Lucia
Ich hatte das Gefühl ich war aufgeregter als Camilla selbst. Ich wollte, dass alles für sie perfekt war. Das Kleid war eine gute Entscheidung gewesen. Sie sah zauberhaft darin aus. Ich hatte Wochen mit Tyler an der Planung gesessen und jede Sekunde davon hatte sich gelohnt. Die Location war typisch Camilla, Essen und Getränke sahen superlecker aus und auch die Gäste, vor allem Camilla, sahen hübsch und glücklich aus. Zufrieden blickte ich mich um.„Na, alles so, wie du es dir vorgestellt hast?"
Ich wirbelte herum und blickte zu Levin.
„Nein, eigentlich noch viel besser. Ich hätte gewettet, dass irgendwas heute schiefgeht," witzelte ich und er grinste schief. „Du hast das toll organisiert, Lu," entgegnete Levin und ich lächelte. Warum nennt er mich so?
Mein Bauch füllte sich ungewollt mit Wärme. „Camilla hat es verdient und Tyler hat ja auch geholfen," hob ich abwehrend die Hände, da ich nicht so richtig mit seinem Kompliment umgehen konnte. Nicht, weil ich nicht selbstbewusst genug war, um zu erkennen, dass es mir wirklich gut gelungen war, sondern weil es Levin war, der es mir sagte.„Wo ist eigentlich dein Freund?", fragte Levin und klang dabei nicht ganz so unbeteiligt, wie er vermutlich beabsichtigte. „Er kommt gleich mit Damion, warum?", fragte ich etwas überrumpelt. „Weil heute nicht nur für Cami ein wichtiger Tag ist, sondern auch für dich. All das hier findet nur wegen dir statt." Er machte eine umfassende Geste um die Location. „Und was hat das mit Alex zu tun?", fragte ich, obwohl eine Stimme mir verriet, was mir Levin sagen wollte. Alex sollte hier sein, für mich. Er sollte für mich da sein und mich unterstützen. Er hätte mir mit den Vorbereitungen helfen können, mir etwas von dem Stress der letzten Stunden nehmen können. Aber das war er nicht.
Levin blickte mich tief an und es war, als könnte er sehen, was in mir vorging.
„Macht er dich glücklich Lucia?", fragte Levin rau. Ich schluckte doch zögerte nicht.
„Ja, ich bin glücklich," antwortete ich schnell. Denn das war ich schließlich, oder? Nur, weil Alex mir in den letzten Wochen nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie am Anfang unserer Beziehung schenkte, war er nicht gleich ein schlechter Freund. Nur weil er nicht jedes Volleyballspiel von mir ansah oder mich bei wichtigen Dingen, so wie der Party heute unterstützte, machte er mich nicht gleich unglücklich.
Ich liebte ihn schließlich mit meinem ganzen Herzen, auch wenn er gerade viel anderes um die Ohren hatte.Trotzdem war da dieser kleine Zweifel in mir, den Levin mit seinen Fragen ins Rollen brachte. Denn genau genommen zeigte Alex weniger Interesse an mir seit unserem ersten Mal. Als müsse er sich jetzt nicht mehr um mich bemühen. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken, denn das war Bullshit. Alex hatte einfach gerade viel um die Ohren. Levin sah aus, als würde ihm meine Antwort nicht reichen, doch plötzlich veränderte sich sein Blick. Im nächsten Moment spürte ich eine Hand an meiner Hüfte. „Hey Lucia. Levin," Alex nickte Levin kurz zu und zog mich an sich. Er küsste mich grob, jedoch war da keine Spur von Zuneigung oder Zärtlichkeit. Als wollte er sein Revier markieren. Mein Blick wanderte kurz zu Levin, der uns prüfend ansah. Ich legte meinen Kopf schief und blickte zu Alex hoch. Seine Augen funkelten dunkel. Wütend.
„Was hast du?", fragte ich und er zog mich wortlos mit sich, bis wir etwas abseits standen. „Ich will nicht, dass du mit ihm Kontakt hast," fauchte Alex. Seine Stimme klang fremd und bedrohlich. Was war nur in ihn gefahren?
„Mit wem, Levin?", fragte ich entgeistert.
„Ja, ich habe gesehen wie er dich ansieht." Ich schnaubte.
Wut machte sich in meinem Bauch breit.
Wut, über so wenig Vertrauen von ihm in mich. „Woher kommt diese krankhafte Eifersucht, Alex? Welchen Grund habe ich dir gegeben, mir so zu misstrauen?", fragte ich ihn und biss mir auf die Zunge. Das hätte ich nicht sagen sollen. Aber es war schließlich nicht das erste Mal, dass er mir kein Vertrauen schenkte. Ich dachte an den Abend, wo er mir verboten hatte, mich zu freizügig anzuziehen.„Hast du mich gerade als krankhaft bezeichnet?!" Alex schrie beinahe und seine Augen leuchteten vor Zorn. Ich konnte es kaum fassen. Das konnte niemals sein Ernst sein. Nicht heute. Ich seufzte laut auf. „Ich habe diesen Tag seit Wochen geplant, Alex. Ich habe alles versucht, damit meine beste Freundin einen schönen Geburtstag hat. Und anstatt, dass du mir hilfst, mich dabei unterstützt oder dich auch nur ansatzweise in der letzten Woche für mich interessiert hast, kommst du hierher und machst eine grundlose Szene! Das ist nicht fair," sprach ich all die Zweifel aus, die Levin in mir geweckt hatte. Meine letzten Worte waren kaum mehr ein Flüstern und ich spürte, wie mein Unterkippe zitterte.
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don't want to love you
RomanceSeit er vor zwei Jahren seine Mutter verlor, lässt Damion Davis niemanden mehr an sich heran. Und er wollte sich eigentlich nie wieder verlieben. Bis er eines Tages mit diesem dummen Mädchen auf dem Sporthallenflur zusammenstößt und sie ihm plötzlic...