Late Night Talking (H.S.)

28. Düsseldorf - After Sex Talk

Harry

Für einen Moment lagen wir nur so da. Ich musste meine Atmung regulieren, bis auch ich endlich meine Stimme fand. "Das...okay...das war unterwartet." Lila sah mich mit geschwollenen Lippen vom Küssen an. Ich gab ihr einen flüchtigen Kuss und entzog mich ihr, um aufzustehen. Ich bemerkte, wie sie jeden meiner Schritte beobachtete. Ich ging ins Badezimmer, zog das Kondom ab und schmiss es in den Mülleimer. Für einen Moment starrte ich dieses an und bekam leichte Panik.

"Lila?" Rief ich, was hinter mir mit einem "du musst nicht schreien" erwidert wurde. Grinsend ging sie an mir vorbei und setzte sich auf die Toilette, mit so viel Offenheit rechnete ich nicht, empfand dieses aber nicht als schlimm. Ich ging zum Waschbecken und befreite mich von dem Saft, der an meinem noch leicht erigiertem Penis klebte. "Nimmst du eigentlich die Pille oder so?"

Ich konnte sie im Spiegel betrachten, ihre Wangen glühten. Sie sah wunderschön aus, immer noch ein wundervolles Grinsen im Gesicht. "Nein. Ich bin dafür zu vergesslich...aber ich habe die Spirale in mir und diese ist auch vollkommen intakt. Also zu deinen Gedanken im Kopf, du kannst dich beruhigen, falls der Lusttropfen beim Vorspiel seine Spur hinterließ."

Mir fiel ein Stein vom Herzen und muss sichtlich erleichterter aussehen, da Lila nach dem Spülen zum Waschbecken kam, sich die Hände wusch und mich durch den Spiegel angrinste. "Ich möchte nicht unhöflich sein, doch kannst du mir bisschen Privatsphäre geben? Ich würde mich gerne einmal frisch machen." Mit einem Nicken verließ ich das Badezimmer und setzte mich auf dieses verwühlte Bett.

Nach einem kurzen Moment kam Lila aus dem Bad. Ihr Körper war mit einem Handtuch umwickelt und ließ mich den Kopf schütteln. "Versteck dich nicht vor mir! Ich habe dich doch gerade schon nackt gesehen."

"Das ist was anderes Harry. Wir hatten diesen gigantischen Sex....wirklich...dieser war echt abgefahren...aber jetzt sind wir weiterhin Fremde und ich mache mich ungerne für diese blank." sie schmiss mir eine Short zu, die ich fragend in der Hand hielt, bis ich erkannte, dass es meine war. Ich zog diese an und wartete auf eine weitere Reaktion von ihr. Sie hatte recht, wir waren an sich eigentlich Fremde. Wat dieses nur ein One Night Stand aus der Situation heraus oder was war es.

Zeitgleich begangen wir zu sprechen. "Wir müssen noch reden." Unser Stimmen waren so synchron, dass es schon leicht unheimlich war. Ich ließ ihr den Vortritt. "Mein Verhalten gestern war nicht richtig und wirklich kindisch. Dein Verhalten hat mich so getriggert und ich ließ meine Emotionen für mich sprechen. Ich kann dir nicht direkt sagen, wieso es mich so verletzt hat, doch hat es mich. Das hat nichts damit zu tun ob Gefühle im Spiel sind, denn das sind diese nicht. Gefühle müssen sich aufbauen und wir kennen uns nicht. Ich denke es war meine Vergangenheit, die sich mit der Gegenwart vermischte." Sie setzte sich zu mir aufs Bett und krabbelte an mir vorbei, um sich dann in einem Schneidersitz an die Kopflehne zu setzen.

"Ich habe mich auch nicht richtig verhalten. Ich hätte dich nicht auf dieser Toilette zurücklassen sollen und..." "Ich wollte es ja...ich habe dir gesagt, du sollst gehen...meine Worte gestern waren durch meine Emotionen nicht richtig gesteuert." Unterbrach sie mich, was ich nickend annahm.

"Ich hätte einfach ehrlich sein sollen und mich anschließend nicht wie ein Arsch aufführen sollen. Egal wer überreagiert hat oder nicht, es war einfach nicht angebracht und ich entschuldige mich dafür Liliana." Sie musste leicht schmunzeln und spielte an ihrem Ohrläppchen. Durch die kleine Nachttischlampe konnte ich erkennen, dass sich ihre Wangen rötlich verfärbten.

"Bringe ich dich in Verlegenheit?" Nickend stimmte sie zu. "Ein wenig...es ist wie du meinen Namen aussprichst. Deine Tonlage und der Klang deiner Stimme. Es gefällt mir. Irgendwie strahlst du etwas Beruhigendes und vertrauliches aus."