Kurzgeschichten

Daniel

Martinus Sicht:
Meine Eltern und ich saßen in einem Krankenhauszimmer. Marcus lag dort, an mehrere Geräte angeschlossen. Er hatte einen Unfall. Die Ärzte hatten ihm mehrere Medikamente gegeben, wegen denen er jetzt schlief. Immer wieder murmelte er etwas im Schlaf.

„Daniel...Daniel.", murmelte er. Unsere Eltern sahen sich verwirrt an. Sie wussten nicht wer Daniel war, aber ich schon. Immer wieder sagte Marcus den Namen, weshalb unsere Eltern ihn weckten.

„Wer ist Daniel?", fragte unsere Mutter etwas aufgebracht. Marcus war total benebelt von den Medikamenten und antwortete ohne nachzudenken: „Mein Freund." Mama und Papa ihr Gesichtsausdruck wechselte von verwirrt zu wütend.

„Wie bitte?!", schrie Papa ihn an. Marcus sah ihn erschrocken an. Mama und Papa fingen an ihn anzuschreien. Er würde unsere Familie schlecht da stehen lassen. Das meinten sie zu ihm. Sie schrien immer weiter und Marcus fing an vor Panik zu weinen.

Ein Arzt kam rein und versuchte unsere Eltern zu beruhigen. „Bitte beruhigen sie sich doch. Ihr Sohn braucht Ruhe." Aber sie ließen sich nicht beruhigen. Mir reichte es jetzt.

„Jetzt haltet doch mal die Klappe! Er ist total verängstigt und verwirrt!", schrie ich sie jetzt an. Erschrocken sahen Mama und Papa mich an. „So redest du nicht mit uns Martinus!", sagte mein Vater.

„Und ob ich das tue. Ihr macht Marcus Angst. Er hat überhaupt nichts getan. Wieso könnt ihr nicht warten, bis es ihm besser geht und er nicht mehr unter lauter Medikamenten steht?"

Jetzt sahen sie mich wütend an. „Du hast uns sowas nicht zu sagen Martinus.", sagte Mama. „Ihrem Sohn geht es gerade wirklich nicht gut und ich würde sie in ihrem eigenen Interesse dazu bitten, ihr Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.", meinte nun der Arzt zu Mama und Papa.

Sie willigten ein und ein paar Tage später nachdem Marcus wieder heim durfte, suchten sie erneut das Gespräch mit ihm. Er erklärte, wie wichtig Daniel ihm ist und sie lernten ihn kennen. Daniel gab sich große Mühe einen guten Eindruck zu machen und das gelang ihm auch.

Mama und Papa überdachten ihre Denkweise und erkannten, dass sie falsch gedacht hatten. Sie mochten Daniel und so waren Marcus und Daniel fast jeden Tag bei uns daheim.