Ich hasse es so zu sein

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Osterhase POV:

Meine Sicht wurde für nur einen Augenblick schwarz. Eine absolute Horrovorstellung für mich. In dieser einen Sekunde-

Konnte ich wieder in der Bewegung gefrieren? Konnte Klaus was machen, um sich zu befreien? Hat mein Schatten Klaus...

Als ich wieder sehen konnte, saß ich nicht mehr auf Klaus. Dafür spürte ich noch ein fernes Pochen unter meiner rechten Schulter.

Mein Blick suchte wieder nach Klaus. Und mir fiel mehr als nur ein Stein von Herzen ihn lebendig zu sehen. Zur selben Zeit kam ein Unbehagen.

Denn Klaus war nicht mehr alleine. Und gerade ihn vor Klaus stehen zu sehen war mir gar nicht passend. Warum musste er, gerade jetzt, da sein?

Es gibt keinen Grund für ihn hier zu sein. Es gibt keinen Grund warum er Klaus hilft.

Doch er war hier. Und mein Peiniger seit Kindertagen steht direkt vor mir.

Samuel griff den Arm von Klaus und half ihn hoch. Er hilft ihn. Er war an seiner Seite und hat ihn verteidigt. Vor mir.

„Du schaffst es echt von ein Schlamassel in den nächsten zu stolpern, Klaus.", scherzte er. Er wendete seinen Blick abwertend zu mir. „Und der Hase hat seine Aggressive Seite mal wieder nicht unter Kontrolle. So schnell kann's gehen."

Dieser Satz hallte in meinem Kopf. Kann dieser Bastard nicht einmal seine scheiß Fresse halten?!

Mein Schatten umklammerte das Messer umso fester und stand wieder auf.

Klaus drückte mit einen schmerzenden Gesichtsausdruck sich an seine rechte Seite „Sandy, warte. Er wird kontrolliert, schieb es nicht auf unseren Hasen."

„Wenn er stark genug wäre, hätten wir das Problem hier nicht. Wie immer machst du mir nur Ärger.", sagte er selbstgefällig. Dieser Idiot checkt noch nicht mal das Klaus verletzt wurde...durch mich.

Ein Schwung mit dem Messer und ich hätte ihn getroffen. Doch kurz bevor die Klinge ihn auch nur streifen konnte bückte Sandmann sich weg und stand auf einmal rechts neben mir.

Mit seiner Linken hielt er meinen Arm fest und holte mit seiner anderen Hand eine Faust voll Traumsand, die er mir in die Augen warf.

Ich taumelte leicht benebelt zurück und versuchte den Sand weg zu bekommen. Doch die erwartete Müdigkeit trat nicht so heftig ein wie erwartet.

„Und ich dachte Hasen seien schnell."

Halb blind und wütend warf ich den Dolch in seine Richtung. Meine Orientierung zwischen meinen eigenen Gedanken und die meines Schattens ging durch die ständige Provokation verloren.

Sandmann lehnte sich noch rechtzeitig zur Seite und sah dem Dolch hinterher, der im Baum stecken blieb. Währenddessen ging ich auf ihn zu.

Sein Blick verhärtete sich. „Und ich dachte wir sind zu alt für diese Spielchen."

Bevor ich etwas tun konnte zog er mir eine über. Ich versuchte ihn zu kicken aber er duckte sich schnell runter, griff mein Bein und zog mich aus dem Gleichgewicht.

Im Fall versuchte ihn noch diese hässliche Brille aus dem Gesicht zu treten. Ein schmerzerfülltes Zischen verriet mir, dass ich getroffen habe.

Als ich meinen Blick wieder nach oben richtete sah mich Samuel mit einem dunklen Ausdruck an. Seine Brille lag schief auf der Stirn und an seiner rechten Schläfe konnte ich einen kleinen Schnitt erkennen, der auch wieder heilte.

„Das reicht jetzt...", flüsterte er eiskalt. Seine Stimme wurde dunkler und hallte durch den Wald, obwohl er so leise redete.

Bevor ich wieder aufstehen konnte merkte ich, dass irgendwas mich auf dem Boden hielt. Meine Glieder fühlten sich schwer an und wurden zum Boden gezogen. Ich versuchte mich von den unsichtbaren Ketten zu lösen. Doch jede Bewegung fühlte sich so schwer an, als ob ich in Treibsand stecken würde.

4 WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt