My Policeman

Viele Emotionen

Bradford

Dieses verfluchte Arschloch! Dachte Otis wirklich ich würde das nicht mitkriegen? Seine Aktion? Er hat sie angefasst. Er hat sie nicht nur angefasst, er hat sie befummelt und sich an ihrer Hilflosigkeit aufgegeilt. Und als ob das nicht schon genug wäre, droht er ihr auch noch.

Mein Kopf explodierte fast vor lauter Wut. Ich sah nichts und niemanden außer Otis vor meinem inneren Auge, wie ich ihm seinen Schädel einschlage. Ich hasste schon alleine den Gedanken daran, dass jemand Naomie anfassen könnte. Aber zu wissen, dass er sie wahrhaftig berührt hatte mit seinen dreckigen, schmierigen Händen, brachte mich zur Tollwut.

Aber es war ja nicht nur Otis. Auch dieser verfickte Anwalt Ryan hat es gewagt sie zu bedrohen. Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. Was denken die beiden sich eigentlich mit wem sie es zu tun haben? Denken die ich lasse das einfach so über mich ergehen wenn jemand meine Freundin anmacht oder sie sogar gefährdet?

Keinen Respekt vor nichts diese elenden Mistkerle. Vor allem Otis. Obwohl ich ihm fast die Kehle erdrückt habe, zieht er solch eine Aktion ab. Der hat vielleicht Nerven. Wenn wirklich einer von ihnen etwas damit zu tun hatte, dass Naomie von ihrem Bruder gefunden wurde, dann wusste ich wirklich nicht ob ich mich zurückhalten kann.

Ich musste Otis finden. „Hat Otis heute Dienst?", fragte ich am Empfang nach. Da ich vor Wut schäumte, sah mich Phil beunruhigt an. „PHIL, bitte, kannst du einfach nachsehen!", wurde ich ungeduldig laut. Er tat was ich sagte: „Ähh... ja er ist heute im Dienst." Ich rannte zu Nell in die Zentrale. Auf meine Bitte hin gab sie ihm durch Funk die Adresse einer abgelegenen Straße im Industriegebiet durch. Ich komme Arschloch. Bevor Lopez ihn sich vorknöpfte, hatte ich ein kleines Wörtchen mit ihm zu reden. Mal sehen ob er dann immer noch so mutig war.

Dort angekommen wartete ich voller Ungeduld auf ihn im Auto. Dann kam er endlich. Nachdem er geparkt und ausgestiegen war, stieg ich ebenfalls aus und lief schnell auf ihn zu. Er sah mich verwirrt an: „Was soll das Bradford?" Bumm. Ich verpasste ihm eine Kopfnuss und er fiel rückwärts hin. „Denkst du wirklich du kannst dich an Naomie vergreifen und ich sehe tatenlos zu?", schrie ich während ich mich auf ihn stürzte. Ich schlug ihm mit voller Wucht in die Seite, dass er hustend nach Luft rang. Sein Gesicht verschonte ich dieses mal, damit es kein Aufsehen auf dem Revier erweckte.

„Obwohl ich dir deutlich gemacht habe, dass du sie in Ruhe lassen sollst, ziehst du so eine Show ab? Du wagst es sie anzufassen obwohl ich dir gesagt habe, dass ich dir die Augen ausreise wenn du sie nur schief ansiehst?", knurrte ich ihn an.

Noch ein Schlag in seine Magengrube. „Du dachtest wohl ich mache Witze? Hör mir jetzt genau zu Otis! Wir gehen jetzt zurück auf das Revier und du wirst alles was du getan hast haargenau erzählen und die Fragen von Lopez beantworten. HAST DU MICH VERSTANDEN DU KLEINES STÜCK SCHEIẞE?!" Ein aller letzter Schlag in seinen Rücken und ich war fertig mit ihm. Er lag total vernichtet auf dem Boden. „Steh auf! Wir fahren!"

Auf dem Revier angekommen, warteten Lopez und Naomie unruhig auf mich. Als sie mich mit Otis sahen, wurden ihre Blicke noch unruhiger. Lopez rief: „Wo warst du Bradford? Alles klar bei euch?" Ich gab Otis einen Todesblick und antwortete ruhig:

„Alles gut bei uns. Ich habe nur Otis aufgesammelt, weil du doch mit ihm reden wolltest. Nicht wahr Otis?" Er sah mich von der Seite aus an und sagte kein Wort, sondern nickte nur ängstlich. Gut so du verdammter Dreckskerl. Fürchte mich. Lopez glaubte mir bestimmt nicht, weil sie ahnte, was ich mit ihm angestellt hatte. Das sah ich an ihrem Blick. „Also gut Otis, wir unterhalten uns jetzt mal ein wenig." Sagte sie und nahm ihn mit.

Naomie sah mich traurig an. Ich war immer noch sauer auf sie, weil sie mir die Sache mit Ryan und Otis verheimlicht hatte, aber ich musste sie natürlich mit zu mir nehmen. Ihre Sicherheit ging vor und ich würde nicht nochmal den selben Fehler machen und sie alleine lassen. „Wir gehen.", sagte ich kurz und knapp und half ihr ins Auto.