Weg von ihm

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Marcus' Sicht:
Wir waren auf dem Weg nach Italien, als ich durch einen lauten Knall aufwachte. Verwirrt sah ich mich im Auto um. Beck schlief. Genauso wie Martinus und Mum. Papa fuhr.
Dad: Alles okay bei dir?
Marcus: Hast du den Knall nicht gehört?
Verwirrt sah er mich an.
Dad: Welcher Knall? Ich habe nichts gehört.
Marcus: Aber...
Dad: Marcus. Hör auf, da war nichts.
Unterbrach Dad mich. Ich seufzte. Wahrscheinlich hatte er recht und ich hatte nur geträumt. So wie es eben oft vorkam. Ich träumte etwas und konnte es manchmal nicht von der Realität unterscheiden. Beck stupste mich von der Seite an.
Beck: Alles gut?
Ich nickte. Beck strich mit seiner Hand über meinen Arm. Er wusste was los war, aber er wusste auch, dass ich jetzt nicht drüber reden wollte. Im Radio lief ein Unfallbericht. Ich hörte nicht zu, bis ich das Wort „Knall" hörte. Sofort wurde ich aufmerksam. Es ging um ein Auto, welches ganz in der Nähe explodiert war.
Marcus: Wieso habt ihr das nicht gehört?
Dad ignorierte mich und Beck grinste mich an. Er zog seine Kopfhörer vor und zeigte sie mir. Martinus hatte auch Kopfhörer drinnen, genau wie Mum. Ich war der einzige, der ohne diese Dinger schlief. Aber warum hatte Dad das dann nicht gehört? Wir hielten an, wir waren angekommen, also weckte ich Martinus und Mum auf. Wir gingen alle zusammen ins Ferienhaus. Beck und ich teilten uns ein Zimmer und Martinus hatte ein Zimmer für sich alleine. Wir richteten uns ein und Martinus beschloss etwas ans Meer zu gehen, um ein paar Fotos mit seiner Kamera zu machen. Beck und ich blieben im Haus, da ich zu müde war um jetzt noch ans Meer zu gehen. Wir lagen eine ganze Weile einfach nur auf meinem Bett. Ich lag bei Beck im Arm und genoss es einfach bei ihm seien zu können. Auf einmal hörte ich ein Schreien aus der Küche. Beck sah mich etwas verwirrt an.
Marcus: Das sind Mum und Dad, sie streiten sich wieder.
Beck: Machen die das öfter?
Marcus: In letzter Zeit schon. Ich schau mal, was los ist.
Ich stand auf und lief in die Küche. Mum saß am Esstisch und weinte. Dad war nirgends zu sehen.
Marcus: Mum? Was ist los?
Mum: Es ist nichts Schatz. Geh wieder zu Beck.
Marcus: Aber ich hab euch doch streiten gehört und warum weinst du und wo ist Dad?
Mum: Papa kommt bestimmt gleich wieder.
Schluchzte sie. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Warum weinte sie denn? Ich war etwas verwirrt. Irgendwie verstand ich nicht, warum mich immer alle wie ein kleines Kind behandelten. Ich war kein kleines Kind mehr und ich verstand sehr wohl, wenn etwas nicht stimmte.
Marcus: Mum, was ist hier los? Seit Tagen streiten du und Dad und keiner will uns sagen warum.
Mum: Das ist nicht alles so einfach Marcus. Ich weiß ihr seid keine kleinen Kinder mehr, aber das ist nicht so wichtig, als dass ich es euch erzählen müsste.
Marcus: Und deswegen weinst du?
Sie seufzte.
Marcus: Woher kommen die Blauenflecken an deiner Schulter?
Mum: Marcus bitte, geh jetzt wieder zu Beck.
Sagte sie etwas lauter. Genau in diesem Moment kam Dad rein.
Dad: Was machst du hier?
Marcus: Ich...
Dad: Geh jetzt in dein Zimmer.
Ich sah, dass er sauer war. Was hatte ich ihm denn getan? Als ich nicht ging wurde er richtig sauer. Er hielt mich an meinem Arm fest.
Marcus: Lass mich los.
Dad: Ich habe dir deine Chance gegeben.
Er hielt mich noch stärker fest und schubste mich zu Mama. Sie hatte wieder richtig zu weinen angefangen und hielt mich schützend fest.
Mum: Bitte, beruhig dich doch.
Weinte sie. Ich hatte Angst vor ihm und wich deswegen etwas zurück, als er auf mich zukam. Er hielt mich wieder fest und das so stark, dass ich anfangen musste zu weinen.
Mama: Kjell bitte. Lass ihn los.
Flehte sie ihn an. Aber er ließ mich nicht los. Stattdessen schlug er mich mit der Hand.
Die Backpfeife war so stark, dass ich ein paar Schritte zurück lief. Ich bekam noch mehr Tränen in den Augen und hörte wie eine Tür aufging. Ich hielt mir meine Hand an die Wange und sah Dad geschockt an. Er lächelte und meinte daraufhin dann: „ Das alles träumst du eh nur. Nichts davon ist real." Er nutzte das komplett aus, dass ich manche Sachen nicht von der Realität unterscheiden konnte. Ich entdeckte Beck im Türrahmen welcher jetzt auf uns zu kam.
Beck: Gehts eigentlich noch?
Er war richtig sauer, das sah man ihm an. Dad funkelte ihn böse an, aber verließ dann doch das Hau und ließ uns alleine. Ich rief Martinus an, welcher sofort zurück kam. Mum befahl uns Niere Sachen zu nehmen. Sie wollte so schnell es ging von hier weg und das machten wir auch. Wir packten unsere Sachen in das Auto und fuhren los. An einer Polizeistation machten wir halt. Martinus hatte Mum überreden könne Dad anzuzeigen wegen Körperverletzung. Dies machte sie jetzt auch und wir fuhren dann zu Oma und Opa, wo wir erstmal eine Weile blieben, bis Mum eine Wohnung für uns gefunden hatte.

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