Teil 3: Long Way To Love | Felipe Nasr x Carlos Sainz jr.

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Long Way To Love


Silverstone, England

5. Juli 2015


„Du bist mein Lieblings-Nano!", rief Felipe aus und umklammerte den Spanier, der gar nicht wusste, wie ihm geschah und aussah, als ob er noch überlegen würde, ob ihm das recht war oder er Felipe eine ballern sollte.

Konnte er allerdings nur, wenn es ihm gelang, sich aus diesem festen Griff zu befreien. Was war nur los mit diesen „Kindern"?

„D-Danke...", brachte er knapp heraus.

Was auch immer es war, aber er war Carlos wichtig und darum würde er drauf verzichten, ihn zu schlagen. Fürs erste. Solange er nicht auf die Idee kam, es zur Gewohnheit werden zu lassen.

„Ja... Schon gut", wiegelte er also rasch ab, damit Felipe endlich von ihm abließ.

Okay, ein bisschen konnte er schon verstehen, warum Carlos sich in ihn verguckt hatte. Dieses unbedarfte Grinsen hatte schon etwas für sich. Trotzdem war er nicht Felipes Kuscheltier, dass er einfach so drücken konnte, wenn ihm danach war.

„Wirklich, wenn du mir nicht geholfen hättest, dann..."

Ja, dann wären sie gewiss noch immer damit beschäftigt einander schmachtend hinterher zu starren und nichts auf die Reihe zu bekommen.

Aber wie er inzwischen wusste, hatten sie Jev mindestens genauso viel zu verdanken, wie ihm.

Er sah, dass Felipe immer noch nach Worten suchte, aber das brauchte er nicht.

Es war in Ordnung. Er hatte ihnen gerne ein wenig auf die Sprünge geholfen. Auch, wenn Felipe echt anstrengend sein konnte, wenn er etwas wollte.

Wie hielt Jev das nur aus?

„Macht einfach etwas draus", riet er den beiden also noch, bevor er sich abwandte.

Er hatte genug dazu beigesteuert. Er hatte Carlos einen Anstoß gegeben, mit Felipe zu reden und er hatte Felipe dazu verholfen, Carlos von sich zu überzeugen.

Mehr konnte er wohl nicht tun. Den Rest sollten sie wohl alleine schaffen.

„Klar, machen wir das!", sprudelte es wieder aus Felipe raus, der ihn immer noch anstrahlte, als habe er etwas ganz Unglaubliches für ihn getan.

Nun, vielleicht hatte er das auch. Schließlich hatte er keine Ahnung davon, wie lange Felipe versucht hatte, Carlos endlich für sich zu gewinnen.

Er wagte es nicht, sich noch einmal umzudrehen.

Nicht, weil er die beiden nicht irgendwie gernhatte, sondern weil er nicht Gefahr laufen wollte, noch einmal Felipes Knuddelattacken zum Opfer zu fallen.

Es reichte ihm völlig, dass Jenson neuerdings so anhänglich war...


⊱☆⊰


„Unglaublich, dass du noch in einem Stück bist", bemerkte er, nachdem er Fernando um die Ecke biegen sah und wandte sich wieder an Felipe.

Eigentlich wollte er ein bisschen eindringlicher klingen, aber das gelang ihm immer schwer. Dafür war alles noch zu neu, alles noch zu rosa und überhaupt...

„Hä? Wieso?", verstand sein Freund überhaupt nicht, worauf er hinauswollte und es brachte ihn immer zum Lachen, wenn er diese imaginären Fragezeichen über Felipes Kopf schweben sah.

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