Ich konnte die Nacht kaum schlafen, auch wenn ich ab und zu kurz einnickte, erschienen immer Bilder in meinem Kopf vom vergangenen Abend und ich schreckte panisch wieder auf. Die Angst, die mich plagte, wuchs innerlich heran wie ein Geschwür. Wenn ich nicht bald Hilfe suchte, war's das für mich. Das wusste ich. Und das Allerwichtigste was mir nicht aus dem Kopf ging war: WIE hatte Miguel mich gefunden? Wie konnte das sein? Die Zeitbombe tickte...
Mittlerweile war es Morgen. Tim war die ganze Nacht bei mir geblieben. Ich hätte ihn gebeten nach Hause zu gehen, aber ehrlich gesagt gefiel mir die Tatsache, dass er Nachtwache hielt und für mich da war. Durch ihn fühlte ich mich sicher. Und ich denke, ich hätte sowieso keine Chance gehabt ihn zum Gehen zu überreden. Sturkopf. Aber glücklicherweise durfte ich nach der Morgenvisite des Arztes gehen, falls keine weiteren Komplikationen aufgetaucht waren. Sie hatten mich für eine Nacht unter Beobachtung hier behalten um innere Blutungen weiterhin auszuschließen.
Ich musste dringend mal aufs Klo. Tim schlief noch auf dem Stuhl und ich beschloss schnell auf die Toilette zu gehen ohne ihn zu wecken. Als ich mich aufrichtete spürte ich den Schmerz an meinen Rippen und stöhnte kurz auf. „Naomie, was ist los? Ist was passiert?", hörte ich sofort Tim's verschlafene, besorgte Stimme. „Nein alles gut, schlaf weiter, ich muss nur kurz auf die Toilette." Ehe ich mich versah war er aufgestanden und hievte mich an den Armen hoch. Da spürte ich schon wieder den stechenden Schmerz und hielt meine Hand hin. „Aahh...", entwich es mir zischend. Tim zog mir das Hemd hoch und betrachtete die schmerzende Stelle. Sein Blick verfinsterte sich und seine Kiefer zuckten. Ich blickte selber kurz nach unten und sah einen riesigen, grausigen, blauen Fleck an an meiner Seite. Shit. Schnell drückte ich Tim's Hand mit dem Saum des Hemdes wieder runter.
„Ist schon gut, das wird schon wieder. Ich bin eine starke Frau, weißt du noch? Ist doch nur ein blauer Fleck.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Er sagte kein Wort und konnte mich nicht mal ansehen. Ohne weitere Worte liefen wir langsam auf die Toilette. Ich hatte mich bei Tim abgestützt. An der Tür angelangt wollte ich mich von ihm befreien und reingehen. Doch er hielt mich immer noch fest und drückte die Tür auf.
„Äähh, das schaff' ich schon alleine, ich bin kein Kind.", sagte ich stirnrunzelnd. „Mach dich nicht lächerlich, ich helfe dir. Du kannst dich nicht richtig bewegen durch die Schmerzen.", gab er schroff zurück. „Bradford, also bitte, ich werde es ja wohl noch hinkriegen zu pinkeln!" Ich wollte nicht, dass er mit reinging. „Halt die Klappe und geh' rein.", befahl er und hielt die Tür auf. „Eyyy du nervst bro weißt du das?", fuhr ich ihn genervt an. Dann schob er mich langsam rein und führte mich auf das Klo.
„So danke, jetzt kannst du gehen.", sagte ich und wedelte mit der Hand. Er stand vor mir und verschränkte die Arme: „Und wie willst du jetzt dein Höschen runterziehen?" „Ganz einfach!", antwortete ich und bückte mich ganz langsam, bis ich wieder aufstöhnte. Fuck. Er sah mich mit hochgezogener Braue an. „Na schööön, dann hilf mir bitte aus meinem Höschen. Aber keine Schweinereien, ich sag's dir!", neckte ich ihn. Tim schüttelte nur schief lächelnd seinen Kopf und kam mir zu Hilfe.
Er langte mit seinen Händen unter das knielange Krankenhaushemd und zog ganz vorsichtig mein Höschen runter. Das hatte er ja schon oft getan, aber nicht unter solchen Umständen. Das war echt merkwürdig. Dann half er mir noch, mich auf die Kloschüssel zu setzen. „Danke dir und jetzt kannst du gehen. Ab!", fuchtelte ich mit meinen Händen. Es war schon alles peinlich genug, da musste er mir nicht auch noch beim pinkeln zusehen.
Doch er stand nur regungslos da: „Jetzt pinkel endlich und ich helfe dir wieder hoch." „Hallooo? Ich kann nicht wenn du mir zusiehst! Das ist voll cringe!", meinte ich nur. „Stell dich nicht so an, ich hab dich schon unter ganz anderen Winkeln betrachten dürfen. Und jetzt schämst du dich vor mir zu pinkeln?", grinste er hinterhältig. Durch seine Anspielung wurde mir sogar unter diesen Umständen ganz heiß. Ich verteidigte mich lachend: „Das war was völlig anderes." Er lächelte immer noch: „Na schön, ich dreh mich um und mach den Wasserhahn an, aber das ist alles. Also lass' laufen, damit du dich wieder hinlegen kannst."
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My Policeman
RomanceNaomie ist 21 und eine top Jurastudentin in Los Angeles. Ihr Studium finanziert sie mithilfe ihres Instagramprofils, auf dem sie als Influencerin Tanzvideos postet. Doch nach einem Auto Unfall trifft sie auf einen älteren attraktiven Polizisten, de...