Kapitel 36

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Damion
Ich hatte Camilla schon in verschiedenen Situationen gesehen. In Alltagsklamotten, im Bikini oder im sexy Kleid. Doch heute war sie so schön wie noch nie. Zum einen war es dieses Kleid, was perfekt zu ihr passte. Zum anderen war es ihre Ausstrahlung. Ich beobachtete sie schon seit ein paar Minuten. Sie war bei Lucia und den anderen Mädels und wirkte rundum glücklich. Kein Wunder. Alles hier war wunderschön hergerichtet. Irgendwie hatten Lucia und Tyler es geschafft, dass die Party Camis Persönlichkeit widerspiegelte. Es tat fast weh zu sehen, wie perfekt alles war.
Wie perfekt sie war.
Ich wünschte, ich könnte, nur für einen Tag, genauso sorgenfrei sein wie sie.
Ich wünschte, ich wäre nicht derjenige, der diese Perfektion kaputt macht.

Der sie kaputt macht.

Obwohl, sorgenfrei war Cami nicht. Denn es belastete sie etwas in letzter Zeit. Ich merkte es an der Art, wie ihr Blick während unserer Nachhilfestunden manchmal glasig wurde und sie gedankenverloren ins Leere starrte, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Ich hatte versucht sie darauf anzusprechen, aber ich merkte, dass sie nicht bereit war, darüber zu reden, denn sie blockte direkt ab. Vielleicht hatte sie auch deswegen abgenommen?
„Buh!" Ich zuckte zusammen. Gabriel und Jay standen grinsend neben mir.

„Alter, ihr habt mich fast zu Tode erschreckt!", motze ich und musste dennoch grinsen. „Du sahst so in Gedanken aus," erwiderte Gab grinsend. „Ja, in Gedanken an das Geburtstagskind," witzelte Jay und deutete zu Cami. Ich rümpfte die Nase. „Ihr Spinner."
Gab und Jay wechselten einen vielsagenden Blick. „Geh schon zu ihr. Man merkt doch, wie sehr sie dir gefällt," sagte Jay. Da war keinerlei Spott in seiner Stimme. Er meinte es ernst.

Mein Blick ruhte immer noch auf ihr, als sie sich plötzlich zu mir umdrehte und mich dabei ertappte, wie ich sie anstarrte. Sie lächelte mich an. Mein Mund wurde trocken. Sie ist so hübsch. „Na los," raunte Jay. Benommen lief ich auf sie zu. „Hey Damion!", rief sie und als sie näher kam sah ich, dass ihre Wangen leicht gerötet waren. Sie war leicht angetrunken. Und es stand ihr unfassbar gut. Ihre Augen hatten ein warmes Leuchten angenommen. „Hi Cami," entgegnete ich und nahm sie vorsichtig in den Arm. „Du siehst sehr hübsch aus," flüsterte ich als ich sie umarmte. „Danke, da bist du heute nicht der erste der mir das sagt," antwortete sie und grinste provokant.
„Okay, was hast du getrunken?", fragte ich amüsiert.

Auch wenn es mir nicht gefiel, dass ich nicht der Einzige war, der erkannte, wie schön sie war. Sie lachte. „Noch nicht so viel. Aber Janette und Amber haben mich zu dem ein oder anderen Shot überredet." Ich musste lachen. „Du bist süß, wenn du angetrunken bist." Sie zog ihre Nase kraus.
„Warum bist du so nett? Wo ist der superarrogante Davis hin?", fragte sie und grinste. Ich lachte auf. „Den habe ich heute zu Hause gelassen. Du hast schließlich in einer guten Stunde Geburtstag Cami," antwortete ich. Sie sah zu mir hoch und musterte mich.

Ich trug ein hellblaues, kurzes Hemd, was ungefähr die gleiche Farbe wie meine Augen hatte. Ich hatte es allerdings zur Hälfte aufgelassen. Genau an diesem geöffneten Stück blieb ihr Blick kurz hängen und mir wurde warm. Es gefiel ihr. Und mir gefiel es, dass es ihr gefiel. Viel zu sehr. „Wahrheit oder Pflicht?", fragte Janette mit einer leeren Weinflasche in der Hand und riss mich damit aus meinen Gedanken. Auch Cami zuckte kurz zusammen und sie nickte begeistert.

„Ich mochte die letzte Runde," sagte sie und blickte herausfordernd zu mir hoch. „Ja, da ist noch Luft nach oben," neckte ich sie und erntete dafür einen festen Knuff von ihr in die Seite. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen. „Ach wirklich? Wie hart kannst du denn noch werden?", flüsterte sie und zog fragend ihre Augenbrauen hoch. Sie nahm einen tiefen Schluck von ihrem Cocktail. Ich schluckte trocken. Ich liebe ihre Schlagfertigkeit.
„Vielleicht solltest du es selbst herausfinden, wenn du so geil auf meinen Schwanz bist," flüsterte ich zurück und sie verschluckte sich heftig an ihrem Getränk. Ich lachte triumphierend.
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his outfit:

don't want to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt