Mein Leben läuft Berg ab

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Zahnfee POV:

Ich dachte, dass wenn ich von Sandmann und Santa weg bin, ich meine Ruhe hätte. Aktuell scheint es mir aber so, dass ich einem chaotischen Duo nicht entweichen kann.

Julien und Joon haben sich zwar noch nicht gewalttätig auseinander gesetzt, aber ihre Gespräche interessierten mich genau so wenig wie die Diskussionen zwischen meinen Brüdern.

„Toll Ju, kaum sind wir aus einem Horrorwald raus, gehen wir wieder zurück! Wir sind doch erst aus dieser Richtung gekommen", beschwerte sich Joon.

„Als ob es jetzt meine Schuld ist, dass die Wächter sich im Wald aufhalten! Im Gegensatz zu dir kann ich den Kompass nicht mal sehen.", seufzte Julien genervt, als er gebeugt vor Joon her trottet.

Ich fand es faszinierend den Kompass in Aktion zu sehen. Ein Hauch von Stolz war anwesend, als ich das Ergebnis von meinem Werk betrachtete. Trotzdem war es ein eigenartiges Gefühl, mit jedem Schritt den ich mache, von einem Pfeil auf dem Rücken von jemanden verfolgt zu werden. Auch wenn er größtenteils nicht sichtbar ist, er ist immer da.

„Denkst du ich möchte die ganze Zeit deinen Rücken sehen? So wie ich dir das Hemd hochhalten muss sieht es von außerhalb auch nicht richtig aus."

„Als ob das für dich unangenehmer ist als für mich.", beschwerte sich Julien „Kannst du dir vorstellen wie sehr ich gerne mal duschen würden wegen der ganzen Spucke auf meinem Rücken?!"

Ich rollte mit den Augen wegen ihren Nörgeleien und wandte mich zu ihnen „Hört auf euch die ganze Zeit zu beschweren. Wir müssen jetzt aufbrechen, der Mann im Mond würde sich nicht über eure Inkompetenz beschweren."

Sie drehten sich erschrocken zu mir hin, als ob sie vergessen hätten, dass ich neben ihnen stehe. Aber meine Worte hatten ihre gezielte Wirkung. Joon erhaschte einen Blick auf den Kompass. „Also, die Symbole von Santa und dem Sandmann scheinen wieder zusammen zu sein. Aber sie entfernen sich von dem vom Osterhasen."

„Das ist doch gut. Ich find es besser erstmal vom bösen Osterhasen fern zu bleiben.", gestand Julien „Kein Bock wieder fast umgebracht zu werden durch dieses Messer. Wo müssen wir lang?"

„Ähhmm...bisschen weiter links, aber die Richtung hat schon irgendwie gestimmt.", erklärte Joon und lies das Shirt von Julien los. Dieser stöhnte leicht auf, als er sich aufrichtete.

Die ganze Zeit gebückt zu sein kam ihn wohl nicht gut. Was auch etwas verständlich war. Es schien ihn aber nicht zu sehr zu beeinflussen, da er direkt weiter ging.

Zusammen gingen wir immer tiefer in den Wald hinein. Das Sonnenlicht kam kaum zwischen den Blättern durch und im Vergleich zur Wiese war es hier deutlich kühler.

Ich musste etwas über Juliens Worte von eben nachdenken. Das sie meinen verfluchten Bruder begegnet sind. Das sie gerade lebendig und unverletzt vor mir stehen war echt verwunderlich „Ihr seid also dem Osterhasen begegnet?", fragte ich aus Kuriosität.

„Dem bösen Osterhasen!", machte Joon mir mit etwas Aggressivität klar „Schon schlimm genug gewesen seine Leiche gesehen zu haben, aber dass er uns seit gestern ständig verfolgt ist fast noch schlimmer."

„Nur weil er dein Teenage Crush ist"

„Er war mein Teenage Crush. Jetzt ist da nichts mehr."

Ich war etwas verstört von dem Fakt, das er einen Crush auf meinen jüngeren Bruder hatte. Aber man muss fairer Weise sagen, dass er und insbesondere Klaus sich gern in der Öffentlichkeit präsentieren.

Daraufhin verfielen wir wieder in ein unangenehmes Schweigen. Obwohl die Ruhe dennoch gut tat. Man würde meinen, dass ich genug von der Stille hatte, so oft wie ich alleine gelassen wurde in letzter Zeit. Aber ich mochte die Stille, also war es an sich nichts negatives. Die Unwissenheit, dast machte mich nervös.

4 WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt