My Policeman

Retter in der Not

Augenblicklich packte mich der Kartelltyp und rannte mit mir hinter einen Container. Ich hörte viele stürmische Schritte und Schreie. Schüsse fielen und ein unvermeidbares Chaos entstand. Er hielt mich fest und richtete seine Waffe gegen meine Brust und knurrte: „Wehe du versuchst abzuhauen, dann knall' ich dich ab. Du bleibst bei mir!" Mein Herz raste wie wild und ich konnte nicht klar denken. Die Angst jeden Augenblick erschossen zu werden jagte durch meinen ganzen Körper. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst wie in diesem Moment. Obwohl ich ja schon so einiges durchgemacht hatte. Aber dies war die Hölle auf Erden.

Dann sah er nach ob die Luft rein war. Seine Leute waren wahrscheinlich darauf trainiert im Notfall Feuerschutz zu leisten. Er zog mich mit in die andere Richtung und entfernte sich vom Geschehen. Wir entkamen den Schüssen und versteckten uns wieder hinter einen Container.

Ich kann nicht mehr... ich kann das nicht mehr... Das Ganze soll aufhören. Für einen kurzen Augenblick schob ich meine ganze Furcht beiseite und sammelte all meine Kraft.

Ich schlug ihm mit meinem Handrücken voll auf die Nase und rammte ihm so seine Sonnenbrille ins Gesicht. Für eine Sekunde war er vor Schmerz abgelenkt, die ich nutzte um mich aus seiner Umarmung zu befreien. Und dann rannte ich. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich wusste nicht wohin ich rannte, aber ich musste von ihm weg. Aus tiefster Seele schrie ich schluchzend: „TIIIIIM! HILFEEEEEE! Bitte hilf' mir! Ich kann nicht mehr, bitte...!" Meine Stimme versagte.

Plötzlich fiel ich hin und schlug heftig mit meinem Kinn auf den Boden. FUCK. Der Kartelltyp hatte mich erwischt und mich am Fuß gepackt. Er zog mich an meinen Haaren sofort wieder zu sich hoch. Seine Augen loderten. Außer sich vor Wut brüllte er mich an: „Du verdammte Schlampe, habe ich nicht gesagt du sollst nicht abhauen!" Mit total verweinten Augen sah ich ihn an und flehte leise: „Bitte nicht... bitte erschieß' mich nicht... ich...", doch da wurde ich unterbrochen.

„LASS' sie sofort los du Arschloch!" Bradford.

Ehe ich mich versah nahm er mich in den Würgegriff und zog mich vor sich. Die Waffe an meinen Kopf haltend schrie er: „Waffen runter, sonst schieße ich!" Durch meine verweinten Augen sah ich Bradford an. Sein Blick war streng und steinhart. Lucy stand neben ihm und sie zielten mit angespannten Körpern ihre Waffen auf uns.

Ich bekam kaum Luft und schluchzte immer weiter. „Du hast keine Chance zu entkommen, die D.E.A. hat deine Männer umzingelt, also lass' sie los!", schrie Tim aufgebracht. Er drückte meinen Hals nur noch mehr zu: „Das ist mir scheiß egal. Wenn ihr nicht die Waffen ablegt, dann werde ich sie abknallen. Ich denke ihr Leben zu schützen ist euch etwas wert. Also lasst mich gehen, dann lass ich SIE gehen!"

Ich schloss die Augen und weinte immer weiter. Ich konnte nicht aufhören. Meine Atmung war flach, da er mir immer mehr den Hals würgte. Wenn er nicht bald damit aufhörte, würde ich wahrscheinlich in Ohnmacht fallen. Mit geschlossenen Augen schärften sich meine anderen Sinne.

Mein Herzklopfen war noch nie deutlicher zu hören als in diesem Moment. Der raue, haarige Arm des Typen fühlte sich an wie Schleifpapier an meinem Hals. Der metallische Lauf seiner Pistole an meiner Schläfe kühlte meine hitzige Haut. Sein Duft nach herbem Aftershave stieg mir in die Nase. Alles fühlte sich so intensiv an.

„NAOMIE! Sieh' mich an Baby, mach' deine Augen auf, bleib' bei mir!", hörte ich Tim nervös rufen. Ich zwang' mich meine Augen zu öffnen. In dem Moment sah ich wie Tim seine Hände hoch hielt und Lucy zunickte die es ihm nachtat. „Schon gut, wir lassen die Waffen jetzt langsam runter. Lass' sie gehen." Sie legten ihre Waffen auf den Boden.

Der Typ lockerte langsam seinen Griff und als ich gerade dabei war mich zu befreien rief Tim: „JEEEETZT!" Und der Typ stürzte auf den Boden. Es ging so schnell, ich wusste garnicht was passiert war. Aber als ich Aaron sah, der ihm gerade Handschellen anlag, wusste ich, dass er ihn überwältigt hatte.