent in die Laken zu pressen und sich selbst dabei noch ein wenig anzuheizen.
Er selbst soweit war, zögerte er auch nicht mehr lange, in seinen Freund einzudringen und ihn so hart und unnachgiebig wie möglich zu bearbeiten, während er Kevins Schultern weiterhin konsequent nach unten drückte, damit er ihn ja nicht abschütteln konnte.
Die ersten Minuten konnte er den starken Widerstand noch in ihm spüren, was ihm doch ein amüsiertes Schmunzeln entlockte. Wieso stellte sich der Kerl bloß so an? Er tat hier doch nichts, was Kevin nicht auch schon hunderte Male durchgezogen hatte. Und mit der Zeit bemerkte er auch, wie die Anspannung in dem Älteren weniger wurde.
Ganz im Gegenteil sogar. Er spürte, dass er sich nach und nach sogar entspannte, irgendwann sogar das ein oder andere Stöhnen von sich gab und brachte ihn damit natürlich wieder zum Grinsen. Hätte er das gewusst, wäre er auf so eine Idee vielleicht schon früher gekommen.
„Ah, es gefällt dir also doch...", stellte Max triumphierend fest, als Kevin sich ihm scheinbar völlig ergeben hatte und konnte es damit nun seinerseits nicht lassen, ihn zu provozieren.
„Fick dich, Max!", wurde ihm auch sogleich wütend entgegen geschleudert, doch diese Worte verloren angesichts ihrer aktuellen Situation auch gewaltig an Ausdruckskraft und brachten ihn eher zum Lachen als dazu, von Kevin in irgendeiner Art und Weise beeindruckt zu sein.
„Nee, ich ficke dich", stellte er an dieser Stelle klar. Was auch immer sein Freund jetzt von sich geben würde, es würde ihm gar nichts mehr bringen. Jetzt war er es, der ihn kontrollierte und der machen konnte, was er wollte. Diese Position gefiel ihm und er dachte nicht im Traum daran, sie so schnell wieder aufzugeben.
„Scheiße, man...", kam es Kevin über die Lippen und unverkennbar ärgerte er sich gewaltig über das, was passiert war, doch gleichzeitig war auch zu hören, wie sehr es ihm im Grunde doch gefiel...
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Grid Tales
Fanfic⊱ Wie sieht so eine Teambesprechung mit der FIA aus? Auf welche Art und Weise haben Nico und Lewis sich früher so duelliert? Was ging bei Checos Marketingtermin so gehörig schief? Was versteht man unter einem kleinen brasilianischen BBQ? Eine bunte...