Kapitel 50

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Tyler
„Boar Ty, du bist unmöglich. Wenn das meine Eltern sehen," lachte Cami, als sie mir die Tür öffnete. Ich war vor der Schule vorbeigekommen, um ihr einen kleinen Kuchen zu bringen auf dem das Wort „Virgin" durchgestrichen war. Es war ein kleiner Insider zwischen uns, denn ich hatte ihr versprochen, dass ihr so einen machen würde, wenn es so weit wäre. Aber eher, weil ich dachte, dass Cami jemand wäre, die damit noch etwas warten würde. Aber kaum war sie 16, hatte sich scheinbar einiges geändert. Auch an ihr. Sie strahlte von innen heraus und sah absolut bezaubernd aus. „Na wenn das so weiter geht, muss ich dir spätestens nächste Woche auch einen backen," neckte sie mich und ich musste lächeln.

Lucas und ich hatten uns seitdem ich bei ihm war immer nur kurz in der Schule gesehen und es war bei einem flüchtigen „Hey," geblieben, doch jedes Mal wenn ich ihn sah, bekam ich Flashbacks von ihm auf seiner Couch. Auch jetzt kribbelte mein Bauch, als ich daran zurückdachte. In diesem Moment hielt Levin vor dem Haus, um Cami abzuholen, der mich etwas verwirrt musterte. Schnell verschwand sie im Haus und brachte den Kuchen vermutlich in ihr Zimmer. Erst als ich die Beifahrertür aufging, realisierte ich, dass Levin nicht allein war. Lucas stieg aus und grinste mich an. Ich schluckte. „Hey," sagte er und winkte. Ein verräterisches Lächeln stahl sich auf meine Lippen.

An der Schule angekommen lief ich noch ein Stück mit Lucas. Im Gehen streifte meine Hand Seine und ich war kurz versucht seine Finger mit meinen zu verschränken, doch er zog schnell seine Hand zurück. „Ich würde wirklich gern deine Hand halten, aber du weißt schon...", murmelte er entschuldigend und ich nickte nur. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, doch ich schluckte ihn runter.
Schließlich meinte Lucas es ja nicht böse. Ich konnte es sogar ziemlich gut nachvollziehen. „Sehen wir uns später?", fragte ich hoffnungsvoll und Lucas lächelte. Und schwups war der Kloß in meinem Hals wieder verschwunden. „Sehr gerne, ich überleg mir was," erwiderte er und strich mir kurz über den Arm. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, doch bevor ich noch was sagen konnte, hatte sich Lucas auch schon umgedreht.

Lucas: Sorry, ich kann heute doch nicht:(
12:40
Lucas: Muss meiner Schwester bei etwas helfen...
12:41

Als ich auf mein Handy blickte, hätte ich es am liebsten einfach so aus dem Fenster geworfen.

Oh okay, schade:(
12:43

Lucas: Ach scheiß drauf Ty
12:50
Lucas: Willst du mitkommen?
12:50

sure:)
12:51

Mein Herz begann wie wild auf und ab zu hüpfen und ich rutschte immer unruhiger auf meinem Stuhl hin und her. Sonst war ich immer ein sehr aufmerksamer Schüler und versuchte, jede noch so kleine Information aufzusaugen. Doch heute nahm ich überhaupt gar nichts davon wahr, was unser Physiklehrer von sich gab und das obwohl es eins meiner Lieblingsfächer war. Viel zu aufgeregt machte mich die Tatsache, dass ich gleich Lucas Schwester kennenlernen würde. Er redete nicht viel über sie, aber ich wusste, dass sie zwei Jahre älter als er war und nicht mehr zu Hause wohnte.

Endlich läutete es und ich sprang sofort von meinem Stuhl auf. Natürlich machten sich Lucia und Cami über mich lustig. „Das gerade ihr Beiden was sagen müsst. Trefft ihr euch nicht gleich mit den Anderen zum Fahrrad fahren?", fragte ich um von mir abzulenken. Und es funktionierte, denn sofort waren die Beiden wieder in ein Gespräch darüber verwickelt, worüber genau, bekam ich nicht mehr mit.

Denn Lucas lehnte an der Wand gegenüber der Klasse. Lässig stützte er sich mit einem Arm ab, wodurch sich sein Bizeps anspannte. Oh. Okay. Das war verdammt heiß. Ich schluckte trocken. „Hey," sagte er und ich hätte nichts lieber getan, als ihn auf der Stelle zu küssen. „Ich würde dich gerade ziemlich gern gegen die Wand drücken," flüsterte ich ihm zu und er lachte rau. „Hör auf mich in aller Öffentlichkeit anzuturnen Ty," raunte er zurück, wodurch meine Wangen heiß wurden. „Wobei helfen wir eigentlich deiner Schwester?", fragte ich, um das Thema zu wechseln. Denn langsam fragte ich mich wirklich, worum es dabei ging.

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