Kapitel 15

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Camilla
Der See war wunderschön. Doch als ich zu Damion rüber sah, teilte dieser meine Begeisterung nicht. Komisch. Ach, warum kümmerte es mich überhaupt? Ich war hier, um mit meinen Freunden einen schönen Nachmittag zu verbringen. Die anderen waren schon alle da und hatten sich auf Picknickdecken gesetzt. Ty und Lucas kamen zu uns, als sie uns entdeckten. „Hey Fremde!" rief Tyler zur Begrüßung und nahm erst Lucia, dann mich in den Arm. „Was sagt ihr zu meinem neuen Hut?", er deutete auf seinen Fischerhut. „Verdeckt zumindest dein Vogelnest," witzelte Lucia. „Also ich mag deine Haare," erwiderte Lucas und zwinkerte ihm zu. Tyler wurde leicht rosa. Das meinte er also mit Flirten. Soso.

Alex machte eine Musikbox an und alle begannen sich zu unterhalten. Ich genoss die Stimmung und unterhielt mich ein bisschen mit Amber und Janette, die richtig nett waren. Lucia quatschte viel mit Jay und Alex. Als die anderen in ein Gespräch vertieft waren, nahm ich mir Tyler kurz zur Seite. „Na, wie läufts?", fragte ich grinsend. „Ach Cami, ich weiß es doch auch nicht. Er ist so nett zu mir aber vielleicht meint er das alles ja nur freundschaftlich.
Keine Ahnung.
Er gibt mir irgendwie so gemischte Signale, verstehst du?"
Ich blickte zu Damion.

„Oh ja, ich weiß genau was du meinst."
Tyler zog eine Augenbraue hoch.
„Ich dachte, du willst nichts von ihm?"
Ich verzog die Nase.
„Will ich auch nicht. Trotzdem verhält er sich irgendwie merkwürdig. Irgendwas stimmt nicht mit ihm."
Tyler lachte auf.
„Natürlich stimmt etwas nicht mit ihm. Es ist Damion Davis. Ein Fragezeichen in Person. Und scheint so, als hätte er dich neugierig gemacht, hm?"
Ich schwieg und zuckte mit den Schultern.

Nach einer Weile sprang Alex einfach so ins Wasser und der Großteil tat es ihm gleich. Auch Lucia und Tyler. Als Lucia ihr Sommerkleid auszog, wo sie ihren Bikini drunter hatte, sah ich Alex' bewundernden Blick ganz genau. Verständlich. Meine beste Freundin war wunderschön und das helle gelb bildete einen perfekten Kontrast zu ihren dunklen Haaren. Manchmal hätte ich gern ihr Selbstbewusstsein.

Ich zog es vor, noch etwas die Sonne zu genießen und sie zu beobachten. „Na, da haben wir ja schon ganze Arbeit geleistet." Damion war ebenfalls am Ufer geblieben und legte sich etwas zögerlich neben mich. Ich drehte mich zu ihm und nickte. „Lucia ist richtig glücklich."
„Ja, Alex auch. Ich habe das Gefühl, es tut ihm richtig gut," erwiderte er.

Eine Weile lang sahen wir ihnen schweigend zu, wie sie sich im Wasser ärgerten. Dann bemerkte ich Damions Blick, der verriet, dass er total woanders war. „Woran denkst du Champion?" Sein Blick wurde wieder klarer, aber er antwortete nicht. „Hat es was mit der Sache am Freitag zu tun?", äußerte ich meine Vermutung und studierte genau seine Reaktion.Volltreffer.
Ich erkannte es daran, wie er schluckte und zu Boden sah.

Erst dachte ich, er antwortet wieder nicht. Doch dann räusperte er sich. „Ich habe in manchen Situationen ein Problem mit zu viel Nähe."
Okay, was sollte das jetzt bedeuten?
„Bin ich dir zu nahe gekommen? Hattest du deswegen Panik?" Ich wollte es beiläufig klingen lassen, doch ich merkte, wie meine Wangen rosa wurden, weil ich daran dachte, wie ich mich an ihn gepresst hatte. „Du... du weißt das noch?", fragte er verwirrt und wirkte nun auch eine Spur verlegen. Ich schluckte trocken.
„Ja, auch wenn ich wünschte, dass es nicht so wäre." Gott, wie peinlich. Ich hatte mich mehr oder weniger an ihn rangemacht, auch wenn es nur Lucia ein Beispiel sein sollte.
Ich war zu weit gegangen.

„Das muss es nicht, ich fand den Abend mit dir schön. Außerdem hat mir deine kleine Tanzeinlage gefallen," sagte er und zwinkerte mir zu, was ein Kribbeln in meinem Magen auslöste. Flirtete er gerade mit mir? Naja es war Davis, das war wahrscheinlich sein Spezialgebiet. Ich musste jetzt cool bleiben.
„Ach ja, so toll, dass du bei der ersten Gelegenheit die Flucht ergriffen hast?" Er lachte kurz ironisch. „Ich hatte eine Panikattacke. Manchmal habe ich... Berührungsängste, weißt du", sagte er nach einer kurzen Pause.
Fuck.
Da war ich ja mal voll ins Fettnäpfchen getreten. Wie sollte ich mit dieser Information umgehen? „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass..."

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