Wollt ihr mich verarschen?

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Martinus' Sicht:
Ich war immer der extrovertierte Zwilling, während Marcus eher schüchtern war. Wir haben uns nie wirklich verstanden und hatten oft Streit. Eines Tages hatte ich Besuch von drei meiner Kumpels, darunter auch mein bester Freund. Wir hingen herum und tranken ein paar Bier, als mein bester Freund mir sagte, dass er in Marcus verliebt sei. Ich konnte das nicht glauben und rastete aus. Ich schrie ihn an und sagte ihm, dass er verrückt sei und dass er Marcus nicht lieben könne.

Mein bester Freund versuchte, mich zu beruhigen und sagte, dass er wirklich in Marcus verliebt sei und dass er nichts dafür könne. Aber ich ließ mich nicht beruhigen. „Du kannst ihn nicht lieben! Er ist ein Freak, hörst du? Er ist komisch und total verrückt.", schrie ich meinen besten Freund an. „Jetzt komm mal wieder runter! Marcus ist kein Freak, nur weil er nicht so ist wie du!", schrie er jetzt zurück.

Unsere anderen Freunde mischten sich nicht ein, sondern blieben ruhig. „Du weißt genau, dass es nicht normal ist, wenn man schwul ist. Also wenn du wirklich in Marcus verliebt bist, dann bist du auch nicht normal." „Bist du eigentlich bescheuert? Wieso sollte es nicht normal sein schwul zu sein? Alter ich erkenne dich gar nicht wieder. Ich weiß du magst Marcus nicht, aber warum machst du jetzt so eine Welle?", fragte mein bester Freund, welcher übrigens Aiden heißt. „Ich mache eine Welle, weil du auf meinen verdammten Zwilling stehst, der nicht normal ist!"

„Ich habe dir doch oft genug erzählt, was für ein Freak Marcus ist und wie komisch er ist.", sagte ich zu Aiden. Ich wusste genau, dass ich zu weit gegangen war. Denn selbst wenn ich wusste, dass ich hier aus meiner Sicht nur die Wahrheit sagte, wusste ich dass Marcus immer noch mein Bruder war. „Marcus ist ein toller Typ und ich weiß nicht, was dein Problem mit ihm ist, aber nur weil er introvertiert ist, heißt das nicht, dass er ein Freak ist."

Aiden hörte auf zu reden und schaute etwas geschockt an mir vorbei. Ich drehte mich um und sah wie Marcus in der Tür stand. Er hatte Tränen in den Augen und schaute mich ungläubig an. Er ging an mir vorbei und küsste Aiden. Er küsste meinen besten Freund vor meinen Augen. Jetzt war ich derjenige, der ungläubig schaute.

„Wollt ihr mich verarschen?", fragte ich. „Nein, ich weiß nicht, was dein Problem mit mir ist, aber hör auf zu sagen, es wäre falsch schwul zu sein.", meinte Marcus jetzt zu mir.

Es waren ein paar Tage vergangen. Marcus und Aiden waren jetzt zusammen und ich musste mich damit abfinden. Oft konnte ich es nicht ertragen die beiden so zu sehen. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass sich jemand in Marcus verliebt und dann war es auch noch mein bester Freund. Aber mit der Zeit wurde es leichter es zu akzeptieren, denn Aiden war immer noch mein bester Freund und Marcus ist und bleibt nun mal mein Bruder. Auch wenn ich es oft nicht zugebe, habe ich Marcus eigentlich ganz gern.

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