Lila
Ich fühlte mich definitiv ausgeschlafen als ich am nächsten Morgen erst um 11 Uhr wach wurde. Überrascht über mich selber versuchte ich mich so schnell wie möglich anzuziehen, um noch etwas essbares zum Frühstück zu bekommen. Als ich den Saal betrat wurde bereits angefangen abzuräumen. Seufzend humpelte ich zu einem der Servicekräfte "Entschuldigen Sie, haben sie vielleicht noch eine Scheibe Brot? Oder ein Brötchen für mich über? Ich habe leider das Frühstück verschlafen." Der junge Kellner sah mich etwas verwundert an und musterte mich einmal von oben bis unten. Ja, verdammt ich stand mit meinem Schlafshirt und einer ollen Jogginghose vor ihm und ja, auch nur auf Socken. "Ich schaue nach was sich machen lässt" ließ er mich nur wissen, drehte mir den Rücken zu und verschwand. Na Klasse, der würde mit Sicherheit nicht wiederkommen.
Doch etwas überrascht kam wenige Minuten später eine andere Servicekraft auf mich zu. Sie hatte einen Teller in der Hand und so wie es aussah lag dort ein Croissant und ein kleines Päckchen Marmelade dabei. Gott, das wäre jetzt tatsächlich genau das Richtige für mich. "Miss? Das ist leider das Einzige, was ich für sie bekommen habe. Ich hoffe das ist in Ordnung!?" hielt sie mir den besagten Teller hin und lächelte mich freundlich an.
"Oh, glauben Sie mir. Es ist definitiv mehr als in Ordnung. Vielen Dank!" Nahm ich den Teller entgegen und machte mich zurück auf den Weg in mein Zimmer. Dort angekommen schmiss ich mich zurück auf mein Bett, schaltete den Fernseher an und schnappte mir mein Croissant. Nachdem ich das kleine Päckchen mit Erdbeermarmelade geöffnet hatte, dippte ich das Süßteigding hinein und biss genüsslich ab. "Hmmmmm" verdrehte ich meine Augen. "Perfektes Frühstück!"
Ich zappte etwas im TV herum und blieb am Ende dann doch bei den Nachrichten hängen. Auch wenn ich nicht wirklich hinschaute oder zuhörte, hasste ich es, wenn es so ruhig war. Ich brauche irgendwie immer irgendwas um mich herum, was lärm macht, also zu mindestens ein bisschen. Meistens reichte mir schon etwas Hintergrundmusik.
Als ich das letzte Stück Croissant mit Marmelade in meinen Mund schob kaute ich genüsslich darauf herum und schnappte mir mein Handy. Ein verpasster Anruf? Verwundert checkte ich die Nummer. Mich hatte jemand angerufen, wessen Nummer ich nicht abgespeichert habe. Anscheinend hat derjenige aber auch eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen.
Schnell wählte ich die Nummer meiner Mailbox und stellte den Lautsprecher ein. "Hallo Liliana" ertönte mir eine unbekannte Stimme. Wer zum Himmel war das? Und wieso nannte er mich bei meinem richtigen Namen? "Hier ist Jeff, wir hatten persönlich noch nicht das Vergnügen uns kennenzulernen. Ich in Harrys Manager. Sei doch so lieb und ruf mich bitte, sobald du Zeit findest, an. Danke dir und bis später!"
Völlig verdattert starrte ich mein Handy an. Harrys Manager? Wieso hatte mich Harrys Manager angerufen? Hatte ich irgendetwas angestellt? Hatte ich mich Harry gegenüber falsch verhalten? Panik brach in mir aus und ich musste mich kurz sammeln. Was zum Geier wollte dieser Jeff von mir. Ich wusste, wer er war, ich wusste auch genau wie er aussah. Trotzdem war ich etwas verwundert das er mich anrief. Vor allem, woher hat er meine Nummer?
Mit etwas zittrigen Fingern wählte ich seine Nummer und hielt mir mein Handy ans Ohr. Nach 2-mal Schellen nahm er den Anruf auch schon an. "Liliana, schön, dass du dich meldest!" kam es gut gelaunt aus dem Lautsprecher direkt an meinem Ohr. "Ehm, ja Guten Morgen. Lila reicht aber!" Ließ ich ihn direkt etwas schnippig wissen.
"Oh, natürlich. Guten Morgen Lila. Tut mir leid, dass ich dich einfach ohne Vorwarnung anrufe." begann er. Sofort stellte sich mir die Frage, wie konnte man sich vor einem Anruf denn mit einer Vorwarnung ankündigen? Vor dem Anruf anrufen? Ich konnte mir ein leises Kichern nicht unterdrücken. "Alles in Ordnung?" kam es sofort von meinem Gesprächspartner. Oh Shit. "Jaja, natürlich. Tut mir leid ich habe auf den Fernseher geachtet!" log ich ihn eiskalt an und schaltete hastig den Fernseher im Hintergrund aus.
Keine Ahnung, ob er merkte das ich gerade etwas neben mir stand, aber ehrlich gesagt sollte mir das auch egal sein. Ich wollte einfach nur wissen, wieso mich ein Manager eines Weltstars anrief. "Also weshalb ich anrufe: Harry möchte heute Abend gerne ein Team- bzw. Crewmeeting berufen. Naja, eigentlich nicht direkt ein Meeting. Wir wollen alle heute Abend um 19 Uhr im Villa Bianca essen gehen. Es ist ein Italiener im Hampstead. Harry hat gebeten, dass auch jemand vom Getränkeservice dabei ist."
Harry wollte, dass ich mitkomme zum Abendessen mit seinem Team? Moment mal, was genau passierte hier gerade und was habe ich überhaupt dabei zu suchen? "Keine Sorge, es ist von jedem Bereich jemand dabei, Harry kann leider nicht alle einladen, die indirekt für ihn Arbeiten. Daher hat er sich für den Weg entschieden von Jedem Serviceteam Jemanden heute Abend einzuladen. Also, kann ich dich auf die Gästeliste setzen?"
Wieder musste die Frage mehrmals durch meinen Kopf gehen, bis ich wirklich verstand das er mit mir redete. "Liliana... ehm ich meine Lila? Bist du noch dran?" kam es von einem doch etwas skeptischen Jeffrey. "Ja, ja ich bin noch da tut mir leid. Ja du kannst mich auf die Gästeliste setzen. Ich komme sehr gerne. Danke!" "Alles klar, dann sehen wir uns heute Abend, Adresse schicke ich dir gleich aufs Handy. Bis später" und schon hatte er das Gespräch beendet. Nicht mal ein Tschüss wartete er ab.
Ich ließ mein Handy in meiner Hand sinken und starrte es einen Augenblick einfach nur ungläubig an. Langsam glaube ich nicht mehr daran, dass das hier noch ein Traum war. Dafür lief das Ganze schon zu lange. Das hier passierte gerade alles wirklich.
Am Abend, frisch geduscht und mit gemachten Haaren kniete ich nur in Unterwäsche vor meinem Koffer. Was zum Henker soll ich denn anziehen? Was ist das für ein Laden? Gibt es einen Dresscode? Ein lautes Schnaufen kam von mir und ich holte ein paar Klamotten heraus. "Das könnte gehen!" sprach ich zu mir selbst und stand auf, hielt es mir an und nickte zufrieden "Jap, das wird gehen!" Und schon schlüpfte ich in das Sommerkleid, was ich mir kurz nach der Trennung von Markus gekauft habe.
Es war ein grünes, oder eher khakifarbenes Kleid, was mir bis zu den Waden ging. Viele kleine weiße Blumen zierten dieses und es ist von oben bis unten mit einer Knopfleiste versehen. Um meiner Taille herum ein Band, mit dem gleichen Muster, welches ich als Schleife an meinem Bauch zusammenband. Dazu schnappte ich mir einen kleinen Sommerstrohhut und zog meine weißen Sneaker an.
Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Meine kurzen Haare, die ich sonst meistes glatt trug, hatte ich heute etwas gelockt. Mit dem Hut dazu, sah das wirklich gut aus. Lächelnd legte ich mir noch meine Uhr und etwas Schmuck an, schnappte mir dann meine Tasche und machte mich auf den Weg nach unten.
Nachdem Jeff mir die Adresse vom Restaurant schickte, suchte ich die Verbindung mit dem Bus heraus. Tatsächlich waren es nur 5 Haltestelle von hier und ich würde nur knapp 15 Minuten fahren. Zufrieden, aber auch etwas aufgeregt lief ich zur Bushaltestelle direkt gegenüber vom Hotel.
Ich war froh, dass die Schwellung am Knie deutlich zurückging. Lediglich die offene Wunde, wo mittlerweile eine Kruste sich präsentierte, tat hin und wieder noch weh. Ich merkte es zwar noch beim Laufen, es war aber um einiges besser als gestern. Ein Hoch auf Medikamente.
Als der Bus wenige Minuten später vorfuhr, zahlte ich das Ticket und suchte mir einen freien Platz. Pünktlich um 19 Uhr hielt der Bus wenige Meter vor diesem Italiener. Es sah von außen sehr unscheinbar aus, aber auch irgendwie gemütlich.
Mit einem Lächeln im Gesicht setzte ich mich in Bewegung und überquerte die Straße. Ob ich schon reingehen oder doch lieber draußen warten sollte? Vielleicht waren ja schon alle da und saßen bereits am Tisch. Fragen über Fragen.
"Lila??" hörte ich auf einmal eine mir nur allzu bekannte Stimme. "Pauli!" rief ich grinsend und winkte ihm zu. "Du siehst gut aus, Jesus Christ! Was machst du denn hier?" fragte er sichtlich überrascht und zog mich in eine liebevolle Umarmung. "Und wie geht es deinem Knie?" wollte er sofort wissen als er sich von mir löste. Sein Blick ging automatisch runter, weswegen ich mein Kleid etwas anhob "Die Schwellung geht zurück. Die Schmerzen werden besser. Es läuft also... wortwörtlich!" grinste ich ihn an.
"Na Gott sei Dank. Sieht zwar immer noch übel aus. Aber gut, dass es besser wird. Bist du auch hier zum Teamessen?" wollte er wissen. Nicken beantwortete ich ihm seine Frage "Ja genau... Sind die anderen schon drin?" Schulterzuckend setzte sich Pauli in Bewegung. "Finden wir es heraus" deutete er mir mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Und genau das tat ich dann auch.
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Late Night Talking (H.S.)
ФанфикHast du dich schon einmal gefragt wie es ist, wenn du einfach einen Neuanfang wagst. Wenn du mit 30 noch einmal von vorne beginnst und dich dazu entscheidest in einer Bier Bude bei Harry Styles Bier auszuschenken und ein Teil der finalen Shows von L...