Camilla
„Es tut so weh Camilla. So sehr!" Sie brach zusammen und fing an zu weinen. Es zerriss mir das Herz meine beste Freundin so zu sehen. „Lucia, es tut mir leid. Komm her, es wird wieder besser werden meine Süße." Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. „Nein, wird es nicht. Und du bist schuld. Du hättest es gar nicht so weit kommen lassen dürfen!", rief sie und stieß mich weg.Ich schreckte hoch. Verdammt, war das ein realistischer Alptraum. Aber wenn er mir eins sagen wollte dann, dass ich Lucia lieber von diesen Spasten fernhalten und mich auf keinen Fall auf diesen Deal mit Davis einlassen sollte. Aber Lucia wünscht sich das schon so lange und ich möchte, dass sie glücklich ist. Aber dieser Idiot wird ihr ganz bestimmt das Herz brechen.
Nachdenklich stand ich auf und griff nach meinem Handy. Damion möchte dir folgen. Hilfe. Ich blinzelte, um sicherzugehen, dass ich mich nicht verguckt hatte. Aber nein. Immer noch die selben vier Worte. Ich ging auf sein Profil. Oh Gott, das ist ja die Definition von eingebildet und arrogant. Kopfschüttelnd wollte ich zurück auf mein eigenes Profil und kam dabei versehentlich auf „Anfrage annehmen". Nein. Nein nein. Nein. Wieso bin ich so ungeschickt? Zurück folgen werde ich ihm definitiv nicht. Da müssen ihm seine 8635 Follower wohl reichen. Oh nein, aber jetzt konnte er alle meine Bilder sehen. Andersrum, was hatte ich schon zu verbergen? Mein eigenes Profil war recht normal. „Perfekt ist das Leben nie, aber es gibt Menschen, die es perfekt machen", stand in meiner Bio. Ich hatte ein paar Bilder von mir allein, eins mit Lola, ein paar mit Levin, eins mit Tyler und der Rest war mit Lucia. Ach ja und eins vom Volleyball.
Ich fing an mich für den Tag fertig zu machen. Ich flocht mir die Haare zu zwei Zöpfen und trug ausnahmsweise einen Eyeliner auf. Bereit, um Damion zu sagen, dass ich nicht bei seinem Deal mitmachen werde. Ich lächelte meinem Spiegelbild aufmunternd zu und ging runter. „Na hallo, darf ich sie zur Schule begleiten Madame?" Levin lehnte unten am Geländer. Er geht jetzt auch wieder auf unsere Schule, allerdings nicht in meine Klasse. Er war schließlich auch zwei Jahre älter als ich. „Klar. Aber nur wenn du mir einen Milchshake ausgibst!" Bevor Levin weg war, sind wir jeden Morgen zusammen zur Schule gegangen, denn er wohnt nur ein paar Straßen weiter. Eines Tages entdeckten wir dabei unser jetziges Lieblingscafé. „Ach, auch noch Ansprüche stellen die junge Dame?" Ich musste lachen und machte mich mit Levin auf den Weg.
„Sag mal Cami, ist wirklich alles okay mit dir? Ist es wegen Davis? Du warst schon gestern so komisch. Und auch jetzt denkst du die ganze Zeit nach, ich kenne dich doch," fragte mich Levin besorgt. Sollte ich ihm von dem Deal erzählen? „Du verheimlichst mir doch nichts oder?" Verdammt, er kennt mich einfach zu gut. Ich beschloss, ihn etwas indirekter zu fragen. Schließlich konnte ich seinen Rat immer gut gebrauchen. „Was hältst du von diesem Alex? Meinst du er ist ein guter Kerl für Lucia?" Von dem Deal musste ich ihm ja nicht gleich erzählen. „Wenn du mich fragst, nein. Ich meine, Lucia muss ja selber wissen was sie will, aber sie ist doch eigentlich so schlau und süß und lieb und er ist dieses Ekel." Hm. Er mochte sie wirklich, oder? „Mensch, das klingt ja fast so, als hättest du Gefühle für sie," sprach ich meinen Verdacht aus und blickte ihn dabei fragend an. Er wurde eine Spur rot. „Was? Nein, quatsch. Sie ist so was wie meine kleine Schwester und ich will sie einfach nur beschützen. So wie ich dich beschützen will. Deshalb, haltet euch einfach von diesen Typen fern, okay? Da ist mir Tyler ja noch lieber." Ich musste lachen. „Der ist immer noch schwul!" Er lachte mit.
„Das hat er nie bestätigt!"An der Schule angekommen, trennten sich dann unsere Wege. „Siehst übrigens heiß aus Cousinchen!", rief er mir zum Abschied zu. Jaja, ehrlich wie immer. Lächelnd ging ich zu meinem Spind. „Naaa, wie war die Nachhilfe?", fragte Tyler, der gerade den Spind neben mir aufschloss. „Interessant." Das trifft es ganz gut. „Was soll das denn jetzt heißen? War Davis wieder ein Arsch?" Ich erzählte ihm alles, außer das von dem Deal. „Hm, interessant trifft es wirklich ganz gut. Vielleicht war er einfach nur gut gelaunt," überlegte Tyler auf dem Weg zur Klasse. Vermutlich hatte er Recht. „Ja, aber nur weil er einmal nett war, ist er trotzdem nicht weniger der arrogante Arsch," sprach ich meine Gedanken laut aus. „Aber vielleicht ist er eigentlich gar nicht so ein Arsch, wie er immer vorgibt. Gib ihm doch eine Chance." Ja, dass das ganze arrogante Getue nur eine Maske ist, habe ich mir auch schon vorgestellt. Um Leute auf Abstand zu halten. Vielleicht ist ihm ja etwas Schlimmes passiert und jetzt möchte er nicht mehr verletzt werden. Oder vielleicht ist er einfach ein Arsch. Wer weiß das schon. Aber wirklich herausfinden, wollte ich das nicht.
DU LIEST GERADE
don't want to love you
Roman d'amourSeit er vor zwei Jahren seine Mutter verlor, lässt Damion Davis niemanden mehr an sich heran. Und er wollte sich eigentlich nie wieder verlieben. Bis er eines Tages mit diesem dummen Mädchen auf dem Sporthallenflur zusammenstößt und sie ihm plötzlic...