Kapitel 17

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Camilla
In den nächsten Stunden drehte sich alles um Lucias Date mit Alex. Wir machten einen Mädelsnachmittag, da Lucia unbedingt shoppen gehen wollte. Sie war überglücklich und redete von nichts anderem mehr. Sie hatte mir jetzt mindestens auf drei verschiedene Arten jedes Detail ihres Spaziergangs erzählt und wie er sie um ein Date gebeten hatte, indem er ihr gesagt hatte, dass sie ihm gefiel und er gerne mehr Zeit mit ihr verbringen wollte. Ich denke, vor allem diese Gewissheit, dass er sie auch mochte, war das, was sie so glücklich machte. Und ich gönnte es ihr von ganzem Herzen. Auch wenn ganz tief in mir ein leichter Stich aufkam, der sich Sorgen machte, sie könne verletzt werden. Während sie aus ihren Schwärmerein gar nicht mehr raus kam, musste ich daran denken, dass Damion mich „Cami" genannt hatte. Auf so eine sanfte und liebevolle Art, wie ich sie niemals von ihm erwartet hätte. Und ich hatte mich geirrt, ich brauchte eine Umarmung von Damion. Es war so ein schönes Gefühl gewesen, vor allem da ich wusste, dass er sich dazu hatte überwinden müssen.

„Außerdem brauchen wir süße Outfits für Freitag am Pool und Pyjamas für den Filmeabend," warf Lucia gerade ein und grinste mich abwartend an. Als ob sie nicht schon ihren ganzen Schrank voll mit Optionen hatte. Trotzdem knickte ich ein und ließ mich von ihr von einem Laden zum nächsten schleifen. Schließlich wurden wir fündig und Lucia kaufte sich einen tief ausgeschnitten Badeanzug mit cutouts. Sie sah absolut hinreißend aus. Ich entschied mich für einen roten Bikini, dessen Oberteil vorne einen Reißverschluss hatte und mir ein bisschen Baywatch-Vibes gab. Für ihr Date tat sich Lucia besonders schwer, bis wir schließlich ein wunderschönes Sommerkleid mit kleinen Blümchen fanden. Sie wusste noch nicht was die beiden machen würden, aber das Kleid war für jeden Anlass perfekt.

Jetzt fehlten nur noch die Outfits für den Filmabend. Ich schlief meistens nur in Oversize-Shirt, aber das kam Freitag gar nicht in Frage. Das wir dort übernachteten, hatte Alex Lucia vorhin per Nachricht vorgeschlagen, er meinte, im Sommer machten sie das bei Jay ständig. Ich wusste nicht so recht, wie ich mich dazu fühlen sollte, in einem Raum mit der beliebtesten Boygroup der Schule zu schlafen, auch wenn jeder einzelne davon echt in Ordnung zu sein schien. Aber natürlich wollte ich Lucia auf keinen Fall alleine dort schlafen lassen. Da es Sommer war, entschieden wir uns für zwei relativ kurze Outfits, die zueinander matchten. Ich entschied mich für ein dunkelbraunes Spaghetti-Top mit einer kurzen gleichfarbigen Shorts. Lucia kaufte das gleiche in beige. Nach ca. vier Stunden Shopping tat mir alles weh und ich wollte einfach nur in mein Bett.

Die nächsten Tage zogen wie im Flug an mir vorbei. Lucia und ich probten zwischendurch für unseren Karaokeauftritt und versuchten aus Levin herauszukitzeln, welchen Song er gewählt hatte, aber er winkte nur ab. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es etwas mit Lucia zu tun hatte. Die Art wie er sie ansah, wenn er uns mit Tyler bei den Proben zuhörte oder das traurige Flackern in seinem Blick, wenn sie von Alex schwärmte. Da steckte mehr dahinter, auch wenn es mein Cousin nicht zugeben wollte.

Heute war Freitag. Alex und Lucia hatten besprochen, dass er uns nach der Schule direkt mit zu Jay nehmen würde. Also packte ich meinen Bikini, Pjyama und die restlichen Übernachtungssachen ein und zog mir ein Pool-taugliches Outfit an. Eine lockere Hotpants mit einem Croptop. Die vordersten Strähnen meiner welligen Haare flocht ich zu zwei kleinen Zöpfchen und schminkte mich nur ganz leicht.

Levin wartete wie immer auf mich und grinste mir zu. „Na Pool-Girl?" Natürlich wusste er von unseren Plänen, auch wenn er alles andere als begeistert davon war. Aber da meine Eltern einverstanden waren, weil Lucia und Janette und Luisa auch da sein würden, wurde er überstimmt. Meine Eltern waren schon immer relativ locker gewesen und gaben mir immer das Gefühl, dass sie mir vertrauen. So wie jetzt auch. „Wenn du denkst, dass es okay ist, dann glauben wir dir. Du wirst in ein paar Wochen 16. Dir etwas zu verbieten wäre ohnehin sinnlos, da du es so am Ende nur hinter in unserem Rücken machst," hatte meine Mama gesagt. Ich denke, durch die Tatsache, dass Damion mir auch Nachhilfe gab, waren sie etwas beruhigter. Und ich fand ihre Ansicht gut. Es basierte auf gegenseitigem Vertrauen. Solange ich es nicht brach, was ich niemals wagen würde.

