STARDUST - 365 Tage mit dir

Olivia, Davis & Lilly

Die Eishalle von Moorfields leuchtete in hellen Farben. Schleifen waren um den Laternen am großen Parkplatz gewickelt, der früh am Abend noch recht gut besucht war. Tannengrün und Hagebutte waren um die Zaunpfosten gewickelt, alles bereits für die große Weihnachtsparty, die in wenigen Tagen am 01.12 stattfand. „Früher habe ich all das geliebt." Bemerkte er gepresst, während sie aus dem Wagen stiegen und über den Vorplatz zur Halle gingen. Sie nahm schweigend seine Hand. Auch wenn er nichts sagte, spürte sie das er für diese kleine Geste dankbar war. Sie hatten gerade das große Eingangstor erreicht als die Tür aufgestoßen wurde und ein großer blonder Kerl heraustrat. Er blieb überrascht stehen und starrte Davis mit offenem Mund an. „Davis, hätte nicht gedacht dich nochmal zu sehen." Sein Blick glitt über Olivia hinweg und wurde anzüglich. Obwohl sie ihn nicht kannte, natürlich nicht, entschied sie den Typen nicht zu mögen. Davis machte keine Anstalten ihn ihr vorzustellen und ihr war das nur Recht. „Wir suchen Blake." Meine er ohne Umschweife. „Ist er hier?" Der blonde Typ schüttelte mit dem Kopf. „Nein, er ist vor circa zwei Stunden gegangen, hat gesagt er müsse noch was erledigen. Aber vielleicht ist er ja auch bei Lilly. Die beiden hängen in letzter Zeit wieder mehr miteinander ab." Erneut glitt sein Blick zu Olivia. „Bleibt ihr beiden noch länger hier. Wir könnten..." „Danke." Unterbrach Davis den Typen brüsk und tippte sich kurz an die Stirn. „Wir suchen nur Blake." Er machte auf dem Absatz kehrt. „Warte, bleibst du nun wieder länger in der Stadt?" Rief der Typ ihnen hinterher, doch Davis machte sich nicht die Mühe ihm zu antworten. „Komm." Er zog sie hinter sich her. „Warte!" Olivia hatte sichtlich Mühe mit ihren hohen Absätzen durch den Schnee und über den gefrorenen Rasen zu stapfen. Davis erwiderte nichts, grinste aber. „Sag bloß nichts." Warnte sie ihn mit klappernden Zähnen. „Tu ich gar nichts." Grinste er unschuldig. „Frauen schaffen es praktisch für jede Gelegenheit die falschen Schuhe zu tragen und dabei noch gut aussehen. „Haha." Machte sie humorlos und beschleunigte ihre Schritte. „Also fahren wir zu dieser Lily? Es ist bereits sieben, falls sie noch zuhause wohnt, stören wir ihre Eltern bestimmt." „Ist mir egal, wir suchen schließlich nur Blake und nicht sie." Entgegnete er ungerührt und entriegelte das Auto. Er wendete so rasch, dass der Schnee hinter ihnen aufspritzte und die hintere Windschutzscheibe vollkommen beschmierte.

„Wahnsinn." Olivia blieb der Mund offenstehen, als er den Wagen vor dem schmiedeeisernen Eingangstor stehen ließ. Die mehrstöckige imposante Villa war eindrucksvoll mit warmen Licht beleuchtet, das in schrägen halbrunden Kegeln auf dem Rasen eingelassen wurde und nach oben strahlte. Mit dem Schnee rundherum wirkte die Szene fast wie aus einem Film. „Ist die ganze Stadt so..." Sie rang nach Worten und stockte kurz, „reich?" Beendete sie schließlich. Auch wenn es nicht ganz das Wort war, war sie gesucht hatte, passte es. Er schüttelte schmunzelnd den Kopf und nahm ihre Hand. Etwas das neuerdings selbstverständlich zwischen ihnen geworden war. „Nein, Lillys Eltern verdienen nur ganz gutes Geld." „Ganz gutes Geld." Echote sie. Die Eingangstüre ging auf und eine zierliche Blondine erschien im Türrahmen. „Davis? Bist du das?" Sie schirmte ihre Stirn mit der Hand ab und kniff die Augen zusammen. „Hey Lilly." Olivia sah dabei zu wie er auf sie zuging und umarmte. Das Mädchen schien sich sichtlich freuen ihn zu sehen. „Schön dich wieder zu sehen, du hast doch gesagt du meldest dich." Ein kleiner Stich durchfuhr Olivia, als sie sah, wie vertraut die beiden miteinander umging, doch dann scholt sie sich selbst. Sie hatten keinen Grund Eifersüchtig zu sein. Schließlich waren sie kein Paar. Doch dann löste er sich von dem Mädchen und griff wieder ihre Hand. Mit einer gewissen Genugtuung sah sie wie Lilly missbilligend die Stirn runzelte. „Und wer bist du?" Sie sah Olivia an und das strahlende Lächeln, das sie soeben noch für Davis übriggehabt hatte, war verschwunden. „Das ist Olivia." Stellte Davis sie vor und legte einen Arm um ihre Schulter. „Aha." Machte Lilly etwas gequält. „Suchst du Blake? Er ist nicht hier. Er kommt erst morgen wieder." „Woher weißt du das ich Blake suche?" Fragte Davis erstaunt zurück. „Ach Davis." Lilly lächelte leicht und strich sich durch die perfekt gestylten Haare. „Wenn du mitten in der Nacht bei mir vor der Tür stehst, aber nichts von mir willst, wen solltest du wohl dann suchen? Ihr könnt gerne über Nacht bleiben, wenn ihr wollt. Wir haben schließlich genug Zimmer frei." Sie öffnete die Tür ein wenig weiter und lächelte wieder. Am liebsten hätte Olivia ihr das Lächeln aus dem perfekten Gesicht geschlagen. „Nein danke." Entgegnete sie schnippisch. „Wir haben bereits ein Hotel." Davis aber bewegte sich nicht. „Wir haben doch gar kein Hotel." Flüsterte er ihr zu. „Ist mir egal. Ich schlaf lieber die ganze Nacht im Auto als bei Miss Perfekt da oben." Sie war mit einem Mal schlecht gelaunt und verzog das Gesicht säuerlich. Er grinste sie an. „Eifersüchtig?" Trotz des Spottes hatte sie die Vermutung das ihm das gefiel. „Nein." Log sie. Obwohl sie ihm ansah das er lieber geblieben wäre, tat er ihr schließlich den Gefallen und verabschiedete sich von Lilly. „Nur damit du es weißt." Warnte er sie. „Es wird nicht so leicht so kurzfristig etwas zu finden. Das hier ist ein Sportlerort. Gerade im Winter ist hier Hochsaison. „Wir werden schon etwas finden." Meinte sie zuversichtlich. „Ach und Lilly." Wandte Davis sich schon halb im Gehen ihr zu. „Richte Blake aus das wir ihn treffen wollen, noch heute Nacht. Ich weiß das er dabei war damals im Wald, und du weißt das auch. Wenn ihm seine Ehre irgendwas wert ist, soll er sich heute Nacht uns stellen." Er ließ eine sprachlose Lilly einfach stehen, griff nach Olivias Händen und zerrte sie mit. „Woher weißt du das er da ist? Und was sollte das denn eben?" Zischte sie verblüfft. Davis seufzte schwer auf. „Ich weiß das Blake da ist", begann er geduldig zu erklären", da Dillon ihn erstens am Mittag noch in der Eishalle gesehen hat, und zweitens er würde niemals einfach so das Dorf verlassen, schon gar nicht in der Trainingssaison. Sein Schlaf ist ihm da heilig. In diesem Punkt ist er wesentlich fanatischer als ich es jemals war." Er grinste flüchtig. Sie nahm an das Dillon der blonde Junge in der Eishalle war, von dem Davis sprach. „Und jetzt komm", er zog sie weiter zum Auto, „es wird nicht leichter eine Unterkunft zu finden, je später es wird." Das ließ Olivia sich nicht zwei Mal sagen. „Das kriegen wir schon hin." Verkündete sie schlagartig deutlich besser gelaunt kaum das sie Lilly hinter sich gelassen hatten. Er zog beide Augenbrauen hoch, ganz so als würde er ihre Zuversicht nicht wirklich teilen.