Der kleine Bruder

16 1 0
                                    

Marcus Sicht:
Mama saß mit einer Freundin im Wohnzimmer. Leo rannte ins Wohnzimmer, um
Mum etwas zu sagen. Schnell rannte ich ihm nach und hielt ihm den Mund zu. Er versuchte in meine Hand zu beißen, während ich ihn in mein Zimmer zog. „Scheiße Marcus, was sollte das?", fragte er, als ich ihn los ließ. „Du wirst Mum gar nichts
erzählen, sonst erzähle ich ihr von deiner fünf in Mathe.", gab ich ihm als Antwort. Mama kam ins Zimmer und sah uns verwirrt an. Sie fragte: „Was ist denn hier los?" „Nichts. ", antworteten Leo und ich gleichzeitig. Mum sah Leo streng an. Sie wusste, dass er ihr alles erzählen würde wenn sie so schaute. Ich konnte bloß hoffen, das mein kleiner Bruder einmal die Klappe hielt. „Marcus hat Noah geküsst!", platzte es aus Leo. „Leo hat eine fünf in Mathe!", konterte ich. „Was?! ", fragte Mum jetzt aufgebracht. Mein Herz raste Mama meinte dann: „Leo, über deine Mathenote reden wir gleich. So und jetzt zu dir." Sie schaute mich an. „Was ist das mit dir und Noah?" Ich musste schlucken. Er war ein guter Freund und ja zugegebener Maßen seit ein paar Monaten mehr, aber konnte ich das jetzt wirklich sagen? „Leo lügt.", sagte ich und schaute sie unsicher an. Sie schickte Leo raus und setzte sich mit mir auf mein Sofa. Natürlich hatte sie mir nicht abgekauft, das Leo log. „Dir ist doch klar, dass du mir alles sagen kannst oder?" Ich nickte. Als sie merkte, das ich ihr nichts sagen würde, stand sie auf und ließ mich alleine. Ich ließ mich mit einem Seufzen nach hinten fallen. Leo kam rein und schaute mich schief an. „Warum sagst du uns nicht einfach die Wahrheit?", fragte er. Leise sagte ich: „Weil das nicht so einfach geht. Das verstehst du vielleicht, wenn du älter bist." „Älter? Marcus ich bin 15 und du 17, was redest du? Als ob diese 2 Jahre einen Unterschied machen würden." Ich bekam eine Nachricht von Noah. Er wartete draußen auf mich, also zog ich mir meine Schuhe und Jacke an. „Wo gehst du hin?", fragte Leo neugierig. „Nach draußen", war meine Antwort, ehe ich mich umdrehte und aus dem Haus ging.
Leos Sicht:
Zu meinem Glück hatte Marcus sein Handy liegen lassen. Noah hatte ihm geschrieben. Ich sah aus dem Fenster und sah, wie Marcus und Noch sich küssten. Mama war im Zimmer nebenan, sie kam schnell, als ich sie rief. Jetzt musste Marcus mit uns reden. Noah nahm Marcus in den Arm und drückte ihn an sich. Als sie sich aus der Umarmung lösten, konnte ich sehen, wie Noah Marcus über die Wangen strich. Hatte Marcus geweint? Am Abend kam Marcus heim und Mama saß mit mir am Esstisch. Sie hatte auf Marcus gewartet. Er sah uns und wurde sofort unsicher. „Marcus, sag mir jetzt die Wahrheit. Bist du mit Noah zusammen?" Ich konnte sehen, wie er seine Maske fallen ließ. Vorsichtig nickte er. Mama lächelte. „Das hättest du mir doch erzählen können. Ich freue mich für euch.", sagte Mama jetzt lächelnd. „Ihr seid wirklich süß zusammen.", musste ich jetzt ergänzen. Marcus lächelte auch und sagte leise: „Danke." Ich war froh, das Marcus endlich zeigen konnte, wer er wirklich war.

KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt