My Policeman

Trennungsschmerz

Bradford

Verfluchte Scheiße. Und schon wieder hatte sie es geschafft mich zu verführen. Fuck! Ich hatte nicht vor mit ihr zu schlafen und doch konnte ich ihr nicht widerstehen. Normalerweise hatte ich meine Gelüste gut unter Kontrolle. Was hatte sie nur an sich, was mich so verrückt werden ließ?

Sie war wirklich meine Femme Fatale. Sobald sie sich mir näherte oder mich berührte, nahm ich diese magische Anziehung wahr und alles woran ich dann denken konnte war ihr perfekter Körper. Mein Verstand blendete dann alles andere aus. Ich wurde zu diesem hungrigen Tier, das seinem sexuellen Trieb nachging. Allein ihre vollen Lippen zu schmecken reichte schon aus um bei mir das Feuer zu entfachen.

So etwas kannte ich bis jetzt nicht. Dieses starke sexuelle Verlangen. Ich dachte meine Liebesbeziehung zu Isabel wäre die stärkste gewesen, die ich je erlebt hatte. Und ich hatte sie wirklich über alles geliebt. Sie war damals meine Welt. Aber meine Gefühle für Naomie, übertrafen jene zu Isabel um Längen.

Umso mehr schmerzte mich ihr Vertrauensbruch. Sie hatte mich mit ihrer Entscheidung in dieser Nacht, sich für Joey zu opfern, so sehr verletzt. Auch wenn sie es leugnete, wusste ich ganz genau, dass dieser Hipster sie liebte. Wie könnte er auch nicht? Ich nahm es ihm ja nicht übel, denn mir ging es bei Naomie genau so. Aber ihre Unfähigkeit das Offensichtliche zu sehen machte mich rasend.

Während ich noch über dem Esstisch abgestützt da stand hörte ich ihre kommenden Schritte. Ich sah aber nicht auf. „Hey, was ist los? Rück' endlich damit raus was dich bedrückt.", forderte sie mich auf. Ihre Stimme war ruhig und sachlich. Anscheinend hatten sich ihre Hormone auch wieder beruhigt.

In Bezug auf dessen, was ich ihr sagen musste, wollte ich sie nicht ansehen. Denn dann würde es mir schwer fallen ihr meine wahren Gedanken mitzuteilen. Wenn ich ihre großen, blauen Augen sah, war ich nicht in der Lage sie zu verletzen.

„Ich weiß, dass du sauer bist, dass ich ohne mich bei dir zu melden zu Miguel gegangen bin. Ist es das?" Mittlerweile hatte sie sich zu mir an den Esstisch gestellt. „Bitte Tim, lass es mich erklären, ich...", sie nahm meine Hand, aber ich zog sie weg und unterbrach sie:

„Was Naomie? Was willst du mir erklären? Dass du Joey mir vorgezogen hast? Dass du dich in Lebensgefahr gebracht hast, nur um ihn zu retten? Dass du wieder einmal dein Versprechen gebrochen hast? Dass sein Leben dir wichtiger war als dein eigenes? Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie sehr du mich damit verletzt hast?

Trotz jeglicher Wiederholungen, dass ich ohne dich nicht leben könnte, dass ich das nicht aushalten könnte und wie sehr ich dich liebe, hast du dich dennoch dafür entschieden MICH zu verlassen um IHN zu retten! Oh nein Naomie, nein. Erklären KANNST DU und brauchst du hier garnichts."

Dann sah ich sie endlich an. Ihre vorher vor Begierde lodernden Augen waren tränengefüllt und voller Trauer. Das brach mir zusätzlich das Herz, aber ich hielt es einfach nicht mehr aus.

„Denkst du wirklich ich hätte Joey dir vorgezogen? Weißt du wie schwer es für mich war, in der Nacht als der Anruf kam und ich ihn blutüberströmt gesehen habe? Was hätte ich denn tun sollen? Sie haben gedroht ihn umzubringen wenn ich die Polizei verständige! Es war richtig heftig dir nichts sagen zu können, es tat mir im Herzen weh, dass ich diese Entscheidung treffen musste, aber es ging in dem Moment nun mal nicht anders. Ich hatte nur ein kurzes Zeitfenster. Willst du mir wirklich etwas vorwerfen, weil ich einem guten Freund das Leben retten wollte? Außerdem hatte ich den GPS Tracker für den Notfall.", versuchte sie mir die Lage zu erklären.

„Du hättest mich trotzdem verständigen sollen, dann hätten wir ihm gemeinsam helfen können. Tracker hin oder her. Das hätte auch schief gehen können. Was wenn sie dich abgesucht hätten? Was dann Naomie? WAS? DANN LÄGST DU JETZT WAHRSCHEINLICH BEI IRGENDEINEM VERFICKTEN VERGEWALTIGER IM BETT UND DEIN LEBEN WÄRE VORBEI!", schrie ich, weil der Gedanke, dass ich sie derart hätte verlieren können mich wahnsinnig machte. Sie zuckte kurz durch mein Geschrei zusammen.