Mein geliebter Eren... [Eren × Levi]

Kapitel 43 - Ich vermiss ihn so

POV Levi

Mein geliebter Eren.. Es sind nun 5 Wochen vergangen, seit dem du mir gesagt hast, dass du mich in Ruhe lässt. Erst tat es weh.. furchtbar weh. Zu sehen, wie fremd wir uns geworden sind. Dann dachte ich, dass es so besser ist. Ein kompletter Cut, das, was ich wollte. Damit ich dich vergessen kann. Und ich endlich abschließe.. Ich hab keine Briefe mehr geschrieben. Und jetzt.. sitze ich wieder hier. Und schreibe wieder einen Brief. Ich hab mittlerweile eine zweite Box für die ganzen Briefe. Es wurden einfach zu viele.. Ich muss jetzt los.. zur Schule. Momentan haben wir so viel Stress. So viel zu lernen und vorzubereiten.. Bald ist der Abschluss. Und ich hab absolut nicht die Zeit oder Kraft dazu, irgendwas zu machen. Es ist so viel los... mit Erwin, mit dir, mit der Bulimie, den Depressionen, den Selbstverletzungen.. Es ist alles viel zu viel. Heute haben wir wieder Tanzkurs. Ich hasse es.. Wann wird das alles endlich leichter? Ich liebe dich..

Den Brief legte ich in die Box und schloss den Deckel. Vorsichtig schob ich sie zurück unter mein Bett. Manchmal kommt mir dieses Briefe schreiben so bescheuert vor. Wozu diese ganzen Briefe? Einfach unnötige Zeit-, Papier- und Tintenverschwendung. "Babyboy wir müssen los.", hörte ich von unten. Sofort stand ich auf und ging. 

Die Mittagspause verbrachten wir heute im Schulgebäude, da es draußen wie wild schneite. In den letzten Tagen schien es fast so, als würde der Frühling kommen. Doch jetzt kommt doch nochmal die Winterwelle. Naja, ist ja auch grade Mal Anfang März.. Mike, Nanaba und ich saßen an einem Tisch unten in der Aula. Unser Klassenzimmer wurde spontan von einer anderen Klasse genutzt, da bei denen wohl der Beamer nicht geht. Jetzt mussten wir auswandern. Mein Kopf lag auf meinen verschränkten Händen, die ich am Tisch ablegte. Ich sah nach draußen und beobachtete die Schneeflocken, die vom Himmel fielen. Dann durchquerte etwas meinen Blick. Das war Eren. Mit Mikasa. Meine graublauen Augen folgten ihm ganz automatisch. Ich beobachtete ihn, wie er sich auf einen der Tische setzte. Wie er seinen Kopf auf seine Hände stützte und zur Seite schaute. Er nickte ab und zu, trank von einer Cola und gähnte hin und wieder. Bist du müde? Dabei gehst du normalerweise doch so früh schlafen.. Seine Haare waren ganz zerzaust. Hast du wieder vergessen, sie kurz zu richten? Plötzlich durchquerte erneut etwas meine Sicht. Mike.. 

"Levii, nicht hinschauen." Ich setzte ein Lächeln auf und nickte. Doch meine Augen fanden wieder den Weg zu ihm. "Leviii.." "Ich weiß.." "Du weißt, aber du machst es trotzdem." "Ich.. vermiss ihn so.." murmelte ich in meinen Ärmel. Ich schloss die Augen. Ich konnte Tränen spüren.. Bitte reiß dich zusammen, Köter.. Armseelig, was? Nach so vielen Wochen, eigentlich schon Monaten, heul ich immer noch.. Ich kann ihn einfach nicht loslassen.. Er war alles für mich. Mein ganzes Leben. 

"Sollen wir noch kurz raus an die frische Luft? Vor dem Tanzkurs?" Wieder nickte ich und wir gingen nach draußen. Die kalte Luft tat gut. Ich bekam Luft.. die ich da drinn überhaupt nicht bekam. "Bist du glücklich mit Erwin?" Ich sah zu Mike, der mich ganz ernst ansah. "Wie meinst du das?" "Eben so wie ichs gesagt hab." Bin ich glücklich? Was ein Witz.. Was soll ich darauf denn sagen.. "Ich.. weiß nicht." "Ich frage nur, weil.. naja.. wie du Eren ansiehst.. Du liebst ihn, richtig? Noch immer, oder?" Ich atmete tief ein und aus.. "Ja.." "Und warum bist du dann mit Erwin zusammen?" Ich zuckte mit den Schultern. 

Tja.. das ist sowieso der größte Witz in meinem Leben. Abhängigkeit, anfangs. Einsamkeit. Niemanden haben.. Manipulation.. Und nun.. Erpressung. Wie sollte ich von ihm loskommen? Es gibt keine Möglichkeit. Ich muss bei ihm bleiben.. Als hätte Mike meine Gedanken gehört, sagte er plötzlich "Du musst nicht bei ihm bleiben, Levi. Es gibt immer einen Weg, immer. Auch wenn du vielleicht keinen siehst.. Ich bin für dich –" Mike blickte plötzlich hinter mich und ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. "Levi, unser Unterricht beginnt, komm mit." Erwin drehte mich um, nahm mich an der Hand und schliff mich mit.