Lila
So richtig verstand ich es nicht, dass plötzlich Jemand von der Crew kam und uns alle diese Adidas Jacke in die Hände drückte, mit der Ansage, diese bei den nächsten Konzerten immer tragen zu müssen.
Verwirrt sah ich Denny an, der auch nur planlos mit seinen Schultern zuckte. Ich zog mir die Jacke drüber und sah sofort nach, ob Harrys Name dort stand. Nein. Nichts dergleichen. Die Stelle war Unbestickt und es war kein Name darauf versehen.
Den restlichen Abend schenkte ich den Fans und auch der Crew im Stehbereich, Bier und andere Getränke aus und war wirklich froh darüber, dass sonst keine anderen Auffälligkeiten oder peinlichen Situationen passierten.
Während Harry seinen letzten Song ‚Kiwi' ankündigte, stand ich neben Jeffrey, dem ich eben ein neues Bier brachte. Ich bewegte mich etwas zum Takt der Musik, die im Hintergrund von der Band gespielt wurde.
„Ich warne euch schon mal vor, der nächste Song wird NASS!" rief Harry durchs Mikrofon. Die Menge jubelte sofort und begannen sofort Harry mit Wasser zu bespritzen. Lachend breitete er seine Arme aus, streckte die Zunge heraus und schüttelte seinen Kopf, als wollte er jeden Tropfen damit auffangen. Ich lachte leise über ihn und beobachtete alles amüsiert.
„Aaaber aufpassen!" hob er seinen Finger in die Luft. „Manche Leute schreien herum, wenn man sie mit Wasser überschüttet!" sein Blick ging zur Seite und traf mich. Entsetzt und mit großen Augen sah ich ihn an. Ich begann zu lachen und schüttelte nur den Kopf über Harry. Er war verrückt. Er war es definitiv.
Nach dem Ende der Show sah ich nur noch wie Harry und Jeffrey zügig hinter die Bühne verschwanden und in ein Auto sprangen. Schmunzelnd sah ich ihnen nach, ehe ich eilig zurück zu Denny in den Bierstand ging.
„Na genug deinen Zukünftigen angeschmachtet?" Grinst dieser mich frech an. „Bitte was?" reiße ich meine Augen schockiert auf und starre ihn entsetzt an. Doch statt mir eine plausible Antwort für seine dumme Frage zu geben, grinste er mich nur weiterhin breit an. Mitten ins Gesicht. „DENNY!!!!" rufe ich und schaute ihn mit bösen Augen, die ich zu einem Schlitz geformt habe, an.
„Mensch Liliana, bleib entspannt war doch nur ein Scherz... Wobei so wie du reagierst...würde ich vermuten, dass ich vielleicht doch nicht so falsch liege, kann das sein?" Dennys Grinsen wurde zu einem eher neugierigen und fragenden Blick. „So ein Quatsch!" winkte ich sofort ab und kümmerte mich langsam darum alles wieder aufzuräumen und für morgen sauber zu machen.
Ich war auch ganz froh das Denny nicht weiter nachfragte, denn auch er wurde von einem unseren Kollegen in ein Gespräch gezogen und somit war das Thema Harry und Zukünftiger wieder in Vergessenheit geraten.
Im Hotel angekommen sprang ich nur noch schnell unter die Dusche, um kurz darauf eingekuschelt im viel zu großen Bett zu liegen. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass Pauli mir geschrieben hat. Da fiel mir erst Mal auf das ich ihn jetzt schon länger nicht mehr persönlich gesprochen habe. Das letzte Mal beim legendären Abendessen beim Nobelitaliener.
„What's Up Lilaaaa! Ich hoffe dir geht es gut und dein Kater hat sich auch dafür entschieden wieder einen anderen Weg einzuschlagen. Aber pass auf, es wartet schon der Nächste! Wir wollen am Samstag, nach der letzten Show hier in London eine kleine After Wembley Party steigen lassen. Ich zähle auf dich, Sweetheart! Peace, Pauli"
Eine weitere Eskalation mit Pauli? Mit anschließender Kotzweltmeisterschaft in Harrys riesen Villa? Ich hatte keine Ahnung, ob ich dazu schon wieder bereit war. Aber die Lust mit den ganzen Leuten wieder zu feiern war schon sehr verlockend also tippte ich eine Antwort ins Handy, ohne groß darüber nachzudenken.
„Bin dabei! Kisses, Lila"
Und schon war die Nachricht an Pauli rausgegangen und ich kurz darauf im Land der Träume angekommen, bis mich am nächsten Morgen die Sonnenstrahlen im Gesicht liebevoll weckten.
Die nächsten 2 Konzerte waren tatsächlich schon langweilig. Auch hier passierte nicht viel, ich bekam weder Harry noch sonst jemanden von der Band oder der Crew zu Gesicht. Ich ging meiner Arbeit nach und versuchte so gut es ging nicht zu stolpern oder gar in irgend Jemanden reinzulaufen.
Denny und ich durften nach der letzten Show sogar die Arena sofort verlassen und brauchten unsere Bude nicht aufzuräumen oder gar mit abzubauen. Ich habe den Typ unserer Crew ganz merkwürdig angesehen, als er meinte „ihr könnt abhauen, Ansage vom Chef. Wir übernehmen das hier!" erst war ich etwas skeptisch, aber Denny schnappte sich sofort unsere Sachen und zog mich mit sich zum Ausgang. „Zieh nicht so ein Gesicht, freu dich lieber!"
Er hatte Recht. Ich sollte froh sein schon frühzeitig Feierabend zu haben und nicht mehr aufräumen zu müssen. Somit machten wir uns eher als gedacht zurück ins Hotel, aber nur um uns schnell umzuziehen, etwas frisch zu machen und anschließend wieder ins Stadion zu fahren. Diese große ‚After Wembley Party' sollte nämlich dort stattfinden. Auch Denny war eingeladen. Ich hatte also keine Ahnung, wer alles da sein und wie groß diese Party werden würde.
Ich war dabei mir gerade meine Schuhe zu zumachen da klopfte es schon an meiner Tür „Momentchen noch!" rief ich, schnürte schnell den letzten Schuh zu und lief dann zur Tür und öffnete diese. „Uhlala, sexy Lila!" begrüßte mich Denny mit einem schelmischen Grinsen und zog mich anschließend in eine liebevolle Umarmung. Lachend boxte ich ihm gegen die Schulter „du Spinner!"
Ich trug lediglich einen kurzen schwarzen Lederrock, ein durchsichtiges schwarzes dünnes Stück Stoff mit Ärmeln und darunter war mein schwarzer schlichter BH zu sehen. Mein Blick in den Spiegel verriet mir, dass Denny vielleicht nicht ganz unrecht hatte. „Meinst du... es ist zu viel?" fragte ich unsicher, ohne den Blick von mir zu nehmen. „Quatsch. Du siehst atemberaubend aus, Lila. Und ich bin mir sicher, dass es Mr. Styles auch ganz gut gefallen wird!"
Bei den Worten drehte ich mich entsetzt um und schaute ihn schockiert an. Grinsend zwinkerte er mir zu und nickte dann „bleib cool und komm endlich. Wir sollten langsam los, wenn wir noch was von der Party erleben wollen!"
„Jaja!" verdrehte ich die Augen, schnappte mir noch schnell meine Handtasche und schon verließ ich mit Denny mein Zimmer und saß kurz darauf mit ihm in einem Taxi auf dem Weg zurück ins Stadion. Immer wieder zuppelte ich an meinem Rock herum. Er war zu kurz. Es war eine dumme Idee den ausgerechnet heute zu tragen, nachdem ich mich vor ein paar Tagen schon beim gesamten Team und vor allem vor Harry zum Affen machte.
An der Partylocation angekommen, zeigten wir kurz unseren Pass vor und betraten kurz darauf den Besprechungsraum, der wohl kurzfristig für einen kleinen Club herhalten musste. Es wurde eine kleine Bar aufgebaut, es gab eine Tanzfläche mit DJ, ein paar Tische und ein riesiges Buffet.
„Lilaaaaa!" hörte ich sofort meinen Namen durch die Menge und der Lautstärke der Musik hören. Ich drehte mich um und schaute in einen Typen mit dem breitesten und witzigsten grinsen. „Pauli!" quickte ich und sprang ihm direkt in die Arme. „Oh hab ich dich vermisst!" kicherte ich leise. „Ach Gott... das nenne ich mal eine stürmische Begrüßung! Schön dich endlich wieder zu sehen. Bereit für Runde 1?" fragte er mich und hielt mir grinsend einen Schnaps entgegen. Okay, das ging früh los.
Mit einem Schluck kippte ich diese helle Flüssigkeit hinunter und stellte das Glas an der Bar auf dem Tresen wieder ab. Ich bestellte mir und auch Denny danach ein Bier und sah mich erst einmal im Raum um, um abzuchecken wer alles so hier war. Es waren viele vom Service dabei, aber auch die Band konnte ich vollständig zählen. Bloß von Harry war weit und breit nichts zu sehen. „Er müsste jeden Moment kommen!" vervollständigte Pauli meine unausgesprochene Frage im Kopf.
Etwas rot angelaufen, drehte ich mich wieder meinem Bier zu und trank einen großen Schluck davon, bis es leer war. Dann noch eins und noch eins und noch eins. Dazwischen tranken Pauli, Denny und ich noch den ein oder anderen Shot und machten anschließend die Tanzfläche unsicher. Ich spürte den Alkohol schon ganz gut und hatte sichtlichen Spaß daran mich anzüglich auf der Tanzfläche zu bewegen.
Irgendwann spürte ich zwei Hände auf meiner Hüfte und versteife mich sofort in meinen Bewegungen. „Nicht aufhören, mach ruhig weiter!" raunte eine tiefe Stimme direkt an meinem Ohr. Sofort stellten sich meine Nackenhaare auf und mit lief ein Schauer über den Rücken. Diese Stimme brachte mich schon von Anfang an so aus dem Konzept. Und jetzt durch den Alkohol noch deutlich mehr.
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Late Night Talking (H.S.)
FanfictionHast du dich schon einmal gefragt wie es ist, wenn du einfach einen Neuanfang wagst. Wenn du mit 30 noch einmal von vorne beginnst und dich dazu entscheidest in einer Bier Bude bei Harry Styles Bier auszuschenken und ein Teil der finalen Shows von L...