Kurzgeschichten

Neue Klasse

Marcus' Sicht:
Heute war mein erster Tag an der neuen Schule. Ich war gerade in meinem letzten Schuljahr für den Realschulabschluss. Von der letzten Schule war ich geflogen.

Ich betrat das Schulhaus und merkte, wie mich alle anschauten. Diese Situation war so unangenehm. Als ich im Klassenzimmer ankam, stellte mein neuer Lehrer mich den anderen Kindern vor. Ich durfte mich hinsetzten und sollte versuchen die Aufgaben zu lösen, die der Lehrer uns gab.

Wir hatte Mathe. Es war nicht mein schlechtestes Fach, aber ich verstand rein gar nichts von den Aufgaben. So weit waren wir an meiner alten Schule noch nicht. Ich versuchte mich zu konzentrieren, aber im Hintergrund hörte ich wie die anderen über mich redeten.

Der Lehrer merkte, dass ich mir schwer tat mit den Aufgaben und kam zu mir. Er erklärte es mir und half mir bei der ersten Aufgabe. Jetzt redeten die anderen noch mehr über mich.

In der Pause suchte ich auf dem Schulhof eine Gruppe, zu der ich gehen konnte. Ich sah eine Gruppe aus meiner Klasse und beschloss hinzugehen. Aber die ignorierten mich. Deshalb ging ich wieder und setzte mich alleine auf eine dieser Bänke.

Eine anderen Gruppe aus meiner Klasse kam zu mir und sah mich komisch an. Als sie vor mir stehen blieben fing die eine an mit mir zu reden oder besser gesagt, mir zu erzählen wie komisch ich bin und dass keiner was mit mir zu tun haben will. Ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Außerdem war sie ja ein Mädchen, weshalb ich sie sowieso nicht hätte schlagen dürfen.

Diese Sprüche durfte ich mir dann noch den ganzen restlichen Tag anhören. Weshalb ich froh war endlich heim gehen zu können.

Daheim fragte Mama mich wie die schule war: „Wie war es in der Schule?" „Nicht so gut. Die sind in den Unterrichtsthemen weiter als wir waren und wirklich nett sind die auch nicht.", antwortete ich. „Meinst du die Schüler oder die Lehrer?" „Die Schüler. Die Lehrer sind ganz okay. Aber die Schüler sind gemein. Die haben die ganze Zeit blöde Sprüche gemacht.", sagte ich jetzt etwas verletzt.

Ich hatte gehofft eine neue Chance auf der Schule zu bekommen, aber so wie es aussieht, wollen die mir keine Chance geben. Mama sah besorgt aus. Natürlich wusste sie warum ich von der alten Schule geflogen war. Es war auch verständlich, dass der Direktor so durchgegriffen hatte. Ich hatte mich einfach zu oft mit anderen Schülern geprügelt und meistens ist das ziemlich schmerzhaft für die anderen gewesen.

Mama ermutigte mich, es weiter zu versuchen. Also ging ich am nächsten Tag wieder zur Schule. Nur war ich dieses Mal noch nervöser, als am ersten Tag. Aber auch heute wurde es nicht besser und die anderen waren einfach gemein zu mir. Ich verließ das Klassenzimmer schon nach den ersten 10 Minuten wieder, weil ich die Sprüche einfach ich ertrug.

Ich saß auf einer Bank in der Nähe der Schule. Hinter der Schule war ein kleiner Wald und davor stand die Bank. Ich fing an zu weinen. Mein Herz fing an zu rasen und ich merkte, wie ich eine Panikattacke bekam. Diese war aber zum Glück schnell vorbei.

Plötzlich stand ein Lehrer vor mir. „Marcus, warum bist du hier draußen?" „Ich...", ich wusste nicht was ich antworten sollte. „Ich komme in der Klasse einfach nicht zurecht.", sagte ich dann. Der Lehrer nickte und ging mit mir zum Direktor. Ich musste dm Direktor erklären, was alles passiert war und er teilte mich dann in eine andere Klasse ein. Dort waren die Schüler netter, als in der anderen Klasse und ich fand auch schnell neuen Anschluss.