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Julien's Sicht:

Geduldig, warte ich in Flynn's Zimmer.
Ich hasse es, geduldig sein zu müssen.
Vor allem jetzt, bin ich sehr ungeduldig.
Ich laufe auf und ab, mit verschränkten Armen. Dann öffnet sich die Tür endlich. Der blondhaarige bleibt bei der Tür stehen.
„Julien?”, fragt er verwirrt. Einen Moment mustert er mich, eher er die Tür hinter sich schliesst. „Was suchst du hier?”, fragt er ernst.
Doch ich gehe auf ihn zu, und ergreife seinen Hals. „Wie konntest du es wagen, auch nur an Dalia's Blut zu denken?”, knurre ich und drücke zu.
Er keucht auf.
„Was.. was wird das?!”, fragt er ohne Luft, und versucht sich zu wehren. „Ich bin ein Prinz, Flynn. Gegen mich gibt es absolut nichts, was du ausrichten kannst”, sage ich finster und drücke noch fester zu. Er ergreift mit beiden Händen mein Handgelenk. „Sie.. sie war damit einverstanden!”, sagt er ohne Luft. „Das ist mir vollkommen egal!”, sage ich nun etwas lauter.
„Niemand..”, beginne ich meinen Satz. „Niemand berührt ihr Blut, ausser ich”, sage ich finster und wütend zugleich. „W-Was?”, fragt er verwirrt.
„Du hast mich richtig verstanden”, knurre ich und ziehe ihn einen Schritt näher zu mir. „Das ist eine Linie, die du nicht überschreiten darfst, ist das klar?”, frage ich laut. Er starr mich nur an.
„Antworte mir!”, knurre ich und übe mehr Druck aus. Dann nickt er ruckartig.
Ich lasse seinen Hals los, woraufhin er zu Boden fällt.
„Sehr gut.”

Ich schiebe ihn mit meinen Fuss etwas zur Seite, und verlasse sein Zimmer.
Erleichtert lasse ich die Luft raus.
Ich fühle mich schon viel besser.
Mein Blick fällt zur Uhr, es ist schon zehn Uhr abends. Dann laufe ich zu meinem, oder eher auch Dalia's Zimmer, und trete ein.
Alle Lichter sind aus.
Und im Bett bemerke ich das zierliche Mädchen, wofür ich noch kurz vorher einen Typen fast erwürgt hätte.
Sie schläft seelenruhig.
Na wenigstens einer von uns.

~Mitten in der Nacht~

Dalia's Sicht:

Durch seltsame Geräusche, öffne ich meine Augen. Müde drehe ich mich auf die andere Seite. Ich schliesse sie wieder, und versuche erneut einzuschlafen.
Doch diese Geräusche hören nicht auf.
Also öffne ich nochmals die Augen.
Im Augenwinkel erkenne ich Julien, der neben seinem Bett am Boden Sitzt, angelehnt gegen die Wand.
Er atmet schwer.. und ich könnte meinen, er zittert. Nun bin ich hellwach. Sein Kopf ist zum Fenster gedreht. In dem Moment, in dem ich eine Fuss aus dem Bett stelle, schnellt sein Kopf zu mir. So als wären all seine Sinne.. gereizt.
Einen kurzen Moment halte ich inne, und sehe in seine Augen.
Ich erkenne etwas, was ich noch nie zuvor gesehen habe.
Noch nie bei ihm..
Nämlich Angst.
Er hat wohl ein Albtraum gehabt. Seine Albträume handeln immer um das selbe: Den Keller.
Ist er so verängstigt davor.. wieder dort unten zu sein?
Ich stehe ganz vom Bett auf. Er mustert jeder meiner Bewegungen. „Alles.. okay?”, frage ich, und Knie gegenüber von ihm zu Boden. „Alles bestens”, sagt er nur.
Er versucht seinen schweren Atem zu regulieren. „Ein Albtraum?”, frage ich und ergreife seine Hände. Ich bemerke sofort, wie stark sie zittern. „Ja.. aber wie gesagt, alles bestens”, sagt er und versucht es herunterzuspielen. Seine Augenringe sagen etwas völlig anderes.
„Geh schlafen, es ist spät”, sagt er und will seine Hände aus den meinen nehmen, doch ich übe mehr Druck aus.
„Du kannst nicht mehr schlafen.. stimmt's?”, frage ich und mustere ihn.
Eine Weile lang sieht er mich nur an.
Eher er schlussendlich nickt. Es fällt ihm schwer, das zuzugeben.

„Versuch dich zu beruhigen.. alles ist gut. Du bist jetzt hier.. nicht mehr dort unten”, sage ich sanft.
Er spannt seinen Kiefer an, und starrt mich nur an. Ohne irgendetwas zu sagen.
Es ist einfach still.
Ich glaube er braucht diese Stille einfach.
Nach ein paar Minuten, spüre ich, dass seine Hände nicht mehr zittern. Also lasse ich sie sanft los.
Ich stehe auf und drehe mich wieder zu meinem Bett um. Bevor ich jedoch zurück hinein schlüpfe, halte ich inne.
„Wenn du.. Wenn du möchtest, kannst du bei mir schlafen”, sage ich leise. „Du weisst ja wo mein Bett steht..”, füge ich hinzu, und schlüpfe unter die Decke. Ich drehe mich auf die andere Seite, weg von ihm.
Denn ich spüre, wie warm meine Wangen werden.
Das habe ich nicht gerade wirklich gesagt..
Völlig beschämt, versuche ich wieder einzuschlafen.
Wer weiss, was er jetzt denkt.

Die Minuten verstreichen.. vielleicht sogar Stunden, ich habe keine Ahnung.
Ich habe gar kein Zeitgefühl.
Das einzige was ich weiss, ist dass ich hellwach bin. Wie soll ich jetzt noch schlafen können?
Dann spüre ich plötzlich, wie sich die Matratze neben mir etwas senkt.
Ich spüre Julien's warmer Atem fast schon an mir. Prompt, werden meine Wangen wieder warm. Einen Moment lang, rege ich mich nicht.
Dann drehe ich mich doch um.
Julien ist mir nahe.. verdammt nahe.
Ich mustere sein Gesicht, seine Haare.. all seine Details. Seine braunen Augen..
Einfach alles.
Er sieht gut aus... Sogar sehr gut. Selbst wenn er so müde ist.
Mein Blick fällt auf seine Lippen...

Ein Kuss wäre jetzt.. unangebracht, richtig?

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Naja, wäre schon unangebracht, nicht wahr? :DD

LG. DaliaCool ✨

𝑨 𝑽𝒂𝒎𝒑𝒊𝒓𝒆𝒔 𝑫𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 𖤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt