Harry
Nach diesem Sturz mussten wir tatsächlich zur Abklärung in die Notaufnahme fahren. Die Sanitäter im Stadion empfanden dieses besser zur Absicherung. Lila entschuldigte sich so oft, dass ich so sogar leicht anpampte, endlich mal still zu sein. Ich machte mir Sorgen um ihr Knie und meinen Knöchel, doch war es eher die Wut, dass ich sie wegen blöden Pommes anstachelte ein Wettkampf zu rennen.
Während ich in der Notaufnahme untersucht wurde, hieß es nur, dass ich mir den Knöchel verdreht habe und einfach vorsichtiger sein soll, dann würde es die nächsten Tage wieder besser gehen. Ich bekam eine Schmerzsalbe und Tabletten gegen die Schmerzen mit.
Meine Untersuchung war schneller als die von Lila, sie musste tatsächlich zum Röntgen. Ihr Schleimbeutel am Knie war angeschlagen und sie wollten dieses genauer anschauen. Da sie wohl eine alte Verletzung hat, muss sie nun vorsichtiger sein, soll das Knie nicht mehr als sonst belasten und bekam eine Bandage, damit dieses durch Druck, besseren halt bekommt. Sie muss tatsächlich in Zukunft besser aufpassen, damit nicht schlimmeres passiert.
Dieser Unfall und auch die Zeit im Krankenhaus waren ziemlich zeitaufwendig, daher kamen wir recht spät zurück in die Arena. Lila bestand darauf ihrer Arbeit nachzugehen und ich musste durch schon nach hinten für alles. Irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los, dass sie mir aus dem Weg ging. Dieses Gefühl legte sich auch nach der Show nicht, da sie sich auf ihr Zimmer zurückzog und ich abends durch Pauli erfahren habe, dass sie sich mit Schmerzmittel ins Bett warf und recht schnell einschlief. Ich wollte nicht aufdringlich sein, daher ließ ich sie in Ruhe und zog mich auch auf mein Zimmer zurück.
Am nächsten Morgen versuchte ich eine Runde zu joggen, doch war dieses nicht so eine gute Idee. Mein Knöchel behinderte mich und dazu bekam ich durch die Fans keine Ruhe. Sie fanden mich überall, daher ging ich zurück ins Hotel und suchte sie. Leider erfuhr ich dort, dass sie wieder im Krankenhaus war. Sie sollte heute nochmals zur Kontrolle wegen einer Schwellung kommen. Ich war leicht irritiert, dass sie mir dieses gestern auf der Fahrt, zurück in die Arena nichts sagte.
Nach kurzer Abklärung entschied ich mich ins Krankenhaus zu fahren. Dort befand Lila sich noch im Warteraum und sah mich ziemlich verwundert an, als ich einfach hineinspazierte. Wir hatten dort keine Zeit zum Sprechen, da sie direkt in den Untersuchungsraum gebeten wurde und ich einfach mitging. Dort saßen wir erst still herum, bis ich sie die Stille brach.
"Du bist echt mutig. Du kannst doch nicht einfach hier herkommen...was, wenn dich jemand gesehen hätte...uns oder sonst etwas. Das ist doch gefährlich." In ihrer Stimme konnte ich Besorgnis heraushören und musste leicht schmunzeln. "Was? Lachst du mich jetzt auch noch aus? Harry ich habe diese ganze scheiße hier verursacht und auch dein Knöchel zerstört...oh Gott ich sehe es schon kommen...die Menschen werden mich hassen, wenn du nicht so tanzen kannst wie sonst und.."
"Lila Stopp!" Unterbrach ich sie und griff nach ihrer Hand, brachte sie so zum Schweigen. Sie sah mich fragend an. "Das war ein Unfall und außerdem kannst du doch nichts dazu, wenn du stürzt. Hör auf dir Schuldgefühle einzureden, dass bringt nichts. Bitte hör auf mich anders zu behandeln. Ich bin einfach ein Kerl. Natürlich kann auch alleine durch die Straßen ziehen oder sonst etwas. Ja ich bin ein Mensch, der im öffentlichen Leben steht, doch bin ich auch einfach nur ein 29-jähriger Kerl."
Sie sah mich weiter irritierend an, daher stellte nun ich ihr die Fragen. "Warum hast du mich ignorierst? Hast du angst ehrlich zu mir zu sein? Wir wollen uns kennenlernen und Zeit verbringen, doch wenn du dich verschließt, dann bringt das nichts." Sanft strich ich ihr mit meiner Hand über den Oberschenkel, griff nach ihrer Hand und hielt diese in meiner.
"Ich verschließe mich nicht, sondern bin ich einfach unsicher. Ich bin schlecht in solchen Dingen Harry. Ich mag dich, du machst mich echt nervös und ich spüre, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Doch ist dieses lange her. Ich habe die letzten Jahre nur einen Mann in meinem Leben gehabt und war davor auch nicht recht aktiv. Ich denke ich habe dieses Kennenlernen und so verlernt. Ich überstürze Dinge oder vernachlässige diese, dass bin halt ich."
"Dann sei du und verhalte dich auch so. Hör auf immer nachzudenken oder sonst etwas. Wir wollen uns kennenlernen und nicht nur ich will dich kennenlernen oder du mich. Nein wir! Sei einfach du und verhalte dich auch so. Wenn du Bedürfnisse oder das Verlangen nach etwas hast, dann sprich es aus oder fordere es ein. So lernt man sich doch kennen, wenn ich mich da nicht irre. Sei ehrlich zu mir. Wenn ich dich nach etwas frage, dann sprich es direkt aus. Wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, dann sag es bitte." Nun schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen und es erwärmte mich. Sie sah deutlich entspannter und freundlicher aus.
"Dieses gilt aber auch für dich. Wenn dir etwas auf der Zunge brennt, dann raus damit. Spielregeln sind für beide da und nicht nur einseitig." Nickend stimmte ich ihr dazu und sprach direkt aus, was mir die ganze Zeit durch den Kopf geistert.
"Läuft da was mit Pauli?" Meine Frage ließ sie leicht mit einem quickendem "Was?" in dem Raum stehen. Für einen Moment sahen wir uns nur stumm an, bis sie laut anfing zu lachen. "Harry Nein! Nein...ehm nein und wirklich nein! Er ist heiß, keine Frage...aber erstens nicht mein Typ, zweitens ist das Empfinden zwischen uns wie Geschwister und drittens steht Pauli auf ganz andere Frauen." Erleichtert musste ich erstmal schnauben und dann auch über meine kleine Eifersucht grinsen.
"Ja eigentlich weiß ich, worauf er steht...doch irgendwie weiß ich es ja nicht bei dir. Ich war einfach irritiert, wie gut ihr euch versteht und dann, wie das mit uns ist. Ja wir haben miteinander geschlafen...doch kenne ich dich zu wenig, um zu wissen, dass du dieses nicht noch mit anderen machst." Nun war sie es, die meine Hand ergriff und diese auch noch mit der anderen festhielt.
"Wenn ich jemanden kennenlernen möchte, mich auf dieses einlasse, dann bin ich auch jemand, der Treu ist. Mir ist vertrauen und treue sehr wichtig Harry."
"Okay...willst du in Wien mit mir in die Kunstgalerie gehen? Dort gibt es eine Ausstellung, die mich interessiert. Also Sarah und Mitch kommen auch mit, aber so könnten wir unser erstes Date haben und es wäre ein geschützter Rahmen. Wenn die beiden dabei sind, dann fällt es nicht so auf."
Ihre Augen fingen an zu leuchten und ich konnte sehen, dass sich ihre Wangen rot verfärbten. "Sehr gerne. Mir ist es egal ob die dabei sind, solange ich mein Date bekomme. Ich freue mich darauf, dich zu begleiten."
Mehr konnte ich dazu nicht sagen, da sich die Tür öffnete und der Arzt hereinkam. Ich verstand ab diesem Zeitpunkt gar nichts mehr, da sie sich auf Deutsch unterhielten und ich eher unbewusst nur immer nickte, wenn sie es tat. Das Gespräch dauerte einige Weile, bis der Arzt wieder das Zimmer verließ und sie mich aufklärte. Sie müsste sich ein Termin zu einer anderen Behandlung holen, da sie das Knie nicht nur Röntgen, sondern auch im MRT durchchecken müssen. Dieses möchte sie aber doch lieber daheim in London machen, daher wird sie dieses erst alles nach der Tour machen.
Da die Zeit mal wieder rannte und sie noch hier noch einiges ausfüllen und abklären müsste, entschied ich mich, wieder zu fahren, damit ich in die Arena kann, um mir wenigstens heute WetLeg anschauen zu können. Lila war sehr verständnisvoll und versprach mir, dass sie sich nach der Show melden wird.
Da ich heute Nacht weiter nach Wien reisen werde, teilte ich ihr noch mein Hotel dort mit und das sie morgen mit Pauli zum Abendessen kommen soll. Sie könnte auch Tina einladen, ob diese dazustoßen möchte, da sie mir vor einigen Tage sagte, dass diese dort mit ihren Eltern eine Städtereise über das Wochenende macht. "Ich werde Tina dann gleich mal anrufen...ehm...ich würde sagen, wir hören uns später und sehen uns morgen...also ich sehe dich auf der Bühne nachher...aber so sehen wir uns morgen." Mit diesen Worten kam sie näher.
Zum Abschied wollte sie mich umarmen, doch drückte ich ihr unbewusst einen Kuss auf. Alles verlief schnell und diese Aktion wurde mir auch erst richtig bewusst, als ich schon aus der Tür war und leicht kopfschüttelnd Richtung Ausgang spazierte.
DU LIEST GERADE
Late Night Talking (H.S.)
FanfictionHast du dich schon einmal gefragt wie es ist, wenn du einfach einen Neuanfang wagst. Wenn du mit 30 noch einmal von vorne beginnst und dich dazu entscheidest in einer Bier Bude bei Harry Styles Bier auszuschenken und ein Teil der finalen Shows von L...