Felix

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Marcus' Sicht:
Hey, hast du schon mal erlebt, dass du jemanden vom ersten Augenblick an nicht ausstehen konntest? So ging es mir mit Felix. Wir waren beide 16 Jahre alt und gingen zusammen zur Schule. Ich weiß nicht, was es war, aber ich konnte ihn einfach nicht leiden.

Eines Tages saßen wir in der Cafeteria und ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. Plötzlich bemerkte er es und sagte: "Was ist dein Problem? Hast du noch nie einen schwulen Typen gesehen?" Ich war total perplex, weil ich nicht wusste, dass er schwul war. Aber ich antwortete: "Nein, ich habe kein Problem damit. Ich habe nur bemerkt, dass du ziemlich unfreundlich bist."

Felix lachte nur und sagte: „Du hast keine Ahnung, was unfreundlich ist." Ich war total verwirrt, aber ich konnte nicht anders, als ihn anzusehen. Etwas an ihm zog mich an, aber ich wusste nicht, was es war.

In den nächsten Wochen ging unser Streit weiter. Felix war immer noch gemein zu mir, aber ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Immer wieder kam ein blöder Spruch von ihm, was mich aus unerklärlichen Gründen verletzte. Wieso interessierte mich seine Meinung so sehr? Aber eines Tages hatte ich genug und ich fragte ihn: „Warum bist du so gemein zu mir? Ich habe dir nichts getan."

Felix sah mich überrascht an und sagte: "Ich weiß nicht, warum ich so zu dir bin. Irgendwie habe ich das Gefühl gehabt, ich müsste so zu dir sein. Aber jetzt weiß ich, dass ich dich mag. Ich mag dich wirklich sehr." Ich war total überrascht und konnte nicht glauben, was ich hörte. Aber ich wusste, dass ich ihn auch mochte.

Ich wusste aber nicht ob ich ihm das jetzt sagen sollte. Klar war er gemein zu mir und das eigentlich ohne Grund aber ich glaubte ihm. Deshalb beschloss ich ihm eine Chance zu geben. „Ich mag dich auch.", antwortete ich ihm unsicher. Jetzt sah er noch überraschter aus, als vorher. Felix antwortete mir erstmal nicht, was mich etwas verunsicherte. Doch dann fing er endlich an zu sprechen.

„Ach echt? Ich bin mir gerade nicht sicher ob ich dir das glauben kann.", meinte Felix frech. Verwirrt sah ich ihn an. Was hatte ich denn jetzt falschgemacht? „Ach du weißt nicht, ob du mir glauben sollst? Wer von uns beiden war denn immer gemein? Also wenn dann, hab ja wohl ich allen Grund dir nicht zu glauben!", schoss ich zurück.

Felix fing an zu lachen. „Wieso sollte jemand wie du etwas von mir wollen?" „Ganz ehrlich? Keine Ahnung, aber an deinem Charakter liegt es ganz sicher nicht!", wurde ich jetzt wütend. „Awww, ist da jemand wütend?", grinste Felix frech und kam mir näher. Ich blieb stehen und schaute ihn immer noch wütend an, bis er seine Lippen auf meine legte.

Eigentlich hätte ich ihn jetzt wegschubsen müssen, aber ich genoss den Kuss. Was weiß ich warum. Felix löste sich von mir und grinste mich triumphierend an. „Gewonnen.", flüsterte er. „Du bist echt unmöglich.", meinte ich. „Scheint dir aber zu gefallen.", ärgerte er mich. Er kam wieder näher und hauchte mir noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er verschwand.

Es waren jetzt zwei Tage vergangen, seit Felix und ich uns geküsst haben. Wir hatten keine Gelegenheit darüber zu reden, doch als ich heute im Sport raus an die frische Luft musste, da mir schwindelig war, schickte unser Lehrer Felix mit raus. Also sah ich meine Gelegenheit und sprach ihn auf den Kuss an.

„Willst du denn überhaupt mit mir zusammen sein?", fragte Felix vorsichtig. Ich nickte. Er küsste mich und sagte dann leise: „Dann darf ich dich jetzt meinen Freund nennen?" Wieder nickte ich und dieses Mal küsste ich ihn.

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