Kapitel 17 - Hilfe

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POV Eren

Ich war komplett überfordert.. Levi atmete extrem schnell und weinte.. Ich wusste nicht, was ich tun soll.. Levi griff sich dann an den Kopf, hielt seine Ohren zu und zog an seinen Haaren. "Levi, bitte!!" Ich versuchte seine Hand zu nehmen, aber schaffte es nicht.. Er fing an, sich gegen den Kopf zu boxen. Immer und immer wieder.. "Hör auf zu denken.. Hör auf!! Beruhig dich.. sei still.. beruhig dich.. hör auf zu denken.. beruhig dich.. Hör auf.. Hör auf.. ich kann nicht mehr.. Sei still.. Bitte lass es aufhören.. Hör auf!!", sagte er immer und immer wieder. 

Und plötzlich.. schrie er. Er schrie einfach, so laut, dass ich meine Ohren zuhalten musste. Das Schreien wurde ein unkontrolliertes, lautes Weinen. Es zerriss mir das Herz. War das der Schrei eines Kindes, das so hilflos und alleine war und keine andere Möglichkeit mehr sah, nach Hilfe zu bitten, als zu schreien? Wie oft musste dieses Kind schon nach Hilfe gebeten haben.. und niemand hat es gehört..

Ich umarmte ihn ganz fest.. Niemals hätte ich geglaubt, dass es ihm so schlecht geht. Was soll ich nur tun? Levi legte seine Arme um mich und hielt mich ganz fest. Er weinte einfach.. krallte sich in meinem Pullover fest. Ich strich ihm über den Rücken und versuchte, ihn zu beruhigen. Das Weinen wurde leiser und irgendwann war er ganz still. Er drückte mich dann von sich weg. 

"Fuck.. Ich bin so blöd.. Tut mir leid.." "Levi.. es gibt nichts, das dir Leid tun müsste.. Ich.. bin grade etwas überfordert mit dem Ganzen und weiß echt überhaupt nicht, was ich machen soll oder kann.. Aber.. was ich weiß ist, dass ich dir helfen möchte und.. ich bei dir bleiben will, Levi.." Seine grau-blauen Augen sahen zu mir hoch. Sie waren ganz rot und glasig.. Mein Hirn realisiert das alles glaub ich noch gar nicht ganz.. Ich hätte nie gemerkt, dass er diese Essstörung hat.. und wie konnte ich seine Narben nicht sehen? Er trägt immer lange Sachen.. aber trotzdem.. gab es doch Momente, in denen er nichts an hatte. Warum hab ich das nicht gesehen? Warum sehen wir Menschen nie richtig hin? Warum sehen wir nicht, dass jemand Hilfe braucht, ohne dass dieser jemand erst nach Hilfe bitten muss? Und.. hat er.. wirklich versucht.. sich das Leben.. zu nehmen? Bei dem Gedanken wurde mir schlecht und ich versuchte, das schnell aus dem Kopf zu bekommen. 

Ich lag in Levis Bett als er gerade aus der Dusche kam. Mit Pullover. Er verdeckt sie immer.. Er legte sich neben mich, fiel regelrecht ins Kissen und hatte die Augen zu. Ich strich ihm einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht, die noch ganz nass waren. Kleine Wassertropfen hingen an ihnen und liefen über sein wunderschönes Gesicht. Er öffnete seine Augen und sah mich an, dann legte er seinen Kopf in meinen Schoß und ich streichelte durch sein Haar. "Levi?" "Hmm?" "Darf ich.. sie mir mal ansehen?" Ich wollte noch 'Deine Narben' hinzufügen, doch das brauchte ich nicht, denn er wusste, was ich meinte. "Sie sind nicht schön, Eren. Ich weiß nicht, ob du das sehen willst." "Ich würde sie gerne sehen.. wenn es für dich in Ordnung ist." Levi setzte sich auf und blickte nach unten auf seinen Schoß. "Du.. wirst danach nicht gehen, oder?" "Ich lass dich nicht alleine, Levi." "Versprochen?" "Ich versprechs." 

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Mein geliebter Eren... [Eren × Levi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt