Unerwartete Situation

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Plötzlich zogen sie alle ihre Waffe und richteten sie auf mich. Miguel tat es ihnen gleich. Mit den ganzen Waffen die auf mich gerichtet waren, bekam ich fürchterliche Todesangst, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Ein Blick auf Joey und es reichte, das Adrenalin in mir wieder aufzuwecken.

„Wenn du ihn erschießt, drück' ich ab!", erklärte ich mit überraschend ruhiger und bestimmter Stimme. Die Waffe immer noch an meinem Kopf. Es war die Idee von Meghan gewesen mich damals einen Waffenschein machen zu lassen. Für den Fall, dass ich mich gegen Miguel verteidigen müsste. Zunächst war ich mir dessen nicht so sicher gewesen und war eigentlich gegen Waffenbesitz, aber sie meinte, ich bräuchte unbedingt eine für den Notfall.

„NAOOMIIEEE, NEIIIN! Nein bitte nicht BITTE! Tu' das nicht Naomie ich bitte dich!", flehte Joey wimmernd. „Hör lieber auf deinen verzweifelten Freund hier Schwesterherz. LASS' die Waffe fallen." Miguel sah mich emotionslos an.

„Alle Waffen runter, sonst schieß' ich und deine ganzen Bemühungen waren umsonst Miguel. Und das willst du doch nicht oder? Du brauchst mich für deine Geschäfte. Also sitze ich am längeren Hebel. Ich meine es Ernst!ALSO LOS! Waffen runter!" Diese plötzliche Kühnheit schockierte mich selbst genauso wie die Typen mir gegenüber. Aber auf einmal hatte ich einen verdammt klaren Kopf. Vielleicht, weil ich wirklich einfach dem Tod ins Auge sah und es mir nichts mehr ausmachte. Ich hatte alles auf mich genommen um Joey zu retten. Darauf fixierte ich mich. Alles andere war mir egal.

Miguel und ich sahen uns gegenseitig in die Augen. Diesmal hielt ich seinem Blick stand. Seinem kalten, animalischen Blick der mich regelrecht durchbohrte. So sehr spürte ich seinen Hass auf mich. Ein Moment der totalen Stille, der nur uns beiden zu gehören schien. Kein Zucken, kein Zittern. Meine Hand war so ruhig wie die eines Gehirnchirurgen. Immer noch hielt ich meine Waffe über meinem Ohr. Dann sah er glaube ich die Entschlossenheit in meinen Augen, denn er hob seine Hände und lies ganz langsam die Waffe runter und legte sie auf den Boden. Währenddessen nickte er den anderen zu, dasselbe zu tun.

Nachdem alle die Waffen auf den Boden gelegt hatten sah mich Miguel wieder eindringlich an: „Na gut, schön. Du hast gewonnen. Du hast doch mehr Mumm als ich dachte. Dein Freund scheint dir ja wirklich wichtig zu sein." In seiner Stimme lag ein Hauch Spott. „Verdammtes Arschloch! Nur weil du keine Liebe in deinem Leben hast, bedeutet das nicht, dass es allen anderen auch so geht. Und jetzt befreit ihn und lasst ihn gehen.", funkelte ich ihn an.

Miguel nickte wieder und ein Typ löste die Fesseln von Joey. Er humpelte sofort zu mir und ich lief ihm entgegen. Er nahm mich fest in seine Arme und weinte stumm: „Warum hast du das getan Naomie, warum bist du gekommen? Du hättest dich retten sollen und die Polizei rufen. Ich... ich kann dich nicht verlieren, ich kann das nicht. Hättest du mich lieber sterben lassen..."

Diese Geborgenheit und Wärme in Joey's Armen gab mir ein gutes Gefühl und auch ich fing an zu weinen. Ich wusste ich hatte das Richtige getan. Ich hatte ihm sein Leben gerettet und das war das einzig Wichtige. Total verweint flüsterte ich: „Ist schon gut Joey. Schon gut... Ich hätte nie zugelassen, dass einem von euch etwas passiert was ich zu verschulden habe. Das ist ganz allein mein Problem und mein beschissenes Leben das mich eingeholt hat. Da kannst du nichts dafür." 

Auf einmal wurden wir von einer mir bekannten Stimme unterbrochen: „Ohhh wie süß ist das denn? Verabschiedest du dich noch von deinem Freund bevor es für dich auf's Schiff geht du kleine Bitch?"

Was? Das konnte doch nicht sein? Diese nervige Stimme...

Was? Das konnte doch nicht sein? Diese nervige Stimme

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