Kapitel 46

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Camilla
„Also, du gehst wirklich morgen auf ein Date mit Damion Davis?", fragte mich mein Cousin und klang dabei irgendwie stolz. „Ich gehe morgen auf ein Date mit Damion Davis," wiederholte ich ihn und grinste. „Wer hätte das gedacht? Meine kleine Cami hat ihr erstes Date und das mit dem beliebtesten Jungen der Schule," murmelte er gedankenverloren. Wir saßen in meinem Zimmer, um noch ein bisschen ungestört zu reden. Ohne dass meine kleine Schwester jedes Wort mitbekam und es meinen Eltern erzählte. „Du weißt, dass es mir nicht darum geht," kicherte ich und bewarf ihn mit einem Kissen. „Worum dann?", fragte Levin ernsthaft interessiert. „Weißt du, eigentlich ist er gar nicht so ein riesiges Arschloch. Er kann auch ganz nett sein," antwortete ich ausweichend und grinste. Ich wollte schließlich niemals vor Levin zugeben, was ich für ein Simp war. Außerdem konnte er sich das ohnehin längst denken, so gut wie er mich kannte.

„Er ist also nur manchmal ein riesiges Arschloch?", fragte er lachend, woraufhin ein zweites Kissen flog. „Ist ja gut. Dir liegt wirklich was an ihm, oder?", wurde mein Cousin wieder ernst. Ich nickte und zog die Nase kraus.
„Okay, wenn du ihn magst, dann muss ich mich wohl auch mit ihm anfreunden. Hoffentlich geht er besser mit Mädchen um, als sein bester Freund," sagte Levin und sah auf einmal ziemlich angepisst aus. „Du denkst Alex behandelt Lucia schlecht?", fragte ich verwundert. Er nickte nur abgehackt.

„Ist es wegen eures Streits? Lucia hat mir erzählt was vorgefallen ist," fragte ich weiter. Levin blickte auf. „Weißt du, warum sie sich gestritten haben?" Na toll, jetzt war ich im Zwiespalt. Levin verheimlichte ich grundsätzlich nichts aber Lucia wollte nicht, dass er es wusste. Ich seufzte. „Sagen wir mal, auch wenn Alex an dem Abend nicht gut mit ihr umgegangen ist und unschön reagiert hat, hatte er möglicherweise seine Gründe dafür," entgegnete ich schließlich in der Hoffnung, dass Levin nicht weiter nachbohren würde. Er wusste, dass ich loyal war und wenn mir jemand etwas anvertraute, behielt ich es für mich. Schließlich hatte ich auch Lucia gegenüber dichtgehalten, als sie das Gefühl hatte, Levin möchte mehr als Freundschaft von ihr.

Levin sah aus, als hätte er verstanden was ich meinte, auch ohne dass ich es sagte. „Meinst du nicht, du interpretierst da zu viel rein, weil dir Lucia gefällt?", äußerte ich vorsichtig meine Vermutung. Levin stöhnte auf. „Ach scheiße. Ich will doch nur, dass sie glücklich ist, mehr nicht. Und letztens als wir im Auto saßen, da sah sie alles andere als glücklich aus," erwiderte er. Ich zuckte mit den Schultern und dachte daran, dass sie mir erzählt hatte, dass sie Angst hatte, nochmal mit ihm zu schlafen. Allerdings war das nicht wirklich Alex' Schuld, oder? „Alex ist aber nicht der einzige Auslöser dafür, dass es ihr auch mal schlecht gehen kann. Ernsthaft Levi, wenn du wirklich willst, dass sie glücklich ist, dann lass sie auch glücklich sein," meinte ich und strich ihm beschwingend über den Arm.

„Ja, vielleicht hast du Recht. Ich krieg sie nur einfach nicht mehr aus dem Kopf, verdammt," seufzte er frustriert. „Ach das kriegen wir schon wieder hin. Du kommst einfach mit auf Jays Party am Freitag und vielleicht finden wir ja eine gute Ablenkung für dich," versuchte ich ihn aufzumuntern und erreichte zumindest ein schiefes Grinsen, bevor uns meine Mutter zum Essen rief.

„Du willst morgen auf ein Date gehen?", wiederholte mein Vater mich stirnrunzelnd, nachdem er sich fast an seinem Essen verschluckt hatte. „Nun lass sie doch, Mateo. Unsere Tochter ist jetzt 16 und war vorher noch nie mit einem Jungen aus," verteidigte mich meine Mom, der ich dankbar zulächelte. Wahrscheinlich war sie dankbar, dass ich es überhaupt erzählte und mich nicht, wie sie vermutlich früher, einfach raus schlich.

„Wer ist dieser Kerl?", ließ sich mein Vater nicht abbringen. „Er heißt Damion, Dad. Der Kerl, der mir Spanischnachhilfe gibt," seufzte ich und Lola sah mich neugierig an.
„Hast du ein Foto für uns?", fragte sie neugierig und am liebsten hätte ich ihr an ihren perfekt geflochtenen Boxerzöpfchen gezogen, die sie neuerdings immer trug, seitdem sie die bei mir gesehen hatte. Irgendwie knuffig, dass sie mich als Vorbild nahm. Zögernd zog ich mein Handy hervor und überlegte fieberhaft, welches meiner Bilder von Damion ich meinen Eltern zeigen könnte. Ich hatte nicht viele. Eins, als ich ihm den Knutschfleck verpassen musste, was Alex natürlich festhalten musste. Auch den nächsten Morgen, wo wir auf dem Sofa geschlafen hatten, hatte Jay dokumentiert. Großartig.

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