Levin betonte jedoch auf dem Schulweg mehr als einmal, dass er uns sofort abholen könnte, falls etwas sein sollte. Er war so süß wie er sich Sorgen machte. „Und bitte pass auf mit Damion, ich traue diesem Kerl nicht über den Weg," er sah mich beunruhigt an. Ich nickte nur. „Was soll denn schon passieren? Ich will doch gar nichts von ihm." Levin lachte auf. „Genau das hast du vor der Party auch gesagt und dann..."
Ich unterbrach ihn genervt. „Ich habe dir jetzt schon mehrmals gesagt, dass ich das wegen des Deals gemacht habe und außerdem war ich angetrunken." Levin zog eine Augenbraue hoch. „Na dann wollen wir mal hoffen, dass heute Abend kein Alkohol fließt."
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Damion
„Nein Penelope. Ich werde dich nicht heiraten, wenn du dich weiterhin so aufführst." Diesen Satz hatte ich gestern von meinem Vater aus der Küche gehört und verspürte beim Gedanken daran einen Hoffnungsschimmer. Vielleicht würde er die Schnepfe doch nicht heiraten. Vielleicht hatten meine Worte ihn zum Nachdenken gebracht.

Nachdenklich saß ich auf meinem Bett und zog meine Gitarre heraus. Ich sang „A drop in the ocean", um mich auf meinen Karaokeauftritt vorzubereiten. Einerseits freute ich mich insgeheim, dass wir in diesem Kurs gelandet waren. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, vor Leuten zu singen. Ich liebte es zwar, aber es passte nicht zu dem Bild, dass ich nach außen hin präsentieren wollte. Seufzend machte ich mich fertig fürs Training.

Jay und Gabriel hatten wir natürlich schon von unseren Plänen am Freitag erzählt und für sie war es alles andere als ein Problem, dass wir Lucia und Camilla auch eingeladen hatten. „Janette und Amber verstehen sich gut mit ihnen und Lucia scheint wirklich nett zu sein, habe am See etwas mit ihr gequatscht", warf Jay ein und machte daraufhin einen perfekten Korbleger. „Ja, das ist sie," erwiderte Alex und der Ausdruck in seinem Blick war dabei sehr liebevoll. „Das wird unseren Groupies aber gar nicht gefallen. Vor allem nicht, wenn du etwas mit Camilla startest Damion," sagte Gab. Ich lachte spöttisch.

„Als ob ich mich auf jemanden einlassen würde!" Trotzdem machte sich ein leichtes Flattern in mir breit, als ich daran dachte, dass da mehr zwischen Camilla und mir sein könnte. Aber eine Beziehung? Kam überhaupt nicht in Frage. Auch wenn mich dieses Mädchen dazu brachte, all meine Prinzipien über Bord zu werfen. Gabriel erwiderte nichts mehr, sondern grinste mir nur schulterzuckend zu. „Vielleicht solltest du dem Ganzen eine Chance geben, du wirkst viel ausgeglichener seit du sie kennst." Jays Ratschläge. Ich liebte und hasste sie gleichermaßen. Auf der einen Seite hasste ich es zuzugeben, wenn er Recht hatte, auf der anderen Seite hatten sie mir schon oft geholfen.

„Ich kenne sie doch nicht mal richtig," wimmelte ich ihn ab. „Das lässt sich ja ändern," erwiderte er und lachte verschwörerisch. Ich zeigte ihm nur den Mittelfinger und warf ihm einen extra harten Pass zu. Mir wurde kalt als mir klar wurde, dass er damit genau ins Schwarze getroffen hatte. „Hey ihr Quatschtanten dahinten, wollt ihr ein paar Extrarunden laufen?", rief unser Coach genervt und wir spielten den Rest des Trainings konzentriert.

Danach fiel ich ins Bett wie ein Stein und hätte beinahe meinen Wecker verschlafen, bis mir einfiel, dass heute Freitag war. Alex hatte mich mit seiner Vorfreude angesteckt, denn auch ich spürte ein angenehmes Ziehen in meinem Bauch, als ich daran dachte, dass ich den ganzen Nachmittag mit Camilla verbringen würde. Ich zog eine lockere Baketballshorts an und dazu ein schwarzes enges Shirt, was eventuell etwas damit zu tun hatte, wie Camilla mich im Karaokekurs angesehen hatte, als ich das letzte Mal so eins trug. Statt meine Haare zu stylen, was sowieso spätestens nach einem Sprung in den Pool umsonst gewesen wäre, setzte ich meine Cap auf und wollte noch schnell ins Bad, was allerdings vom Stinkstiefel besetzt war.

„Beeilung Alter!", rief ich und er öffnete mit einem Murren die Tür. Er sah müde aus. Und da war noch etwas. Er sah unglücklich aus. Fast wollte ich fragen was los sei, doch dann erinnerte ich mich wieder, wen ich hier vor mir hatte und schob mich an ihm vorbei ins Bad. Soweit kommt es noch, dass es mich juckt wie es dem Stinkstiefel geht. Ich hörte es vor der Tür hupen und wusste, dass es Alex war.
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Heyy, ich antworte später auf eure Kommentare von gestern bin gerade etwas im Stress🥲

Hier trotzdem Kapitel 17 für euch ich versuche später noch 18 hochzuladen 🫶🏼🫶🏼🫶🏼

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