Liebevolle Überraschung

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Die Klausuren waren endlich vorbei. Es waren harte zwei Wochen die ich hinter mir hatte, mit der ganzen Lernerei, der Angst vor Miguel und mit dem ganzen Stress der Schutzwache, die mir überall hin folgte. Tim ist dann doch noch für ein paar Tage bei mir geblieben. Er und Joey haben sich meiner Meinung nach bewusst etwas gemieden. Immer wenn Bradford Feierabend hatte und am Abend kam, ging Joey aus der Wohnung und kam erst ganz spät. Wir waren alle ziemlich angespannt gewesen, als würden wir auf Nadeln sitzen. Aber keiner ließ es sich anmerken.

Die Polizei hatte mittlerweile einiges über meine Brüder herausgefunden. Miguel und Santiago wurden vor kurzem wegen Drogen- und Frauenhandel angeklagt, wurden aber frei gesprochen, da zu wenig Beweise vorlagen und die Zeugen auf wunderbarer Weise verschwunden waren. Verdammte Arschlöcher. Seit dem waren sie auf dem Radar der Miami Metro und der D.E.A. Lopez meinte, sie seien jetzt bestimmt übervorsichtig und noch gefährlicher. Vielleicht war das zu meinem Vorteil, vielleicht auch nicht. Wenn sie vorsichtig sein mussten, könnte es gut sein, dass ich etwas sicherer war. Jedenfalls war seit dem Angriff der Typen nichts mehr vorgefallen. Einen Plan gab es immer noch nicht. Es müsste etwas geben, womit man sie verurteilen und aus dem Verkehr ziehen konnte. Sie auf frischer Tat ertappen sozusagen. Lopez war an der Sache dran. Die Ermittlungen liefen mithilfe der Miami Metro.

Jedenfalls war heute Freitag und meine letzte Klausur war geschrieben. Ich war so erleichtert, alles für dieses Semester hinter mir zu haben. Als ich aus dem Hörsaal lief, hörte ich die nervige Stimme von Stella: „Und Naomie, wieder mal die beste Arbeit geschrieben?" Bitte nicht sie. „Hi Stella. Das entscheidet immer noch der Prof und nicht ich.", meinte ich gelangweilt.

Stella war eine von den Richkids, die meinten die ganze Welt würde sich alleine um sie drehen. Sie rivalisierte schon seit Beginn des Studiums mit mir. Obwohl sie durch ihren Dad, der ein erfolgreicher Anwalt war, sehr gute Beziehungen hier überall in der Stadt hatte, bekam doch immer ich die besten Praktikumsstellen und das ertrug sie nicht. Auch, dass ich fast immer die Beste in den Klausuren war, dass ich beliebt war, dass ich mehr Likes auf Instagram hatte und ihr beschissener Freund mich damals im zweiten Semester angemacht hatte, waren ihr ein Dorn im Auge.

„Ah weißt du, wenn ich so eine Hoe wie du wäre und mit jedem Professor schlafen würde, hätte ich auch immer die besten Noten.", provozierte sie mich mal wieder mit Absicht. Diese destruktive Person zehrte an meinen Nerven. „Hey Stella, hast du nicht irgendwo einen deiner teuren Friseurtermine bei deinen Starstylisten zu denen du musst, um deine aussichtslosen Haare in Ordnung zu bringen? Lass' mich einfach in Ruhe mit deinem Neid. Ich muss mich jetzt um wichtigeres kümmern, wie beispielsweise meine Freunde. Oh stimmt ja, du hast ja gar keine, ooops!", spielte ich die Überraschte und mit diesen Worten ließ ich sie stehen. Für Sticheleien hatte ich jetzt gar keinen Nerv. Ich freute mich nämlich zu sehr auf heute Abend.

Es ging meiner Rippe besser und meine Wunden im Gesicht waren gut verheilt. Dieser verdammte Bradford hatte mich seit fast zwei Wochen nicht mehr angefasst. Er hatte wirklich Willenskraft und war stur. Scheiß Militärausbildung. Ich platzte fast vor lauter sexueller Lust.

Keine Ahnung wie er das aushielt. Er hatte mich für heute Abend eingeladen und wollte mich ausführen und wenn er mir heute Nacht nicht das Hirn rausfickte, dann gäbe es Ärger im Paradies. Das hatte ich sowas von nötig. Mich nach all dem Stress einfach fallen lassen und die Sorgen wegvögeln. Und Bradfords Schwanz war genau das was ich brauchte. Wegen mir mussten wir garnicht ausgehen. Ich würde den Teil gern überspringen und gleich zur Sache kommen. Aber ich tat ihm den Gefallen.

Die Officers fuhren mir wie immer nach. Ich fühlte mich wie in einer Krimiserie wenn sie das taten. Daheim angekommen ließ ich mich erst mal auf das Sofa fallen. Steph war noch arbeiten, aber Joey war daheim. „Und alles klar bro? Wie lief die Klausur?", wollte er wissen. „War gut. Ich bin so froh, dass wenigstens der Stress jetzt vorbei ist. Endlich Semesterferien.", antwortete ich seufzend. „Du siehst aber nicht so aus, als wärst du erleichtert.", sah er mich stirnrunzelnd an. „Ich habe Entzugserscheinungen. Ich brauch' unbedingt eine ordentliche Portion Sex." Er grinste selbstgefällig: „Dann hat's der alte Officer wohl in letzter Zeit nicht gebracht was? Also falls du einen Ausritt brauchst, mein Schwanz steht immer zur Verfügung. Jederzeit Baby."

My PolicemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt