Verführt

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„Also, wo soll ich anfangen?" fragte ich Bradford mit strahlendem Blick. „Was machst du? Ich meine arbeitstechnisch?", wollte er wissen. Safe dachte er, ich bin eine Schauspielerin oder ein Modell das nebenzu kellnert. Na dann hör mal zu Bradford.

„Ich bin Studentin an der UC LA und studiere Jura im sechsten Semester.", fing ich an und wartet kurz auf seine Reaktion. „Oh...waow... das ist toll, das hätte ich jetzt nicht erwartet.", meinte er ganz ehrlich und ich erhaschte in seinem Gesicht, dass er positiv überrascht war.

„Tja nicht alle hübschen Mädchen in LA sind Schauspielerinnen oder Model. Ich habe auch etwas im Köpfchen und nutze es.", neckte ich ihn. Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und sagte: „Wer sagt denn, dass du hübsch bist?" „Nuun, der Spiegel und vor kurzem noch die dutzend Männer die sich im Restaurant zu mir umgedreht haben als ich an ihnen vorbeilief und ah ja nicht zu vergessen unser Kellner, wie DU ja vorhin schon erkannt hast..." ‚ lächelte ich zufrieden. „So so" , war das Einzige was er rausbrachte und ich konnte ein leichtes Lächeln erkennen.

„Nebenzu, also in meiner Freizeit eigentlich, arbeite ich auch in einer Kanzlei an Probono Fällen von Frauen und Mädchen die misshandelt wurden. Das ist ein nie endendes und trauriges Thema, deshalb möchte ich da helfen so gut es geht. Und es macht sich auch gut in meinem Lebenslauf, ich lerne in der Praxis viel dazu.", fuhr ich etwas ernster fort. Als ich in Bradfords Gesicht sah, konnte ich erkennen, dass er sehr nachdenklich wurde.

„Das ist beeindruckend Naomie, wie kommt's, dass du Jura studieren wolltest? Und was willst du später mal machen?"

„Nach meinem HighSchool Abschluss wollte ich einfach nur weg von zuhause und wusste, dass ich einmal jemand werden möchte, der anderen Menschen die sich nicht verteidigen oder für sich selbst sprechen können, da ihnen die Mitteln fehlen, helfen wollte. Und da kam nur der Beruf des Rechtsanwalts in Frage.

Nicht weil ich damit reich werden und in einem überteuerten Haus in einer wohlhabenden Gegend wohnen wollte, weil meine Klienten aus reichen, versnobten Personen besteht, die ich aus ihrer Steuerhinterziehung etc raushauen sollte.

Nein. Ich finde, wenn man die Karten richtig auslegt, ist es ein sehr dankbarer Job, in dem man wirklich etwas bewegen und verändern kann.

Unser Rechtssystem hat leider seine Ecken und Kanten und die meisten die das zu spüren bekommen sind leider die Minderheiten und Finanzlose und natürlich das schwache Geschlecht in der Gesellschaft: also wir Frauen. So kam es dann, dass ich angefangen habe Jura zu studieren.", erzählte ich ihm ganz emotional, da es mir wirklich am Herzen lag.

Ich glaube er merkte, mit wie viel Herzblut ich bei der Sache bin und war ganz gespannt noch mehr zu hören. Auch sein Blick nahm eine empathischen Ausdruck an und ich sah, dass es ihn interessierte.

Also erzählte ich weiter:
„Später möchte ich meine eigene Kanzlei eröffnen falls es klappt und mich auf die Rettung misshandelter Frauen konzentrieren.
Deshalb arbeite ich auch an diesen Probono Fällen, damit ich Erfahrungen sammeln kann.

Du als Polizist kriegst ja bestimmt auch genug mit wenn es um häusliche Gewalt oder Misshandlung von Mädchen geht. Es ist erschreckend wie hoch die Zahl dieser Verbrechen immer noch ist. Wir leben im 21. Jahrhundert, da sollte man meinen die Menschheit ist klüger geworden, aber von wegen... Manche Männer werdens nie lernen eine Frau mit dem ihr zustehenden Respekt zu behandeln.", beendete ich meinen einseitigen Monolog.

„Ich weiß garnicht was ich dazu sagen soll. Das sehe ich genauso. Das ist wirklich sehr, sehr beeindruckend Naomie und man merkt wie viel dir das bedeutet. Du überraschst mich wirklich.", sagte Bradford und beugte sich an den Tisch vor.

My PolicemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt