Crew genug

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Triggerwarnung! Dieses Kapitel enthält einvernehmlichen, sexuellen Kontext. Wer so etwas nicht lesen kann/möchte, kann die Stelle überspringen.

02. März 1822
Nassau

"Zusammenhalt (Substantiv, maskulin): Zusammenhalt beschreibt die enge Verbundenheit und gegenseitige Unterstützung innerhalb einer Gruppe, wodurch ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Stabilität entsteht."
~ Aus den Weiten des Internets.

Es hatte keine zwei weiteren Schritte gedauert und in ihm hatte sich ein Plan zu formen begonnen, der sich entlang der Reihe an Hurenhäusen, Tavernen und Kaschemmen Nassaus einer imaginären Seekarte gleich durch seine Vorstellung erstreckte

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Es hatte keine zwei weiteren Schritte gedauert und in ihm hatte sich ein Plan zu formen begonnen, der sich entlang der Reihe an Hurenhäusen, Tavernen und Kaschemmen Nassaus einer imaginären Seekarte gleich durch seine Vorstellung erstreckte. Sobald seine Stiefelspitze den Steg der Searose berührt hatte, hatte er bereits Aufgaben verteilt, eine Liste an Posten und Einsatzorten zusammen gestellt und ein paar Formulierungen entworfen, wie er diesen Auftrag den Männern als ehrenvolle Aufgabe verkaufen konnte.

Während ein paar ausgewählte Besatzungsmitglieder sich unter das Volk mischen und nach Informationen suchen sollten, wollte er sich darauf vorbereiten, Nassau und dieses Königreich des Wahnsinns zu jedem möglichen Zeitpunkt verlassen zu können. Sie würden ein geheimes Zeichen vereinbaren. Eine bestimmte Anordnung von Lichtern am Mast, die der Crew klarmachen würde, dass es abzulegen galt.
Für den Notfall. Oder falls sich eine vielversprechende Spur ergab.

Er würde Mr. Blackwood zwei Männer an die Hand geben, die ihm bei der Beschaffung von Vorräten unterstützen würden. Die Vorratskammern sollten immer gefüllt sein, um zu jeder Sekunde mehrere Wochen auf hoher See verbringen zu können. Cherleton würde er von Read solange es eben ging, an eine Pritsche fesseln und mit Opium abfüllen lassen.

Verflucht! Er sehnte den Tag herbei, an dem Anne sich endlich dazu breitschlagen lassen würde, den Quartiermeister einer alten Piratentradition nach zurückzulassen.

Er sah die langen Masten der Fregatte hinauf und spuckte den Rest des Blattes, auf dem er die ganze Zeit über gekaut hatte, über seine Schulter ins Wasser. Es war bereits spät, aber einige Laternen der Wachposten erhellten das Deck. Wenn all diese Verträge erfüllt und die Gefahren auf Nassau gebannt waren, würde er damit beginnen, sich nach schwarzen Segeln umzusehen.

Es mochte bereits auf Mitternacht zugehen, doch in seiner Kajüte brannte noch immer eine Öllampe und als er eintrat, erkannte er Anne, wie sie von ein paar Pergamenten auf seinem Schreibtisch hochschreckte. Er vermochte nicht zu urteilen, ob sie eingenickt war oder konzentriert an etwas gearbeitet hatte.

Ihr Anblick war furchtbar. Ihr Gesicht war inzwischen so geschwollen und bläulich verfärbt, dass sie in den Schatten der Nacht beinahe wie eine Fremde aussah. Schwarze Ringe hatten sich unter ihren Augen gebildet. Ihre Brauen zogen sich zusammen, als der allgegenwärtige Schmerz zurück in ihr Bewusstsein zu dringen schien.
Eine neue Woge an Schuldgefühlen, mit der er gerechnet hatte, blieb aus. Stattdessen flutete Verlangen seine Wahrnehmung.

Ink & PoisonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt