Es war nicht so wie es aussah

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Leos Sicht:
Ich saß im Wohnzimmer auf dem Sofa. Noah hielt mich im Arm und flüsterte mir beruhigende Worte zu. Ich hörte wie die Tür zu Wohnzimmer aufging und genau in diesem Moment küsste Noah mich. Ich erwiderte nicht.
Marcus: Was zur Hölle?
Fragte Marcus. Erschrocken sah ich ihn an.
Leo: Marcus lass es mich erklären.
Sagte ich noch doch er rannte weg.
Leo: Was sollte das? Du weißt genau dass ich mit Marcus zusammen bin!
Schrie ich Noah an. Dieser sagte gar nichts. Ich schickte Noah weg und beschloss zu Marcus zu gehen. Angekommen klingelte ich. Seine Mutter öffnete mir die Tür und sah mich wütend an.
Mutter: Was machst du hier?
Fragte sie mich.
Leo: Ist Marcus da?
Fragte ich leise.
Mutter: Nein.
Gab sie als Antwort, aber ich wusste dass sie das nur sagte, weil sie mich nicht zu ihm lassen wollte.
Leo: Bitte Anne, lass mich zu ihm. Ich kann alles erklären. Es war nicht so wie es aussah. Bitte.
Flehte ich sie an. Widerwillig ging sie zu Seite und ließ mich rein. Ich rannte die Treppe zu Marcus seinem Zimmer hoch. Ich klopfte an der Tür, aber es kam keine Antwort. Also machte ich die Tür vorsichtig auf. Er lag im Bett mit dem Gesicht zur Wand. Im Arm hielt er das Kissen, welches ich ihm geschenkt hatte. Es war das erste Geschenk, das er von mir bekommen hatte.
Leo: Marcus.
Flüsterte ich leise. Marcus drehte sich um und sah mich mit verweinten Augen an.
Marcus: Was willst du?
Fragte er mich mit brüchiger Stimme.
Leo: Es war nicht so wie es aussah.
Sagte ich zu ihm.
Marcus: Ach Ja? Wie war es denn dann? Ich hoffe für dich, dass du eine verdammt gute Erklärung hast.
Gab er wütend zurück.
Leo: Es hat alles heute Morgen angefangen. Ich habe heute Morgen einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Meine Eltern sind...sie sind bei... einem Autounfall gestorben heute Morgen.
Brachte ich gerade so raus. Marcus sah mich erschrocken an.
Leo: Ich hab meine Brüder nicht erreicht und dein Handy ist doch um die Uhrzeit immer aus, deswegen habe ich Noah angerufen. Er hat mich getröstet.
Marcus: Aber er hat dich geküsst.
Gab Marcus immer noch etwas wütend von sich.
Leo: Ja, aber ich wusste nicht, dass er das machen würde. Ich habe den Kuss nicht erwidert und als du weg warst hab ich ihn gefragt was das sollte und dass ich mit dir zusammen bin. Dann habe ich in rausgeschmissen und bin direkt hier her.
Versuchte ich alles zu erklären.
Marcus: Tut mir leid. Ich hätte nicht einfach weglaufen dürfen. Und das mit deinen Eltern, das... ich weiß nicht was ich sagen soll. Es tut mir so leid.
Sagte er und umarmte mich. Ich drückte mich näher an ihn und vergrub mein Kopf in seinem Hoodie. Ich merkte wie ich anfing zu weinen.
Marcus: Wir versuchen nochmal deine Brüder anzurufen, Okay?
Ich nickte und setzte mich mit ihm aufs Bett. Beim dritten Versuch ging mein ältester Bruder Jack endlich ran.
Telefonat:
Jack: Leo?
Leo:Ja.
Jack: Tut mir so leid, dass ich vorher nicht ran gegangen bin.
Leo: Hast du das mit unseren Eltern...
Jack: Ja, ich habe es schon gehört.
Leo: Wie geht es jetzt weiter?
Jack: Ich komm vorbei und das Jugendamt wird wahrscheinlich kommen um mit uns zu reden und alles zu klären.
Leo: Was wenn ich nicht zu dir darf?
Jack: Dann können wir es mit Joe versuchen, ob du zu ihm kannst. Leo: Denkst du das funktioniert?
Jack: Ich denke schon, dass ich das Sorgerecht bekomme. Ich habe genug Einkommen, um dich mit zu versorgen und wenn ich ins Haus zu dir zieh wieder, dann muss ich keine Miete zahlen, weil unser Haus abbezahlt ist.
Leo: Okay.
Jack: Leo, wo bist du gerade?
Leo: Bei Marcus.
Jack: Kannst du da bleiben? Ich kann erst morgen Abend kommen, mein Auto ist bis morgen in der Werkstatt.
Leo: Ja kann ich.
Jack: Okay, wahrscheinlich ruft mich das Jugendamt eh an, dann kann ich denen gleich sagen, dass du bis ich da bin bei Marcus bist, falls sie dich erreichen wollen. Auch wenn ich nicht wüsste wieso.
Leo: Okay.
Jack: Bis morgen.
Leo: Bis morgen.
Ende Telefonat.
In den nächsten Wochen wurde alles mit dem Sorgerecht geklärt und tatsächlich bekam Jack das Sorgerecht für mich. Marcus war immer bei mir und versuchte mich so gut es ging aufzumuntern und dafür war ich ihm wirklich dankbar.

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