POV Levi
Ich lief den Gang entlang und hörte, dass Eren mir hinterher lief.. Bitte, geh doch weg. "Levi.. warte doch.." Ich blieb stehen. Was bringt es mir, wegzulaufen? Wir sind nicht im Kindergarten.. Wir können normal miteinander reden. Er blieb hinter mir stehen. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und ich sah zu Boden. "Was willst du von mir, Eren? Was willst du wirklich? Ich bin dieses monatelange Hin und Her so Leid.." "Können wir vielleicht da rein? Und reden.." Er zeigte auf einen dunklen Raum vor uns. Ohne zu antworten ging ich rein. War wohl ein Musikraum. In der Ecke stand ein großes Klavier, Gitarren hingen an der Wand und einige Stühle standen im Raum verteilt herum. Eren drehte das Licht auf, durch das all die Instrumente Farbe erhielten. Er machte die Tür zu, sodass wir nun nichts mehr von der Tanzmusik oder dem Applaus hörten. Im Raum herrschte vollkommene Stille. Angenehm.. und so vertraut mit ihm alleine zu sein.
"Eren.. Die letzten Monate waren die reinste Hölle für mich. Ich.. vermisse dich in jeder einzelnen Sekunde, an jedem Ort und in jedem Moment.. Ich habe all die Zeit versucht, das abzuschließen. Es zu akzeptieren und zu vergessen. Aber.. es will einfach nicht funktionieren.. Und weißt du warum? Weil du.. mir ständig irgendwelche "Zeichen" gibts.. Oder was auch immer das alles immer sein soll. Du suchst immer wieder meine Nähe und ich weiß, dass du Freundschaft wolltest danach.. aber.. das funktioniert nicht für mich." Alles sprudelte aus mir heraus.. "Ich bin müde, Eren.. einfach so müde von dem ganzen Scheiß. Das alles ist so schwer für mich.. Mein ganzes Leben momentan ist einfach nur.. Leid.. Ich habe keine Kraft mehr.. Ich bin einfach nur müde.." Eren sah mich nicht an. Er sah auf den Boden. Warum siehst du mich nicht an, wenn ich mit dir spreche, du Idiot? Hast du mich verstanden? Hast du gehört, was ich dir grade gesagt hab?
"Eren?" Langsam hob er seinen Kopf und sah mich mit tränenüberlaufendem Gesicht an. "Es tut mir so leid." Seine Stimme zitterte, er schluchzte und schien als ob er jeden Moment zusammenbrechen würde. Ich ging zu ihm und wollte ihn stützen, da klammerte er sich an mir fest, zog mich zu sich und umarmte mich. Siehst du, Eren.. genau das meine ich. Du überlegst auch nicht nur eine einzige Sekunde, was das jetzt wieder mit mir macht.. Wie gut sich deine Nähe für mich anfühlt und wie sehr es mir weh tun wird, dich gleich wieder gehen lassen zu müssen. Doch was sollte ich in diesem Moment auch anders tun als dich in den Arm zu nehmen, deinen Rücken zu streicheln und dir zu sagen, dass es okay ist..? Ich kann leiden.. Es ist okay, wenn ich leide.. Aber nicht du.. "Hör auf zu weinen.." "Ich.. liebe di–" Ich stieß ihn weg. Das will ich nicht hören. Das kannst du nicht sagen. Eren sah mich fragend und enttäuscht an. "Das meinst du nicht so.. Das meinst du nicht in dem Sinne wie ich das auffassen würde. Sag das nicht." "Warum nicht?" "Hör auf, Eren." "Ich will es dir sagen.. Ich wollte es dir immer sagen.. Die ganze Zeit.." "Eren, hör auf damit. Sag das zu Mikasa aber nicht zu mir. Ich sags dir, ich gehe." "Ich liebe Mikasa nicht. Ich hab sie nie geliebt." Mir wurde schlecht.. Was labert er?? Was.. sagt er denn..
"Warum hast du damals mit mir Schluss gemacht, Eren?" Er sah zu mir, dann zu Boden. Tja.. keine Antwort, hm? Sag mir ruhig, dass du mich nie geliebt hast.. dann redest du vielleicht nicht mehr so viel Scheiße. Er atmete tief ein und aus.. "..'Wenn du das ernst meinst, bist du nicht mehr unser Sohn.. Du wirst ausziehen, uns egal wohin. Du wirst nicht so eine Schande über uns bringen.. Du bist nicht krank. Beende das sofort oder du packst noch heute deine Sachen. Das, was du beschreibst, ist abartig.'" Was redet er? "Was?" "Das.. hat mein Vater zu mir gesagt.. als ich gefragt habe.. was wäre, wenn du nicht nur mein bester Freund wärst." Tränen fielen über seine Wangen. In meinem Kopf war gar nichts.. und gleichzeitig waren so viele Szenen darin, die sich abspielten, wie in einem Film. Ich wusste nicht, was er damit meinte.. Ich traute mich nicht darüber nachzudenken, was er damit meinte.
"Was heißt das..?" "Dass ich der schwächste, erbärmlichste, charakterloseste und feigste Junge auf der ganzen Welt bin.. der die einzige Person, die er jemals liebte, am allermeisten verletzt hat.. und nicht zu dieser Person stehen konnte.." Alles drehte sich in meinem Kopf.. Sagt er grad die Wahrheit? Halluzinier ich? "Eren.. Ich.. check grad gar nichts, sorry.." "Ich werds mir nie verzeihen.. dass ich dir so weh getan habe.. Es tut mir so leid.. Ich wollte dir nie wehtun. Doch genau das ist passiert.. Meinetwegen musstest du das alles mit Erwin ertragen.. Ich will nur bei dir sein.. aber ich war zu feige, dazu zu stehen. Ich.. hab so viel falsch gemacht. So viel.. Ich.. wollte immer nur zu dir.. Ich hab dich nur angelogen. Ich hab die aufgehört, dich zu lieben.. Nur dich.. Ich.. liebe di–" "Hör auf!!!!" "Warum willst du das nicht hören, Levi?" "Weil es nichts bringt!! Weil ich dich nie wieder haben kann!! Weil du dich nie für mich entscheiden wirst!! Weil ich kein Mädchen bin! Und weil es so unglaublich weh tut, das zu hören, weil ich mir so sehr wünschen würde, dass du das auf die gleiche Weise meinen würdest, wie ich dich liebe.." "Levi.. ich.. hab dir doch grade gesagt, dass–" "Halt dein Maul!!!!", schrie ich und rannte raus. Ich hielt mir die Ohren zu. Halt dein Maul.. halt dein Maul.. Sei still.. Ich kann es nicht hören. Ich kann nicht..
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Mein geliebter Eren... [Eren × Levi]
FanfictionLevi hat dieses Jahr sein letztes Jahr an der Schule. Abschlussklasse. Seine Bulimie und das ständige Selbstverletzen machen ihm den Start ins neue Schuljahr nicht einfach. Außerdem gibts da noch Erwin, der ihn einfach nicht loslassen kann, ein komp...