Familienstreit Teil 2

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Leos Sicht:
Als Mom und ich beschlossen, Marcus zu suchen, schlug ich vor, dass wir an einen Ort gehen sollten, den er manchmal aufsuchte, wenn er seine Ruhe haben wollte. Eine verlassene Gegend, ein Stück weg von zu Hause. Die Angst um Marcus drückte schwer auf meine Brust, als wir der Gegend näher kamen.

Dort fanden wir ihn schließlich – Marcus, sitzend auf dem kalten Boden, an die Wand gelehnt. Sein Gesicht war blass, die Augen gerötet, und er schien zutiefst aufgelöst. Sein Handy lag in Als Mom und ich beschlossen, Marcus zu suchen, schlug ich vor, dass wir an einen Ort gehen sollten, den er manchmal aufsuchte, wenn er seine Ruhe haben wollte. Eine verlassene Gegend, ein Stück weg von zu Hause. Die Angst um Marcus drückte schwer auf meine Brust, als wir der Gegend näher kamen.

Dort fanden wir ihn schließlich – Marcus, sitzend auf dem kalten Boden, an die Wand gelehnt. Sein Gesicht war blass, die Augen gerötet, und er schien zutiefst aufgelöst. Sein Handy lag in seiner Hand, der Chat mit unserem Vater deutlich auf dem Bildschirm.

Ich schluckte schwer, als ich die emotionale Wucht dieses Moments spürte. Marcus hatte unseren Vater, der vor einigen Jahren jeglichen Kontakt zur Familie abgebrochen hatte, immer noch unglaublich lieb.

„Marcus", flüsterte Mom und kniete sich neben ihn. „Was ist passiert?"

Marcus blickte auf, und ich konnte die Spuren von Tränen auf seinem Gesicht erkennen. Seine Stimme zitterte, als er antwortete. AEr hat wieder geschrieben. Nach all den Jahren. Als ob nichts passiert wäre."

Ich setzte mich ebenfalls neben ihn und betrachtete den Chat. Mein Vater, der uns einfach verlassen hatte, schien jetzt wieder auftauchen zu wollen. Der Schmerz in Marcus' Augen war unübersehbar.

„Warum nach all der Zeit, warum jetzt?", murmelte Mom, ihre Stimme voller Verwirrung und Schmerz.

Marcus blickte auf das Display, als ob er dort nach Antworten suchen würde. „Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte er nie wirklich gehen. Vielleicht denkt er, er kann einfach so wieder in unser Leben treten."

Ich spürte die Wut in mir aufsteigen, aber ich versuchte, sie zu unterdrücken. Jetzt ging es nicht um unseren Vater, sondern um Marcus.

Marcus saß weiter auf dem kalten Boden, sein Blick fixiert auf das Handy in seiner Hand. Seine Schultern zitterten leicht, und ich konnte die Erschöpfung in seinem ganzen Wesen spüren. Der Schmerz schien ihn förmlich zu erdrücken, und ich fragte mich, wie viel er noch ertragen konnte.

„Marcus", begann ich sanft, „es ist schwer für dich, oder?"

Sein Blick hob sich, und ich sah die Spuren der Verzweiflung in seinen Augen. „Leo, ich kann nicht mehr. Immer wieder dieses Gefühl des Versagens, der Ablehnung. Und jetzt das."

Ich spürte, wie meine eigene Hilflosigkeit mich durchzog. „Du bist nicht allein, Marcus. Wir sind hier für dich. Du musst das nicht alleine durchstehen."

Seine Lippen bebten, und er versuchte, seine Emotionen zu unterdrücken. „Warum kann er nicht einfach gehen und uns in Ruhe lassen? Ich will das alles nicht mehr."

Ich legte meine Hand auf seine Schulter, um ihm etwas Trost zu spenden. „Es tut mir leid, dass du das durchmachen musst, Marcus. Aber vielleicht sollten wir darüber nachdenken, wie du dich fühlst und was du wirklich willst."

Ein tiefer Seufzer entwich ihm. "Ich will nur, dass er aufhört mir immer reich mehr weh zu tun."

Wir saßen eine Weile schweigend da, das Rauschen des Windes und die Kälte um uns herum. In diesem Moment wurde mir klar, wie tief Marcus' Wunden waren. Er hatte so lange versucht, stark zu sein, aber nun brach alles über ihm zusammen.

„Marcus, wir sollten vielleicht nach Hause gehen und darüber sprechen, wie wir weiter vorgehen wollen. Vielleicht können wir gemeinsam eine Lösung finden", schlug Mom vor.

Er nickte langsam, und gemeinsam standen wir auf, kehrten der verlassenen Gegend den Rücken zu.

Nachdem wir lange alle miteinander geredet haben, entschloss Marcus, dass er endgültig keinen Kontakt mehr zu unserem Vater haben will. Deshalb teilte ich das Dad mit und Marcus ging es langsam immer besser. Sein Verhalten verbesserte sich und auch in der Schule wurde es besser.

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