Geheimnis

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Marcus' Sicht:
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe ein Geheimnis, das ich niemandem erzählen kann. Ich habe es meiner besten Freundin fast erzählt, aber ich habe es im letzten Moment zurückgehalten. Jetzt ist sie mir gegenüber misstrauisch und ich kann es ihr nicht sagen. Es tut mir so weh, sie zu ignorieren, aber ich habe keine Wahl.

Ich sitze in meinem Zimmer und starre auf mein Handy. Ich weiß, dass sie mir geschrieben hat, aber ich kann es nicht ertragen, ihre Nachrichten zu lesen. Ich weiß, dass sie sich Sorgen macht und dass sie nur versucht, mir zu helfen, aber ich kann ihr nicht sagen, was los ist.

Plötzlich klopft es an meiner Tür und ich höre ihre Stimme: „Marcus, bist du da? Kann ich reinkommen?"

Ich zögere einen Moment, bevor ich antworte: „Ja, komm rein."

Sie öffnet die Tür und tritt in mein Zimmer. Sie sieht mich besorgt an und ich kann sehen, dass sie nervös ist. „Was ist los, Marcus? Warum ignorierst du mich?"

Ich schlucke schwer und versuche, meine Stimme ruhig zu halten. „Es tut mir leid, ich bin nur ein bisschen beschäftigt in letzter Zeit."

Sie sieht mich skeptisch an. „Das glaube ich nicht. Du bist normalerweise immer für mich da. Was ist los?"

Ich kann es nicht mehr aushalten und ich stehe auf und gehe zum Fenster. Ich schaue hinaus und versuche, meine Tränen zurückzuhalten. „Es ist nichts, wirklich. Ich bin nur ein bisschen gestresst."

Ich höre sie aufstehen und sie kommt zu mir. Sie legt ihre Hand auf meine Schulter und ich kann spüren, wie sie mich tröstet. „Marcus, ich weiß, dass es etwas gibt. Du kannst mir alles erzählen. Wir sind beste Freunde, erinnerst du dich?"

Ich drehe mich um und sehe ihre Augen voller Sorge. Ich kann es nicht mehr aushalten und ich fange an zu weinen. „Es tut mir so leid, dass ich dich ignoriert habe. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich habe nur ein Geheimnis, das ich niemandem sagen kann."

„Warum kannst du es niemanden sagen? Ich bin immer für dich da und ich sage es auch nicht weiter." Ich weinte jetzt noch mehr. Ich will es ihr so gern sagen, aber ich habe zu große Angst.

Sie sah mich traurig an. „Marcus bitte, erzähl mir was los ist. Ich verspreche, dass ich es niemandem sage."

Jetzt kann ich es wirklich nicht mehr ertragen. Ich muss es ihr sagen. Sie wird es verstehen. „ Ich hab etwas herausgefunden, also etwas über mich. Aber ich will nicht, dass du mich jetzt anders siehst."

„Du weißt doch, dass du immer du selbst sein kannst." „Ich, also naja, ich habe herausgefunden, dass ich schwul bin.", sage ich ihr nun endlich die Wahrheit.

„Das ist doch schön, ich mag dich trotzdem. Du bist trotzdem immer noch mein bester Freund und ich werde dich nicht verlieren.", sagt sie jetzt wieder etwas fröhlicher.

„Danke, dass du mich trotzdem noch magst, das bedeutet mir viel." „Deine Sexualität ändert doch nichts an unserer Freundschaft. Du bist immer noch die gleiche Person wie vorher."

Ich bin froh eine so tolle beste Freundin wie sie zu haben und ich bin auch froh, dass es jetzt endlich kein Geheimnis mehr ist.

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