Im Krankenhaus

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Bradford

Ich fuhr zu Naomie's Wohnung. Sie ging immer noch nicht an ihr Handy. Hoffentlich war sie schon zuhause. Steph oder Joey's Nummer hatte ich leider nicht, sonst würde ich es bei ihnen versuchen. Nachdem ich geparkt hatte, lief ich schnell zur Haustür. Da sah ich jemanden auf dem Boden liegen. Als ich mich näherte erkannte ich wer es war: Naomie. Ich rannte zu ihr und kniete mich hin. Und was ich sah, lies mir das Blut in meinen Adern gefrieren. Sie hatte überall Blut im Gesicht, eine geschwollene Lippe und eine aufgeplatzte Augenbraue. Sie lag regungslos da. Oh nein oh nein oh nein, das darf nicht wahr sein! Nein nein nein!

Naomieee! Naomiee, Baby, ich bin hier, ich bin's Tim, kannst du mich hören? Naomieee? NAOMIEEE?? FUUUCKK!!!" Mein ganzer Körper zitterte, die Panik stieg mir in den Kopf, mir drehte sich der Magen und ich bekam keine Luft mehr. Was ist hier passiert, wer war das? Ich konnte keinen klaren Kopf fassen, nicht wenn sie so in meinen Armen lag. Ich schloss die Augen, schaltete meine Gedanken ab und wechselte in den Polizeimodus. Zuerst fühlte ich ihren Puls. GOTT SEI DANK! Sie war nur bewusstlos. Oh meine arme Naomie. Sie musste unverzüglich ins Krankenhaus. Ich hob sie hoch und trug sie auf den Rücksitz meines Autos und fuhr so schnell ich konnte in das nächstgelegene Krankenhaus. Erst musste ich sie dort hinbringen, alles andere war im Moment unwichtig. Wer dahinter steckte würde ich noch früh genug rauskriegen und sie umlegen!

Unterwegs hatte ich schon den Notfall alarmiert. Am Krankenhaus angekommen, trug ich sie in die Notaufnahme und übergab sie den Schwestern. Sie wurde sofort auf eine Trage gelegt und ins Untersuchungszimmer geschoben. Ich lief ständig neben ihr her. „Sir, ich muss Sie bitten draußen zu warten! Sobald wir näheres wissen werden wir Sie informieren.", sagte eine Schwester mit hektischer Stimme und hinderte mich, mit ins Zimmer zu gehen. „Okay, ich warte hier.", brachte ich gerade mal so heraus und ging wieder in den Flur.

Das war alles meine Schuld. Nur wegen mir war sie alleine unterwegs gewesen. Hätte ich sie nicht alleine gelassen, wäre das ganze nicht passiert! Fick dich Bradford! Das ist alles deine Schuld! Wer war das? Was wollten sie von ihr? Ihr Gesicht. Ihr süßes, hübsches Gesicht. Ich kriegte den Anblick nicht aus meinem Kopf. Das ganze Blut. Oh Naomie es tut mir Leid... es tut mir so Leid... Und Tränen des Zorns liefen über mein Gesicht. Wenn ich nicht so ein Arschloch gewesen wäre, wäre sie jetzt heil in meinen Armen. Aber wegen meiner Unsicherheit, lag sie nun hilflos auf dieser Trage. Wenn ich die erwische, die ihr das angetan haben... Ich musste das Revier anrufen. Da viele auf Naylas Hochzeit waren, musste ich mich mit denen zufrieden geben, die noch da waren.

„Officer Bradford hier. Ich wollte einen Überfall melden.", sprach ich so ruhig es ging mit dem Empfang. Ich erklärte die Situation und wollte, dass jemand die Lage vor ihrer Wohnung abcheckte. Für alles andere hatte ich jetzt keinen Kopf. Ich wollte nur hören, dass es ihr gut ging. Ich rang ständig mit den Tränen die mir ununterbrochen hochkamen. Mit zitternden Händen und Beinen saß ich im Wartebereich. Nach einer Weile hörte ich auf einmal Chen's Stimme: „Tiiim!"Im Schlepptau mit Lopez und Wesley.

„Oh mein Gott Tim, geht es ihr gut? Wir haben es gerade vom Nachtdienst erfahren.", wollte Chen wissen während sie mich umarmte. „Das weiß ich nicht, sie wird gerade noch untersucht. Ihr hättet nicht extra von der Hochzeit herkommen müssen.", gab ich kraftlos zurück. „Red' keinen Blödsinn Bradford. Wir sind für dich da. Die arme Naomie. Was ist denn passiert?", wollte Wesley wissen. Er sah genauso besorgt aus wie Chen und Lopez.

Ich sah ihn schniefend an und erzählte wie ich sie aufgefunden hatte. „Sie wollte doch zu dir, ich hatte gemeint, sie findet dich wahrscheinlich im Fitnessstudio. War sie garnicht bei dir oder wieso wart ihr nicht zusammen?", hakte Lopez weiter nach. Da senkte ich den Kopf, weil ich mich zu sehr für mein Verhalten schämte und wieder liefen mir die Tränen in die Augen. Vor allem wollte ich nicht, dass sie mich so verletzt sehen. Das war ich nicht gewohnt. Gefühle öffentlich zu zeigen. „Hey... Tim. Alles wird gut!", tröstete mich Chen. Nach einer kurzen Stille rang ich wieder nach Luft. „Doch sie war bei mir... aber ist dann alleine wieder gegangen.", sagte ich kleinlaut. Die drei sahen sich stirnrunzelnd an.

My PolicemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt