My Policeman

Fahrzeugkontrolle mit Otis

Nachdem ich kurz geduscht hatte, bat mir Tim noch etwas zu essen an, bevor ich gehen musste. Ich hatte morgen wieder einen neuen Dreh mit Joey und musste für eine Sportjacke werben. Es war recht spät, aber ich hatte Hunger gekriegt nach der körperlichen Aktivität mit Bradford. Während er in der Küche rumhantierte, half ich ihm mit dem Geschirr. Genny war noch nicht zurück, und ich fragte mich ob sie hier übernachtete oder im einem Hotel abgestiegen war. „Kommt denn Genny noch, ich meine sie bleibt bei dir oder während sie in der Stadt ist?", fragte ich Tim vorsichtig. Er seufzte kurz: „Ja ja, sie hat sich vorhin gemeldet, dass sie etwas später kommt." Wie lange sie wohl bleibt? Ich hatte schon einige Fragen im Kopf aber ich wollte ihn jetzt nicht wieder nerven, da wir uns gerade erst beruhigt hatten. Er hatte mir ein paar Nudeln warm gemacht und wir setzten uns um zu essen.

„Sag mal, hast du mich vorhin eigentlich auf spanisch beschimpft?", fing er auf einmal an. Ich sah ihn benommen an, das war mir peinlich. „Denk ja nicht, ich hätte das überhört junge Lady.", meinte er mit hochgezogener Augenbraue und einem verschmitzten Lächeln um die Mundwinkel. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen: „Srry, ich schalte automatisch auf spanisch um, wenn ich wütend und in Streitlaune bin." Er lachte: „Naja, ich hatte es ja irgendwie verdient. Ich hatte mir schon gedacht, dass du spanische Wurzeln hast. Aber dein Name ist etwas untypisch. Wie kommt's?"

Oh shit, bitte keine Fragen wegen meinem Namen. Was sag ich denn jetzt... Ich wollte ihn eigentlich nicht anlügen, aber das war zu riskant. Sofort musste ich an Ryan denken. „Ah nichts besonderes eigentlich, mein Vater ist Kolumbianer, hat aber seinen Namen damals angepasst und meine Mum war von hier und sie wollte nicht, dass ich irgendwie benachteiligt werde wegen meines Vornamens.", würgte ich die Angelegenheit so schnell wie möglich ab. Es war nicht die ganze Wahrheit, aber auch nicht ganz gelogen. Er nickte leicht und ich ergriff die Chance für einen Themenwechsel und sprach seinen Vater an:

„Also wegen deinem Dad... ich verstehe warum deine Schwester will, dass du ihn besuchst. Aber denk' nicht, dass ich dich auch zu etwas überreden will, was du nicht möchtest. Du sollst nur wissen, dass ich für dich da bin. Und falls du dich doch entschließt zu ihm zu gehen, werde ich dich gerne begleiten. Wenn du mich dann überhaupt dabei haben willst." Ich sah ihn an und drückte seine Hand. Er sagte nichts, sondern schenkte mir nur ein kleines Lächeln. Das war auch okay, er musste nicht viel dazu sagen. Er sollte nur wissen, dass ich einfach für ihn da bin, egal was.

„Da fällt mir ein, Nyla nervt mich schon die ganze Zeit wegen meiner Antwort für die Hochzeit.", meinte er genervt. „Oh, was ist denn los?", wollte ich wissen. „Eigentlich will ich nicht hin, aber ein ‚Nein' akzeptiert Nyla natürlich nicht. Sie fragt mich ständig ob ich in Begleitung komme. Alsooo...", sprach er nicht zu Ende.

Ich sah ihn amüsiert an: „Willst du, dass ich dich begleite?" „Wenn du das willst.", gab er zurück. „Willst DU es denn?", grinste ich weiter. Tim lachte, sah mich mit funkelnden Augen an und sagte dann gespielt höflich: „Miss Winters, würden Sie mich gerne auf die Hochzeit begleiten?" Haha so süß.

„Mit Vergnügen my Lord. Ich fühle mich geehrt, danke für die Einladung!", antwortete ich hochnäsig. „My Lord?", sah er mich verdutzt an. „Jaaa, von Bridgerton!", erklärte ich. Er sah mich total verständnislos an, als würde ich chinesisch sprechen. „Oh mein Gott... von der Serie Bridgerton? Sag mal, lebst du hinter'm Mond? Boah, du bist so ein Millennial, Bradford. Du musst mal lernen mit dem Hype mitzugehen." Er schüttelte nur den Kopf und ich musste lachen.

Es war schon nach 22 Uhr, als ich nach Hause fuhr. Die Straßen waren recht ruhig. Ich hatte meine Musik laut aufgedreht und meine Gedanken schweiften umher. Ich dachte an Bradford, an seinen Dad, an meinen Dad und an die Hochzeit von Nyla. Da freute ich mich schon drauf. Die Kollegen von Tim wieder zu sehen würde bestimmt lustig werden. Sie waren alle super nett.