Viele Gedanken

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Als ich aus dem Bad kam, war Tim schon wieder auf dem Bauch eingeschlafen. Und ich glaube das war mein Stichwort. Ich sollte jetzt einen Uber rufen und gehen. Ich möchte nicht nochmal in sein Bett kriechen, weil ich nicht wusste ob ich dann jemals wieder raus wollte.

Vorallem wollte ich ihm nicht noch einmal in die Augen schauen müssen, die mich magisch anzogen. Deshalb beschloss ich mich fertig zu machen und zu gehen bevor er aufwachte. Schnell und schmerzlos wie bei einem Pflaster. Hoffte ich zumindest.

Ich ging ins Wohnzimmer, bestellte einen Uber, zog mich an und wartete. Sollte ich ihm vielleicht eine Nachricht da lassen? So richtig Oldschool Style auf einem Post-It? Ich glaub das wäre ganz nett. Ich sah mich im Zimmer nach einem Notizblock um und fand tatsächlich etwas zum Schreiben auf der Kommode neben der Haustür.

Falls du mich nochmal sehen willst, hast du ja meine Nummer ;) Danke für die tolle Nacht...

Ich denke die Nachricht war kurz und knapp, nicht zu aufdringlich oder anhänglich. Den Zettel brachte ich noch schnell ins Schlafzimmer, legte sie auf seinen Nachttisch zu seinem Handy und ging.

Bradford

Der Wecker klingelte. Ich konnte kaum meine Augen aufmachen, ich war noch so müde und total erledigt von der Nacht. Fuck. Ich bin voll am Arsch... wie soll ich so arbeiten gehen? Und Naomie musste ich natürlich auch noch nach Hause fahren. Oh gott dieses Mädchen...Ich drehte mich zu ihr um. Aber da lag sie nicht.

Vielleicht war sie ja schon aufgestanden um sich fertig zu machen. Ich setzte mich auf und da sah ich den Zettel auf meinem Nachttisch: „Falls du mich nochmal sehen willst, hast du ja meine Nummer. Danke für die tolle Nacht." Oh...okay... Dass sie einfach gegangen war, überraschte mich.

Ich sollte eigentlich erleichtert sein, da ich es sowieso von Anfang an nicht gewollt hatte. Sie hatte mich ja zu dem Date gedrängt. Aber seltsamerweise überkam mich das Gefühl der Enttäuschung. Ich hätte gerne noch ihr süßes Gesicht gesehen bevor ich arbeiten ging.

Was ist los mit mir? Sie ist zu jung für mich, hör auf daran zu denken und sei froh, dass sie ihr Wort gehalten hat. Sie wollte nur eine Nacht und das hatte sie bekommen. Und was für eine Nacht. Ich hatte schon seit Jahren keinen so leidenschaftlichen, lustvollen und heißen Sex. Eigentlich schon seit Isabel nicht mehr.

Naomie hatte mich sogar zum Rollenspiel mit Handschellen verführt. Oh man das darf echt keiner erfahren. Vielleicht war sie ja wirklich nur scharf auf den Typ Cop und ich war jetzt nur ein Mittel zum Zweck, ein Fetisch, wer weiß. Tausend andere Gedanken schossen noch durch meinen Kopf, aber ich musste mich jetzt fertig machen und einen klaren Kopf bekommen.

Naomie

Auf der Heimfahrt schloss ich meine Augen und dachte dauernd an die erlebte Nacht. Ich musste ständig in mich hineingrinsen und konnte immer noch seine Berührungen spüren.

Wie er mich geküsst hatte, seine raue, dominante Ader beim Sex und dieser Körper. Oh Officer Bradford, my Policeman... Ich sah in die Morgendämmerung aus dem Auto raus und wünschte mir tief im Inneren, dass er sich meldete.

Daheim angekommen, ging ich schnell in mein Zimmer und schlüpfte erst mal aus meinen ungemütlichen Sachen und in ein paar Pants und ein gemütliches Top und warf mich ins Bett. Die anderen schliefen noch und das war auch gut so, ich musste jetzt erst mal selbst die Geschehnisse verarbeiten bevor ich davon erzählen konnte.

Steph würde bestimmt ausflippen, wenn sie erfuhr was ich alles mit ihm angestellt hatte. Von Joey käme wahrscheinlich nur ein unnötiges Kommentar wie „Du dreckige Hoe" oder so, aber das liebte ich an ihm. Er hatte einen schwarzen Humor mit dem nicht jeder klar kam.

My PolicemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt