Kapitel 42

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Camilla
Damion und die anderen hatten so verständnisvoll reagiert, dass ich total froh war, es ihnen erzählt zu haben. Eine Welle der Erleichterung und inneren Ruhe, wie ich sie seit Wochen nicht mehr verspürt hatte, überkam mich. Generell benahm sich Damion in letzter Zeit wirklich gut. Fast zu gut. Doch ich hatte genau gesehen, wie sich seine Miene verhärtete, als Gabriel das Wort Beziehung benutzte. Ich wusste, dass Damion kein Fan von Beziehungen war und auch eigentlich keine wollte. Die Frage war nur, ob er immer noch so dachte und wie lange er noch so denken würde. Denn wo sonst sollte das mit ihm und mir hinführen? Wir benahmen uns ja jetzt schon sus. Flüchtige Berührungen, kleine Flirtereien, heiße Küsse hinter Schulspinden und Deeptalks auf Stegen.

Nachdenklich betrachtete ich Damion von der Seite, als er gerade mitten in sein Kartenspiel vertieft war. Er bemerkte es dennoch und warf mir einen schrägen Seitenblick zu.
„Hör auf mich so anzugucken, ich kann mich nicht konzentrieren," flüsterte er mir ins Ohr und ich wurde rosa, fing mich jedoch schnell wieder „Wie gucke ich denn?", fragte ich herausfordernd. Gabriel neben uns, der unsere Konversation scheinbar mitbekommen hatte, räusperte sich. „Du guckst ihn an, als wäre er dein Lieblingsessen," sagte er und wir lachten. Ich mochte Gab, wie Damion ihn nannte. Mittlerweile war er wirklich ein guter Freund geworden und Lucia hatte sich vor allem mit Jay besser angefreundet. Ehe mich versah, zog mich Damion auf seinen Schoß und mein Puls beschleunigte sich. Spätestens jetzt war jeder Gedanke an Mr. Fernández vergessen, denn Damion füllte mit seinem Präsenz all meine Gedanken.

„Heißt das, du willst mich vernaschen?", flüsterte Damion noch leiser, darauf bedacht, dass uns diesmal keiner hörte. Seine Lippen steiften mein Ohr und ich biss mir auf die Lippe. Damion sah es und spannte seinen Kiefer an. Verdammt. „Hey, jetzt kann sie in deine Karten sehen," beschwerte sich Alex und riss mich aus meinen Gedanken. „Heute darf Cami das," sagte Damion rau und berührte meinen Oberschenkel unter dem Tisch. Hatte er mich gerade vor allen Cami genannt? „Oh mein Gott! Du bist ja ein richtiger Softie in ihrer Nähe," stellte Alex entsetzt fest und im nächsten Moment verschwand Damions Lächeln wieder unter seiner ausdruckslosen Maske und er rückte ein kleines Stück von mir ab. Danke dafür Alex. Immerhin schien sich besagter Alex wieder mit meiner besten Freundin vertragen zu haben.

Da fiel mir mein Cousin wieder ein und ich fragte ihn, ob er uns gleich abholen und wir noch einen Late-Night-Drive zu McDonalds machen würden. Denn er fehlte mir und wenn sich Alex und Lucia vertragen hatten, ist es auch an der Zeit, dass Levin sich auch wieder mit ihr verträgt. Was auch immer da genau vorgefallen ist. Es dauerte keine Minute, bis er mir antwortete.
„Das brauchst du mich doch nicht fragen Cami. Ich bin in einer halben Stunde da. Mit Tyler?", antwortete er und ich lächelte zufrieden und schickte ihm einen Daumen hoch zurück. „Mit wem schreibst du?", fragte Damion beiläufig, doch ich hörte die Neugier in seiner Stimme. „Eifersüchtig?", fragte ich grinsend und legte mein Handy auf den Tisch. „Kommt drauf an. Wenn es dieser Noah ist, dann...", entgegnete Damion und sein Ausdruck verhärtete sich.

„Dann was?", machte ich weiter, weil es mir viel zu viel Spaß machte, ihn zu provozieren. „Ich habe dir nicht umsonst gesagt, dass du jetzt mir gehörst. Außerdem würde ich einiges darauf verwetten, dass er das mit dem Video war," entgegnete er und kniff mich sanft in die Innenseite meines Oberschenkels, da ich immer noch halb auf seinem Schoß saß.

Ich quiekte auf, woraufhin ich einen verwirrten Blick von den anderen erntete. Ich räusperte mich und rutschte von Damions Schoß auf meinen Stuhl zurück. „Entspann dich. Es war nur mein Cousin. Woher soll ich überhaupt Noahs Nummer haben?", raunte ich Damion zu und es funktionierte. Sein Ausdruck wurde wieder weicher und er legte eine richtig gute Karte. Wütend schmiss Alex sein Deck auf den Tisch. „Das kann doch nicht sein! Du hast noch nicht mal richtig aufgepasst und trotzdem gewonnen!", maulte er, woraufhin ihn Lucia etwas zuflüsterte, was ihm den grimmigen Ausdruck sofort wieder vom Gesicht wischte.

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