Freunde

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Am Abend machte Tim uns noch etwas zu essen und fuhr mich zur Uni, damit ich mein Auto abholen konnte. Obwohl der Tag etwas chaotisch war, hatte ich die Zeit mit ihm genossen. Er hatte mir seine fürsorgliche Seite gezeigt, die mich sehr berührte. Also konnte er auch anders wenn er wollte.

Am Auto angekommen, stieg er mit aus und verabschiedete sich: „Falls du noch etwas brauchst, dann melde dich, oder wenn noch irgendetwas sein sollte! Alles klar?" Ich musste grinsen. Es war wie ein Schalter. Auf einmal switchte er von liebevoll auf den strengen Cop. „Geht klar, Officer Bradford!", salutierte ich und er rollte mit den Augen. „Ich meins ernst Naomie, ich lasse dich ungern alleine nach dem heutigen Tag.", fuhr er besorgt weiter und nahm mein Gesicht zärtlich in seine Hände und streichelte meine Wange.

„Es geht mir gut, wirklich, glaub' mir. Ich bin eine taffe Frau, das weißt du doch. Und jetzt hör' auf dir Sorgen zu machen ja? Ich hoffe wir sehen uns bald!", zwinkerte ich ihm zu und stellte mich auf Zehenspitzen um ihn zu küssen. Er war mindestens einen Kopf größer als ich. „Danke für alles!", flüsterte ich an seiner Brust. Tim sah mich behutsam an und gab mir noch einen letzten Kuss auf den Kopf bevor wir in unsere Autos stiegen und weg fuhren.

In der Wohnung angekommen begrüßte ich Steph und Joey und warf mich aufs Sofa. „Hey was ist los?", wollte Steph gleich wissen. Ich vergrub mein Gesicht im Kissen und seufzte. „Der arschige Kollege von Bradford, dieser Otis, der mich am Grillfest angemacht hat, du weißt. Der hat heute anscheinend Tim mit dem Ariana Video provoziert.", erklärte ich ihr stirnrunzelnd.

Steph sah mich fragend an: „Wie provoziert?" „Naja, er hat wohl unschöne Dinge gesagt, keine Ahnung, auf jeden Fall ist dann Bradford plötzlich an der Uni aufgetaucht und alle dachten wahrscheinlich ich werde verhaftet oder so, voll peinlich.", fuhr ich genervt fort.

Den Rest behielt ich für mich, da ich die beiden nicht auch noch unnötig beunruhigen wollte. Außerdem wussten sie auch nicht so viel mehr über meine Vergangenheit als Tim. „Haha bro, das ist ja mal mega. Von der Uni von einem Polizisten abgeführt, krasser Eindruck." quatschte Joey dazwischen. 

„Halt die Klappe Joey. Was denkst du denn was dieser Otis gesagt hat und warum mit dem Video, hää?!", Steph war ganz verwirrt. Da ich selber auch nicht genau wusste was denn passiert war, riet Steph mir, Lucy zu schreiben um mehr Details zu erfahren. Ich wollte nicht noch mehr herumstochern und es sein lassen, aber Steph drängte mich zur Tat. Also schrieb ich Chen über Insta. Und sie antwortete mir tatsächlich recht schnell. Ohne viel Smalltalk zu machen, ging ich direkt zur Sache und fragte, was vorgefallen war.

LcyChen.91 : Naja es war sehr provokant was er gesagt hat, ich will dich damit nicht noch mehr belästigen. Tim war schon wütend genug...

Ich: Bitte Lucy, Tim hat mir nichts gesagt, aber es lässt mir keine Ruhe.

LcyChen.91: ... Er meinte er würde gerne deinen Arsch nackt sehen und dass du bestimmt genauso gut f*ckst wie du tanzen kannst... und dann legte er noch einen drauf und sagte, dass du einen härteren Schw*nz brauchst als den von Bradford und es bestimmt magst hart gef*ckt zu werden... und dass er dich ihm gerne abnimmt wenn er das nicht kann... Oh Gott, es tut mir so Leid Naomie. Aber das waren seine Worte.

Fuck. Mir blieb der Mund offen stehen und ich zeigte Steph die Mitteilung: „What the fuck? Ey so ein Arschloch, wahnsinn!" schrie sie total angekotzt. Jetzt wurde mir klar, warum Tim durchgedreht war. Dieser verdammte Dreckskerl. Am liebsten würde ich ihm wie versprochen die Eier abreißen. Arsch. Er hatte kein Recht Tim derart zu provozieren. Ich hoffte nur, dass die Dinge bei ihm auf der Arbeit nicht ausarten würden.

Bradford

Mein Kopf explodierte vor lauter Gedanken. Angefangen mit heute früh, bis zum Zusammenbruch von Naomie. Ich könnte immer noch kotzen, wenn ich an die Worte von Otis dachte. Dem musste ich noch zeigen was Respekt bedeutet. Was viel wichtiger war, war Naomie. Das was sie mir erzählte hatte, überstieg meine Vorstellungskraft. Mein Herz war in tausend Teile zersplittert. Sie musste als kleines Mädchen fürchterliche Dinge durchmachen.

My PolicemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt