Late Night Talking (H.S.)

15. London - Night before Wembley

Lila

Noch nie habe ich mich so darüber gefreut eine Straßenlaterne wieder zu sehen. Auch das ein oder andere Auto fuhr auf der Straße an dem Waldausgang vorbei. „Da... da sind Menschen!!!" rief ich und löste mich aus Harrys Armen und lief automatisch etwas schneller. Ich ignorierte das Gelächter der Männer hinter mir und lief einfach weiter. Tief atmete ich ein als ich auf dem Bürgersteig zum Stehen kam. Eine Straße. Zwei Häuser. Endlich wieder Licht. Keine willige Katze. Keine Bäume.

„Nur noch an der Bushaltestelle vorbei und dann sind wir schon da!" riss mich Harry aus den Gedanken, der plötzlich viel zu nah an meinem Ohr war. Ich zuckte zusammen und schrie laut auf. „Sag maaaal...!" rief ich empört. „Spinnst du, oder was? Erschreck mich NIE WIEDER so!!!" fuchtelte ich mit dem Finger vor ihm herum, bis ich endlich seine Brust traf und darauf herumpiekte.

Harrys Schmunzeln provozierte mich nur noch mehr. „Styles!" quickte ich sauer auf. „Ich mein das verdammt nochmal er..." Stoppte ich und hielt mir die Hand vor den Mund. Übel. Mir wurde richtig übel. Ich bräuchte einen Eimer, eine Toilette. Irgendwas, und das schnell! „Lila?" fragte Harry und sah mich verdutzt an „Was ist denn?" Pauli kam zu mir und sah mich an. „Sie muss bestimmt kotzen!!" rief dieser etwas panisch und zerrte mich zurück zum Waldrand.

Nein bitte nicht zurück in diesen Wald. „Hmm!!" schüttelte ich wild den Kopf und hielt mir noch immer die Hand vor dem Mund. „Pauli, lass es... Bring sie nicht wieder in diese... Hölle!" war es Harry der Pauli mit mir an der Hand zum Stehen brachte.

Ich ignorierte die Diskussion zwischen den beiden, rannte zur Seite und ließ meinen Mageninhalt auf den Asphalt vor dem Busch vor mir klatschen. Ich glaub es war mein gesamter Hauptgang, der vor mir halbverdaut auf dem Boden lag. Ich stütze meine Hände auf den Knien ab und zog sofort scharf die Luft an. Shit mein Knie!

„Lila!" hörte ich zwei besorgte Stimmen und dann Jemanden der mich vorsichtig stürzte und meine Haare Kopf etwas zur Seite hielt. „Schaffst du es noch die Straße hoch? 5 Minuten dann sind wir da!" Langsam nahm ich die Person vor mir wahr. Sah eine braune Leinenhose, dann diesen komischen Strickcardigan mit diesen Rotweinflecken und dann sah ich endlich in das Gesicht von Harry. Er schien besorgt. Aber warum? War was? Kichernd zuckte ich mit den Schultern, der Alkohol kickte nun anscheinend dreifach „Vielleicht?"

„Okay mir reicht das jetzt mit dir! Ich trag dich!" Ohne auf eine Antwort zu warten, packte Harry mich und warf mich über seine Schulter. „Aaaah, Harryyyyy!" quickte ich auf und hielt mich an seiner Jacke so gut ich konnte fest. „Lass mich runter!!" strampelte ich mit meinen Füßen und schlug immer wieder gegen seinen Rücken. Keine Reaktion. Stattdessen lief er einfach los. Was zum?

„HARRY EDWARD STYLES!!!" quickte ich noch ein Stück lauter. „Oh, sie kennt sogar meinen vollständigen Namen!" hörte ich ihn sagen. Bitte? Das konnte nicht sein Ernst sein. Wieso ignorierte er mich denn. Immer und immer wieder schlug ich gegen seinen Rücken, aber es war zwecklos. Ohne auch nur ein Stückchen auf mich einzugehen, trug Harry mich die Straße entlang zu seinem Haus.

Ich gab es irgendwann auf und legte meinen Kopf etwas auf seiner Schulter ab. Es fühlte sich ewig für mich, doch waren es nur diese paar Meter. Die Übelkeit war etwas besser geworden, aber noch immer deutlich präsent. Der Eimer am Bett dürfte nachher besser nicht fehlen.

„Schläft sie jetzt auf meiner Schulter??" richtete sich Harry an Pauli als wir vor einem schwarzen Tor zum Stehen kamen. Kurz danach kam Pauli in mein Blickfeld und sah mich an. Er schüttelte den Kopf „Nein, ist wach. Aber ich glaube nicht mehr ganz fit!" Ein Brummen war zu hören. Harry lachte. Natürlich, sich über mich lustig machen konnte er gut. Aber ich sagte nichts, zu groß war die Angst den Mund zu öffnen und direkt wieder kotzen zu müssen.